Duisburg. Wegen Raubes stand ein Duisburger (29) vor Gericht. Beim Überfall auf einen Berufskraftfahrer in Neudorf soll er das Fluchtauto gesteuert haben.
Wegen versuchten Raubes stand ein 29-jähriger Mann aus Wanheimerort vor dem Duisburger Amtsgericht am König-Heinrich-Platz. Laut Anklage hatte er am 7. September 2021 beim Überfall auf einen 42-jährigen Neudorfer den Fluchtwagen gefahren. Offenbar war dem oder den Tätern bekannt gewesen, dass der Berufskraftfahrer gegen 3.30 Uhr an der Kommandantenstraße berufsbedingt mit einer Mappe voller Bargeld in seinen Laster einstieg.
Ein Mann hatte den Lkw-Fahrer genau in diesem Moment attackiert. Der 42-Jährige versuchte, mit der Mappe, in der 1700 Euro steckten, zu entkommen. Er wurde eingeholt und geschlagen. Doch es gelang dem Angreifer nicht, an die Mappe zu kommen. Als eine Zeugin ein Wohnungsfenster öffnete und sich bemerkbar machte, floh der Täter.
Ermittlungen in Duisburg: Daten von Autos und Handy wurden ausgewertet
Die Ermittlungen waren ungeheuer aufwendig gewesen. Zunächst war der Polizei nur der Typ des Fluchtwagens bekannt gewesen: Eine Mercedes-Limousine. Über den Hersteller und das digitale Equipment der automatisch laufend ihren Standort meldenden Autos wurden alle Fahrzeuge gleichen Typs ermittelt, die sich zur Tatzeit in der Nähe aufhielten.
Die einzige Limousine, die kein Dienstfahrzeug – die Neudorfer Polizeikaserne liegt ganz in der Nähe – und kein Taxi war, war auf den Namen der Ehefrau des Angeklagten zugelassen. Sein Handy hatte sich zur Tatzeit ganz in der Nähe ins Netz eingewählt. Und außerdem existierten Aufnahmen einer Überwachungskamera, die den 29-Jährigen außerhalb des Autos zeigten. Man konnte ihn nicht erkennen. Aber seine Waden, die aus einer kurzen Hose ragten, wurden eindeutig identifiziert.
Tatbeteiligung war 29-Jährigem nicht nachzuweisen
Der Angeklagte gab zu, das Auto gefahren zu haben. Er sei mit drei Bekannten unterwegs gewesen. Der Täter habe die anderen gebeten, ihn in Neudorf abzusetzen, weil er dort angeblich Geld von einem Schuldner holen wollte. Man wartete vor einer Spielhalle um die Ecke. „Dann kam der auf einmal zurückgerannt und schrie, wir sollten alle einsteigen.“ Er habe nichts mit dem Raubversuch zu tun gehabt, so der 29-Jährige. „Und es gab keinen gemeinsamen Tatplan.“
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Sämtliche Zeugen hatten nur den eigentlichen Täter gesehen. Der soll gerüchteweise gerade irgendwo in Haft sitzen. Seiner Ladung folgte er jedenfalls nicht. Aber er hätte ja eh nichts sagen müssen. Dafür, dass der 29-Jährige irgendetwas mit dem Überfall zu tun hatte, gab es jedenfalls keinen Hinweis. Er wurde auf Kosten der Staatskasse freigesprochen.