Duisburg. Das vegane Restaurant „Krümelküche“ in Duisburg startet eine Crowdfunding-Kampagne, um die Corona-Krise zu überstehen. Die Solidarität ist groß.
„Liebe Freunde der Krümelküche. Kurz und knapp: Corona ist ein Arschloch. und wir benötigen dringend eure Hilfe, da die jetzige Situation unsere Existenz bedroht“, schreibt Martin Reekers. 10.000 Euro müssen zusammen kommen, deshalb startete der Betreiber eine Crowdfunding-Kampagne. „Unsere einzige Vollzeitkraft mussten wir bereits entlassen.“ Als nun ein Brief vom Finanzamt kam, sah der 27-Jährige keinen anderen Ausweg mehr.
Duisburger war früher selbst Gast in dem veganen Café
„Es ist eigentlich nicht meine Art, nach Geld zu fragen, vor allem in der jetzigen Zeit. Doch nach einem Tag haben wir bereits 3844 Euro gesammelt. Das hat uns hart motiviert“, erklärt Reekers. 10.000 Euro entsprechen den Fixkosten für einen Monat. Davon müssen Miete, Gehälter, die Einkäufe, aber auch Gema- oder GEZ-Gebühren bezahlt werden.
Auch interessant
Zwar kommen wieder Besucher und es mussten nur zwei Tische wegen der Abstandsregelung weichen, „allerdings laufen wir unserem Defizit seit dem Frühjahr hinterher.“ Als dann das Finanzamt die Steuer einforderte, wurde Martin Reekers ganz anders. „Die haben ja die Lizenz zum Konto stilllegen.“ Da er zu Beginn der Krise bereits seine Vollzeit-Kraft entlassen musste, konnten die anderen Mitarbeiter und Aushilfen bleiben. Er selbst war rund um die Uhr im Einsatz, damit die Krümelküche weiterlief.
Auch interessant
Im Sommer 2018 hat Martin Reekers das vegane Café, das Teil des Hausprojektes in Hochfeld ist, von Dennis und Sarah Strillinger übernommen. Der Chef war vorher selbst Gast in der Krümelküche und als er hörte, dass die Gründer den Laden abgeben wollten, fasste er den Plan, selbst in die Gastronomie zu wechseln. „Wir haben viele Stammkunden, aber es kommen auch immer mal wieder neue Leute, die uns entdecken.“ Für die vegane Community ist das Restaurant mit Vintage-Chic ein wichtiger Treffpunkt.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch einige Zeit. „Jede Unterstützung hilft uns weiter“, dankt Martin Reekers.