Duisburg-Ruhrort. Am Wochenende eröffnet das neue Umwelt-Lokal in Duisburg-Ruhrort. Es gibt viele Ideen, wie der Stadtteil bis 2029 umweltneutral werden soll.
Der Stadtteil Duisburg-Ruhrort soll bis 2029 umweltneutral werden. Das wirft bei dem einen oder anderen Fragen auf, was das denn eigentlich konkret heißen soll. Erste Ideen und schon einige Antworten soll es am kommenden Samstag, 13. Mai, geben, wenn das erste „Urban Zero“-Festival im Hafenstadtteil stattfindet. Gleichzeitig wird an der Weinhagenstraße 23 das neue Umwelt-Lokal eingeweiht. Dort, wo sich früher ein Atelier befand, können sich künftig Bürger informieren, soll es Beratungsangebote und die eine oder andere Veranstaltung geben. Vor Ort treffen die Interessierten dann auf ein Ruhrorter Urgestein. Olaf Krämer wird als „Kümmerer“ erster Ansprechpartner für die Umwelt-Lokal-Besucher sein.
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„Eigentlich sind die Ersten schon in den vergangenen vorbei Wochen gekommen, als sie gesehen haben, dass hier etwas passiert“, sagt der Ruhrorter, der zuvor den Bücherschrank betreut hat und viele im Stadtteil kennt. Es riecht noch nach frischem Haus. Für die Tische wurden Spanplatten recycelt. Auf Papier-Flyer wird bewusst verzichtet, stattdessen soll es eine App geben, die die Ruhrorter auf dem Laufenden hält. Wenn es etwa Fragen zur energetischen Erneuerung eines Hauses geht, soll Krämer das Anliegen aufnehmen und an die entsprechenden Beratungsstellen verweisen. Die DVV und die Wirtschaftsbetriebe sind mit im Boot und bringen ihre Expertise ein.
Bürger aus Duisburg-Ruhrort sollen ihren Energieverbrauch protokollieren
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Neulich sei jemand da gewesen und habe etwa vorgeschlagen, verrottbare Beutel für die Hundehinterlassenschaften anzuschaffen. Kleinigkeiten, die aber langfristig dazu führen sollen, die Umweltbilanz zu verbessern. Erst einmal soll aber erhoben werden, wie die Ökobilanz der Ruhrorter aussieht. Rund 300 Personen sollen protokollieren, wie viel Energie sie verbrauchen. Dann soll hochgerechnet werden, welche Umweltkosten man ausgleichen muss. Die Emissionen von einfahrenden Schiffen wurden ebenfalls anteilig berücksichtigt, die Brücke über den Rhein allerdings nicht. „Das Interesse an dem Thema ist da, wir hatten schon zwei Veranstaltungen mit Bürgern, aber man muss nun auch etwas Wahrnehmbares schaffen“, erklärt Peter Weidig, der das Projekt „Urban Zero“ für Haniel mitbetreut. Am Samstag wird der traditionsreiche Konzern seinen Campus öffnen – und will auch künftig transparenter im Stadtteil agieren.
Landkarte soll Veränderungen im Stadtteil sichtbar machen
In Kooperation mit der Stadt wurden bei der KfW-Bank Gelder beantragt, mit denen die energetische Sanierung von Häusern in Ruhrort gefördert werden soll. „Denkbar wäre auch, ein Haus zu kaufen und exemplarisch zu zeigen, wie man so einen Umbau angehen könnte“, so Weidig. „Wir wollen noch eine Landkarte aufhängen, auf der nach und nach zu sehen ist, wie sich Ruhrort verändert“, beschreibt Beatrice Kamper von der Gebag. Zunächst müsse man sich aber erst einmal Gedanken machen, wofür die einzelnen Flächen genutzt werden, „schließlich ist jede Fläche nur einmal nutzbar“. Also müsse überlegt werden, ob sie beispielsweise als Wohnfläche genutzt werde oder etwa als Freiraum, um andere versiegelte Bereiche zu kompensieren. Im Laufe der Monate und Jahre soll anhand der Karte eine Veränderung sichtbar werden.
Das Umwelt-Lokal wird künftig mittwochs von 15.30 bis 18.30 Uhr und freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet haben.
>> Das Programm am Samstag
Beim „Urban Zero“-Festival soll es am Samstag zwischen 11 und 17 Uhr an vier Standorten in Ruhrort eine Mischung aus Information und Unterhaltung geben. Auf dem Haniel-Campus gibt es nach der Begrüßung um 11 Uhr mit Oberbürgermeister Sören Link, Dirk Gratzel von „Greenzero“, Thomas Schmidt (Haniel), Bernd Wortmeyer (Gebag) und Markus Bangen (Duisport) Livemusik mit DJ Danny. Ab 12.20 Uhr gibt es konkrete Verbraucherinfos auf der Bühne und ab 12.40 Uhr eine offene Fragerunde unter dem Motto „1000 Ideen für Ruhrort“. Diese wird um 15.10 Uhr noch einmal wiederholt, ebenso der Talk „Urban Zero konkret“ (13 Uhr und 16.45 Uhr).
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Auf dem Maximilianplatz informieren die Verbraucherzentrale und das Fraunhofer-Institut. Das Netzwerk „Familien in Ruhrort“ bieten einen Workshop an, wie man aus Schrott Kunst herstellen kann. Außerdem können kleine Insektenhotels gebastelt werden. Das neue Umwelt-Lokal an der Weinhagenstraße stellt sich vor und auch auf dem Neumarkt finden Aktionen statt. Wer alle vier Standorte besucht und Fragen richtig beantwortet, hat die Chance, ein E-Bike zu gewinnen. Rikscha-Mick chauffiert die Besucher zwischen den Standorten hin und her.