Duisburg-Hochfeld. Ein beliebtes veganes Restaurant sucht neue Besitzer: Warum Martin Reekers die Krümelküche in Duisburg-Hochfeld bald in neue Hände geben will.

Martin Reekers liebt das Leben in und mit seiner Krümelküche. Die tägliche Arbeit für das vegane Café und Restaurant in Duisburg-Hochfeld sei „unglaublich erfüllend“, sagt der 30-Jährige. Der Laden laufe super, habe die Corona-Pandemie überstanden und sich zur Instanz in der veganen Szene entwickelt. Die Gäste kämen sogar „aus Belgien und Köln“. Eigentlich alles perfekt. Und doch will Reekers verkaufen.

2018 übernahm Martin Reekers die Krümelküche in Duisburg-Hochfeld

Rückblende: Im Sommer 2018 übernahm der damalige Student das Café, das Teil des Hausprojektes in Hochfeld ist, von Dennis und Sarah Strillinger. Reekers war vorher selbst Gast in der Krümelküche gewesen. Als er hörte, dass die Gründer den Laden abgeben wollten, fasste er den Plan, sich selbstständig zu machen. „Ich bin als kompletter Quereinsteiger in die Gastronomie gekommen“, erzählt Reekers.

Auch interessant

Bis heute mache ihm die Krümelküche „grundsätzlich sehr viel Spaß“. Aber: „Die Zeit als Solo-Selbstständiger hat Spuren hinterlassen.“ Denn als Chef sei er rund um die Uhr eingespannt. „Mit unserem Konzept, hinter dem ich immer noch zu 100 Prozent stehe, und unseren extrem hohen Ansprüchen leidet die Work-Life-Balance extrem.“

Speisen werden frisch zubereitet

Denn in der Krümelküche würden die Speisen stets frisch zubereitet. „Wir machen alles selbst, was nicht in Limo-Flaschen verkauft wird“, beschreibt der Gastronom. „Das ist ein großer Arbeitsaufwand, der sich finanziell aber nicht in dem Maße auszahlt, wie es in unserem kapitalistischen System nötig wäre.“

Zwar mache die Krümelküche einen Jahresumsatz von 150 000 Euro. Aber das bedeute nicht, „dass man den Kaufpreis in Höhe von 60 000 Euro in einem Jahr wieder drin“ habe. „Es fallen immer wieder Kosten an, mit denen man in diesem Moment nicht gerechnet hat.“

Auch interessant

Martin Reekers möchte sich deswegen umorientieren. „Nach den fünf Jahren, die ich den Laden jetzt hatte, muss ich sagen: Es läuft und macht sehr großen Spaß. Aber es ist auch sehr anstrengend.“ Für die kommenden Jahre wünscht sich der 30-Jährige einen anderen Job, der weniger Stress und mehr finanzielle Sicherheit bringt. Vielleicht in der Bildungsarbeit. „Was genau ich machen werde, darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich werde mich sicher gut umorientieren können.“

Restaurant soll in gute Hände abgegeben werden

Doch so weit ist es noch nicht. Erst muss ein würdiger Nachfolger für die Krümelküche gefunden werden. „Ich habe keine Eile mit der Übergabe“, betont Reekers. Wichtig sei ihm vor allem, den Laden in wirklich gute Hände abzugeben.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Das ist er auch den Gästen, die „unfassbar herzlich“ seien, schuldig. „Voraussetzung ist auf jeden Fall, dass hier alles vegan bleibt.“ Der Gedanke an den Abschied macht ihn auch traurig. „Die Krümelküche ist für mich mehr als ein Café. Ich habe fast elterliche Gefühle für den Laden. Es war für mich unglaublich toll, zu wissen, wofür ich arbeite.“

>> Was bietet das Café Krümelküche in Duisburg-Hochfeld?

  • Die Krümelküche ist nach eigenen Angaben „das erste vegane Café in Duisburg“.
  • Auf der Karte stehen hausgemachte Kuchen, Torten, Sandwiches, Burger und Suppen. Zudem finden unterschiedliche Events statt.
  • Alle weiteren Infos auf: www.kruemelkueche.de