Duisburg. Beim bundesweiten Fahrradklima-Test des ADFC hat Duisburg erneut sehr schlecht abgeschnitten. Das sind die Gründe und die Ergebnisse im Detail.

„Ist Radfahren in Ihrer Stadt Spaß oder Stress?“ Im Kern geht es um diese Frage beim bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Test. Nun sind die Ergebnisse der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club durchgeführten Umfrage da. Diese sind abermals ernüchternd für Duisburg: Im Ranking der Kommunen mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern gibt es mit der Durchschnitts-(Schul-) Note von 4,51 den 25. Rang … von 26 Plätzen.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Für den Duisburger ADFC ist das aktuelle Resultat „grottenschlecht“. 27 Kategorien wurden abgefragt. Duisburg erhielt von den Befragten bei den für die Testteilnehmer wichtigsten Themen „Radwege (Hindernisse, Oberfläche und Breite)“, „Sicherheitsgefühl“ und „Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer/Konflikte mit Kfz“ keine Note, die besser als 4,5 war – bei der Breite der Radwege sogar die Durchschnittsnote 5,3.

Radfahren: Mieses Ergebnis für ADFC Duisburg nicht überraschend

Auch interessant

Thorsten Meyer, einer der Vorstandssprecher des ADFC Duisburg, ist nicht überrascht vom schlechten Abschneiden. Schließlich war Duisburg bei der letzten Befragung, an der jede und jeder Interessierte teilnehmen kann, vor zwei Jahren sogar Schlusslicht. „Und wenn man genauer hinguckt und Duisburg mit den Kommunen der Kategorie über 500.00 Einwohner vergleicht – was der Realität entspricht –, dann haben wir schon wieder die rote Laterne“, so Meyer.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt und die Kommunikation mit Politik und Verwaltung haben sich laut ADFC zwar stark verbessert. Doch wer mit dem Rad durch Duisburg fahre, treffe immer wieder auf bekannte Probleme. Es gebe zwar einige Verbesserungen, seitdem mehr Geld in die Hand genommen werde. Aber schnelle Abhilfe sei nicht zu erwarten. Baustellenmanagement, Radwegeführung, Sicherheit für Radler beim Abbiegen von Lastwagen, Möglichkeiten zur Gestaltung von Fahrradstraßen müssten auf Machbarkeit geprüft, geplant und sukzessive umgesetzt werden.

Auch interessant

Und: „Das Sicherheitsgefühl ist subjektiv. Selbst, wenn sich die Verkehrssituation an einzelnen Stellen verbessert, bleibt das Gefühl der individuellen Unsicherheit oft noch lange hängen“, berichtet Barbara Aldag, die als Tourenleiterin viel Kontakt mit Duisburger Radfahrenden hat.

An der zehnten Ausgabe des ADFC-Fahrradklima-Tests haben bundesweit nach ADFC-Angaben rund 245.000 Radfahrende teilgenommen. Das sind 15.000 mehr als 2020 – und so viele wie nie zuvor. Sie haben 1114 Städte und Gemeinden bewertet. Auch das ist ein neuer Rekord (2020: 1024; 2018: 683, 2016: 539). Alle Ergebnisse im Netz: fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse