Duisburg. Der Sonnenwall in der Duisburger City verliert einen weiteren Anziehungspunkt. Das Restaurant „Rosso Picanto“ ist nach zehn Jahren umgezogen.

Vor dem Traditionslokal „Don Camillo“ liegt wieder ein roter Teppich. Nur wenige Wochen, nachdem das Bistro „Einfach Brendel” an der Fuldastraße ausgezogen ist, können Gäste in den charmant-rustikalen Räumen wieder einkehren. Das italienische Restaurant „Rosso Picanto” ist vom Sonnenwall ins Wasserviertel gezogen.

Nach zehn Jahren ist in der City der Mietvertrag ausgelaufen. Den Gastronomen Conny Heu, Paolo Paolantonio und den Gästen gefällt der neue Standort. Die meisten von ihnen wohnen ohnehin in diesem Bereich oder Richtung Innenhafen. Ihrer bewährten kulinarischen Linie wollen sie treu bleiben. Es gibt im „Rosso Picanto” zwar Pinsa, aber ein klassischer Pizza-Italiener war das Restaurant auch am Sonnenwall nicht. Auf der Mittagskarte stehen beispielsweise Riesengnocchi, Hähnchenbrustragout oder Tagliatelle.

Vom Sonnenwall in der Duisburger Innenstadt geht’s ins Wasserviertel

Das Restaurant „Rosso picanto“ am Sonnenwall ist Geschichte. An neuem Standort geht es weiter.
Das Restaurant „Rosso picanto“ am Sonnenwall ist Geschichte. An neuem Standort geht es weiter. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Wir bieten authentische italienische Küche, aber die Leute erziehen uns auch zu ihrem italienischen Geschmack“, erklärt Paolo Paolantonio, dessen Familie aus den Abruzzen stammt und der seit mehr als 40 Jahren ein „Duisburger Jung’“ ist. Solange die Gäste im Italien-Urlaub seien, mögen sie es klassisch. Zu Hause in Duisburg soll es dann aber wieder das Sahne-Sößchen sein. „Die Wünsche erfüllen wir aber auch gerne, es soll den Leuten ja schmecken“, sagt Conny Heu.

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Das Lokal an der Fuldastraße haben die Macher neu eingerichtet. Die Entscheidung, ins alte Don Camillo zu gehen, kam recht kurzfristig. „Aber wir hätten den Mietvertrag am Sonnenwall nicht mehr verlängert. Da ist ja kaum noch etwas los“, beschreibt Conny Heu. Viele Ladenlokale stehen bereits leer. Die Geschäftsführerin weiß von einigen, die sich ebenfalls verabschieden wollen. „Die wenigsten Passanten laufen so weit durch die Stadt.”

Mittagskarte wird jeden Tag frisch zusammengestellt

Vor Corona hatte Paolantonio immer mehrere Restaurants. Früher hat er das „Bellini“ in Baerl geführt, bis vor kurzem auch ein Restaurant in Düsseldorf betrieben. „Die Leute sind dort wirklich anders.“ Während der Corona-Zeit bot das Team am Sonnenwall Essen to go an und überstand so die Pandemie. „Aber das Mittagsgeschäft ist so gut wie weg. Die Leute sind kaum noch im Büro.“ Und die Stammkunden kommen abends. „Die Besucher bleiben gerne in ihren Vierteln, das merkt man unter der Woche.“

Jeden Morgen geht Paolantonio einkaufen und stellt dann mit Hilfe der frischen Zutaten die Tageskarte zusammen. „Die Lebensmittelpreise sind teilweise um 40 Prozent gestiegen, aber wir können nicht alles an unsere Kunden weitergeben.“ Dennoch bleiben die Stammgäste treu.

Im Sommer soll es auch draußen Sitzplätze geben

Künftig wollen sich Conny Heu und Paolo Paolantonio auf das „Rosso Picanto“ konzentrieren. Die Öffnungszeiten wurden angepasst – montags und dienstags ist Ruhetag. Mittwoch bis Freitag ist von 12 bis 14.30 Uhr geöffnet und dann noch einmal von 17 bis 23 Uhr. Samstags und sonntags beginnt der Betrieb um 16 Uhr. Reservieren kann man unter der Rufnummer 0203 3635 6766. Für den Sommer ist Außengastronomie geplant.