Duisburg. Hat Duisburgs Innenstadt zu wenig öffentliche Toiletten? Wie andere Städte das WC-Problem lösen und welchen Weg die Stadtverwaltung geht.
Öffentliche Toiletten in der Innenstadt sind den Duisburgern ein drängendes Bedürfnis. Deshalb hat „die Fraktion – die linke Partei“ in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte auch den Antrag gestellt, einen zusätzlichen Standort für eine öffentliche Toilette in der City zu prüfen. Immer wieder gab es schließlich Beschwerden, dass Menschen rund um den König-Heinrich-Platz oder im Kant-Park in den Ecken ihre Notdurft verrichten.
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Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen machte sich zudem für ein öffentliches Örtchen am Innenhafen stark und bemerkte: „Öffentliche Toiletten gehören zur Daseinsvorsorge in einer lebenswerten Stadt.“ Längere Aufenthalte von Eltern und Kindern auf dem Spielplatz oder im Garten der Erinnerung seien einfacher möglich, wenn dort eine Toilette genutzt werden könnte. Bei Veranstaltungen könnte zudem auf einen WC-Wagen verzichtet werden. Um sie vor Vandalismus zu schützen, müsste sie auch gar nicht kostenfrei sein. Während dem Antrag für die City zugestimmt wurde, stieß das Ansinnen der Grünen für den Innenhafen in der Bezirksvertretung auf Ablehnung.
Stadt Duisburg setzt lieber auf „Nette Toiletten“ – das ist der Unterschied zu öffentlichen Klos
Auf Nachfrage bei der Stadt Duisburg erklärt Sprecher Max Böttner, warum die Frage nach Klos in Parks oder an Spielplätzen nicht so einfach zu beantworten sei: „Bei öffentlichen Toiletten ohne ständige Beaufsichtigung kommt es immer wieder zu schlechten Hygienezustände und es werden zum Teil massive Vandalismus-Schäden festgestellt.“ Deshalb setze man auf das System „Nette Toilette“.
Diese sind per Aufkleber an der Eingangstür gekennzeichnet. Zu den „Netten Toiletten“ gehören etwa der „Ziegenpeter“ im Rheinpark, die Einkaufszentren entlang der Königstraße, Eiscafés oder die Wasserski-Anlage am Toeppersee. Für diesen Service bekommen die Anbieter einen kleinen Obolus von den Wirtschaftsbetrieben, erlauben im Gegenzug die Benutzung der Örtchen und achten auf Sauberkeit. Mit der Toilettenanlage im Café Museum im Kant-Park werde seit 2018 für die Öffentlichkeit eine „Nette Toilette“ vor Ort angeboten.
Stadt Essen hat mit dem Aufstellen von Dixi-Klos gute Erfahrungen gemacht
In der Stadt Essen hat man mit dem Aufstellen von Dixi-Klos in Parks indes gute Erfahrungen gemacht und stattet auch in dieser Saison wieder elf Grünanlagen mit den blauen Häuschen aus. Der Stadtrat Essen hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr beauftragt, eine schnelle und günstige Lösung zu finden, damit sich dort niemand mehr in die Büsche schlagen muss. Chemie-Toiletten seien die kostengünstigste und flexibelste Möglichkeit, hieß es vonseiten der Verwaltung. Für das Aufstellen und Reinigen der Kabinen fallen Kosten in Höhe von 58.000 Euro an. „Der Betrieb der Toiletten lief ohne besondere Vorkommnisse, sie wurden gut angenommen. Daher wurde die Testphase in Absprache mit den Bezirksvertretungen auf weitere Standorte in Parkanlagen ausgeweitet“, zieht Burkhard Leise, Sprecher der Stadt Essen, eine Bilanz.
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Alle Miettoiletten wurden in Essen mit Schildern versehen, die unter anderem auch Kontaktmöglichkeiten zur Meldung von Verschmutzung oder Vandalismus aufzählen. „In der gesamten Zeit sind über die Parkaufsichten und über den Mängelmelder acht Meldungen zu den Miettoiletten eingegangen“, so Leise. Sieben Meldungen gab es wegen Vandalismus, in diesen Fällen seien die Kabinen umgekippt oder seien Brandschäden oder Schmierereien festgestellt worden. Die Rückmeldungen von den Nutzerinnen und Nutzern seien hingegen durchweg positiv gewesen.
Max Böttner, Sprecher der Stadt Duisburg, verweist darauf, dass auch in Duisburg an stark frequentierten Punkten, etwa in Parks und an Seen, jeweils von Mai bis September mobile WC-Kabinen aufgestellt werden. Dies sei zum Beispiel in Bereichen der Sechs-Seen-Platte, am Uettelsheimer See oder am Toeppersee der Fall. Grundsätzlich sei man jedoch daran interessiert, das System der „Netten Toilette“ zu erweitern. Gastronomen und Händler, die mitmachen wollen, können sich unter der Telefonnummer 0203 283 3000 bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg melden.