Duisburg. Wegen Körperverletzung stand ein Duisburger (20) vor dem Amtsgericht. Bei einem Streit nach einer Halloween-Party schlug er mit der Faust zu.

Auf dem Nachhauseweg von einer Halloween-Party in Meiderich gerieten sich in der Nacht zum 1. November 2022 zwei junge Männer in die Haare. Ziemlich lautstark stritten sie über die Lautstärke der alkoholisiert dahin wandernden Gruppe. Zuletzt schlug einer dem anderen zweimal seine Faust ins Gesicht – und brach ihm den Unterkiefer. Mit dem ziemlich Fall musste sich jetzt das Duisburger Amtsgericht am König-Heinrich-Platz befassen.

Gegen 2 Uhr war die Gruppe, deren Mitglieder sich seit Jahren kennen, auf dem Heimweg gewesen. Nach Stunden des Feierns unterhielt man sich lautstark. Sein Freund habe sich plötzlich beschwert, dass sie zu laut seien, berichtete der 20 Jahre alte Angeklagte. „Ich habe ihm zu erklären versucht, dass er am lautesten schrie.“

Duisburger merkte erst am nächsten Morgen, dass der Kiefer schief hing

Zuletzt habe man sich dicht an dicht gegenübergestanden. „Er hat mich immer angefasst“, so der Angeklagte. „Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass er das lassen soll. Dann habe ich zweimal mit der Faust zugeschlagen.“ Das Opfer erinnerte sich, dass es ihm peinlich gewesen sei, dass die Truppe mitten in der Nacht so laut durch den Stadtteil zog. Der Angeklagte habe sich dadurch wohl persönlich angegriffen gefühlt, so der 23-Jährige. „Ein Wort gab das andere. Dann hat er zugeschlagen und bei mir gingen die Lichter aus. Am nächsten Morgen habe ich festgestellt, dass mein Kiefer schief hing.“

Der 23-Jährige lag einige Zeit im Krankenhaus. Platten und Schrauben wurden ihm operativ eingesetzt. Eine Woche musste er deshalb durch eine Magensonde ernährt werden. In nächster Zeit wird er noch einmal ins Krankenhaus müssen, damit das Metall wieder heraus kommt. Der Angeklagte schien erschüttert zu sein, was seine Faustschläge angerichtet hatten. „Das habe ich nicht gewollt.“ Die beiden jungen Männer gaben sich die Hand.

Angeklagter war nicht das erste Mal unter Alkohol aggressiv geworden

Leider war das nicht der erste Fall, in dem der Angeklagte unter Alkoholeinfluss aggressiv wurde. Die Vorsitzende des Jugendschöffengerichts verlas ein Urteil, bei dem Angeklagte 2021 wegen einer gefährlichen Körperverletzung verurteilt worden war: Auf dem Heimweg von einer Party hatte er jemandem durch einen Schlag mit einer Eisenstange den Arm gebrochen.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Das Gericht war sich nicht sicher, ob bei dem 20-Jährigen bereits schädliche Neigungen festzustellen seien, die eine Jugendstrafe erforderlich machen. Die Entscheidung über die Verhängung einer solchen Strafe wurde auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Obendrein muss der Angeklagte für drei Wochen in den so genannten „Warnschussarrest“. Außerdem muss er ein zuletzt nicht nicht beendetes Anti-Aggressions-Training absolvieren, die Jugendsuchtberatung besuchen und 50 Sozialstunden ableisten.

Im Rahmen eines speziellen Programms wird jede davon mit zehn Euro vergütet. Das Geld erhält der Geschädigte.