Duisburg. Es gibt weiter Ärger um gestiegene Extra-Preise der Sparkasse. Eine Duisburgerin ist nach einer Umbuchung und Überweisung am Schalter sauer.

Je nach Kontomodell lässt sich die Sparkasse Leistungen extra bezahlen – zum Ärger von Kunden. So hatte sich das Ehepaar Zander aus Buchholz – er 91, sie 86 Jahre alt – bereits aufgeregt. Mit Erhöhung der Kontogebühren im Oktober 2022 müsse es aufgrund seines Online-Kontos drei statt wie bisher 1,50 Euro pro Überweisung am SB-Terminal zahlen (wir berichteten). Nun meldet sich eine weitere Kundin der Sparkasse in Duisburg, die anonym bleiben will und dasselbe Kontomodell wie die Zanders hat. Sie sollte nach eigenen Angaben jüngst für eine Umbuchung und anschließende Überweisung insgesamt zehn Euro berappen.

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Das war passiert: Am Sparkassen-Schalter habe man ihr gesagt, dass eine Umbuchung für einen Kauf über einen höheren Betrag von ihrem Giro-Cash- auf ihr reguläres Giro-Konto kostenlos sei. „Ein paar Klicks, und es war erledigt“, so die Duisburgerin. „Am nächsten Tag dann die Überweisung – aufgrund der Höhe des Betrages auch am Schalter.“ Die Kosten dafür seit Oktober 2022: fünf statt 2,50 Euro.

Duisburgerin ärgert sich über gestiegene Extra-Preise bei der Sparkasse

Sie habe in diesem Zusammenhang sicherheitshalber noch einmal nach möglichen Kosten für die Umbuchung gefragt. „Plötzlich hieß es, man habe sich geirrt, die Auskunft sei falsch gewesen, es koste ebenfalls fünf Euro“, so die Sparkassen-Kundin. „Das heißt: Diese Transaktion sollte mich zehn Euro kosten. So viele Zinsen habe ich in den letzten Jahren bei der Sparkasse nicht erhalten.“

Nach längeren Diskussionen mit dem Sparkassen-Leiter wolle das Geldinstitut ihr zumindest die fünf Euro für die Umbuchung erstatten, so die Duisburgerin. „Ich verließ die Sparkasse wie ein geprügelter Hund. Das sind keine Gebühren, sondern Strafen“.

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Johannes Hümbs, Sprecher der Sparkasse Duisburg, teilt auf Nachfrage der Redaktion zunächst mit, dass die Duisburgerin ebenso wie schon das Ehepaar Zander das Online-Konto-Modell mit einer monatlichen Gebühr von 5,37 Euro bedauerlicherweise „nicht kostenoptimiert nutzt“, so Hümbs. „Hätte sie die getätigten Buchungen online durchgeführt, wäre es schnell, unkompliziert und ohne Gebühren vonstatten gegangen. Man kann auch das Tageslimit individuell erhöhen, so dass auch Überweisungen in größeren Beträgen online und gebührenfrei möglich sind.“

„Umbuchungen vom Cash- aufs Giro-Konto grundsätzlich gebührenfrei“

Er betont, dass Umbuchungen vom Cash- aufs Giro-Konto „grundsätzlich gebührenfrei“ seien. Fakt ist: Nach dem Ehepaar Zander gehört auch die Duisburgerin zu den Sparkassen-Kunden, die sich schlecht beraten beziehungsweise falsch informiert fühlen. Dies wirft die Frage auf, wie gut die Mitarbeiter über die Zusatzkosten für Leistungen je nach Kontomodell gebrieft werden.

„Die Kosten sind auf Kunden- sowie Mitarbeiterseite klar und transparent kommuniziert“, so Hümbs. „Unsere Mitarbeitenden werden fortlaufend geschult. Bei Änderungen werden sie umfassend informiert.“

Hinsichtlich der Preisgestaltung müsse sich auch die Sparkasse wie jedes Unternehmen „den inflatorischen Herausforderungen“ stellen, erläutert der Sprecher. Außerdem müssten „gute Finanzdienstleistungen“ eben entsprechend bezahlt werden.

Sparkasse ist von Kontomodellen überzeugt

Die Sparkasse gehe darüber hinaus mit ihren Kontomodellen auch im Hinblick auf Extrakosten für gewisse Leistungen genügend auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Es gebe mit „Giro-Klassik“ mit einer monatlichen Gebühr von 6,37 Euro und „Giro-Komfort“ (10,97 Euro) ein Pauschalpreismodell sowie „eine am jeweiligen Nutzen orientierte Bepreisung“, sagt Hümbs.

Die Duisburgerin kann darüber nur den Kopf schütteln. „Ich soll online arbeiten oder ein anderes Kontomodell wählen, sonst muss ich eben zahlen“, sagt sie. „Das vorgeschlagene Kontomodell kostet dann aber die doppelte Grundgebühr, und ich würde nur ab und zu nutzen, was darin enthalten ist.“

Als die Kundin ihr Konto bei der Sparkasse eröffnet hat, seien darin noch kostenlose Überweisungen am Terminal enthalten gewesen – bei monatlich niedriger Grundgebühr. Sie sagt: „Das ist doch jetzt nicht mehr verhältnismäßig!“