Duisburg. Die Gebühren für ein Konto bei der Sparkasse steigen zum 1. Oktober. Kunden sind verärgert. Was sie mehr zahlen und wie die Bank das begründet.

Die Sparkasse Duisburg erhöht zum 1. Oktober ihre Gebühren für die Führung privater Girokonten. Das kommunale Geldinstitut begründet das mit den allgemeinen Preissteigerungen und der Inflation.

„Was jeder einzelne Verbraucher am eigenen Leib verspürt, merkt natürlich auch jedes Unternehmen“, sagt Sparkassen-Sprecher Andreas Vanek. „Die Kostensteigerung trifft auch die Sparkasse, so dass die Giropreise zum 1. Oktober 2022 angepasst werden müssen.“ Die öffentlich-rechtliche Bank handle nicht anders als andere Versorger und Dienstleister. „Auch dort schlagen die gestiegenen Grundpreise durch, sie müssen reagieren.“ Die letzte Anpassung habe es im November 2020 gegeben, so Vanek.

Sparkasse Duisburg: Gebühren steigen um rund 16 Prozent für 240.000 Girokonten

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Die Inhaber von über 240.000 Privatgirokonten im Geschäftsgebiet Duisburg und Kamp-Lintfort erwartet eine Gebührenerhöhung von rund 16 Prozent bei allen Konto-Modellen.

Das beliebteste mit 152.970 Girokonten ist das „Giro-Komfort“ (inklusive Giro- und Kreditkarte). Hier erhöht sich der Grundpreis von 9,48 Euro auf 10,97 Euro. Beim Modell „Giro-Klassik“ (26.536 Girokonten) erhöht sich der Preis von 5,48 auf 6,37 Euro. Das seit vielen Jahren nur noch im Bestand angebotene Online-Konto (32.348 Konten) wird zukünftig 5,37 Euro kosten (bisher 4,48 Euro). Die Start- und Studentenkonten (28.516 Konten) bleiben gebührenfrei. „Gleichzeitig gewährleistet die Sparkasse eine Preisgarantie bis mindestens zum Januar 2025“, so Andreas Vanek.

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Kunden empfinden den Aufschlag als zu hoch

Andreas Vanek ist Sprecher der Sparkasse Duisburg.
Andreas Vanek ist Sprecher der Sparkasse Duisburg. © Fotolia | rodho

Dass zwar nach der Leitzinserhöhung durch die EZB die sogenannten „Verwahrentgelte“ für hohe Bareinlagen auf den Konten abgeschafft wurden (wir berichteten), kurz darauf aber die Giropreise für (fast) alle Kunden steigen, sorgt bei den Kunden der Sparkasse nicht für Begeisterung:

„Ich habe das Empfinden, dass man die Situation der allgemeinen Preissteigerungen nutzt, um sich selbst unnötig zu bereichern“, schreibt etwa Karl Heinz Weißenbach in einem Leserbrief an diese Zeitung.

Den Aufschlag von 16 Prozent empfindet auch Sabine Kreifelts als „drastische Preiserhöhung“. Sie schreibt: „Wieso wird man das Gefühl nicht los, dass sich jeder von dem großen ,Krisenkuchen’ ein riesiges Stück Kuchen abschneiden will.“

Andere Geldinstitute in Duisburg haben ihre Kontomodelle bereits geändert

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Die Sparkasse Duisburg ist damit zwar aktuell das Einzige der in Duisburg vertretenen Geldinstitute, das die Girogebühren im zweiten Halbjahr 2022 erhöht, aber auch die letzte Bank, die in jüngster Zeit ihre Gebührenstruktur für die Girokonten anpasst.

„Für das zweite Halbjahr 2022 sind keine Änderungen geplant“, heißt es zwar unisono bei Volksbank Rhein-Ruhr, Sparda-Bank West, Commerzbank und Deutsche Bank. Bis auf Letztere räumen allerdings alle Anpassungen in diesem oder dem vergangenen Jahr ein.

Vergleichbar sind die Gebühren wegen der unterschiedlichen Preismodelle nur in einer ausführlichen Gegenüberstellung. So ist etwa bei einigen die Giro- und eine Kreditkarte bereits in der Gebühr enthalten, bei anderen muss dafür eigens bezahlt werden.

Klar ist bei allen Häusern diese Tendenz: Kunden, die ihre Bankgeschäfte online ohne Hilfe von Sparkassen-Mitarbeitenden erledigen, müssen niedrigere Gebühren zahlen. Wer dagegen etwa Kontoauszüge in der Filiale ausdruckt oder Überweisungen analog am Schalter erledigt, muss dafür extra zahlen.