Duisburg. Der Verkauf des Deutschlandtickets startet am 3. April. Wie sich Duisburgs DVG vorbereitet, was sie zu Abo-Umstellungen und Mindereinnahmen sagt.

Der Verkauf des neuen Deutschlandtickets startet bundesweit am Montag, 3. April. Ab diesem Zeitpunkt ist es nach Angaben der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) auch im DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof als Chipkarte, über die neue DVG-App „myDVG Bus & Bahn“ und per E-Mail an kundenservice@dvg-duisburg.de bestellbar. Genutzt werden kann das 49-Euro-Ticket als eine Art „Flatrate für den Regionalverkehr“ ab 1. Mai.

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Es folgt auf das 9-Euro-Ticket und kostet nun 49 Euro im Monat, wird aber ebenfalls deutschlandweit im Nahverkehr gültig sein. Die DVG hat sich nach eigenen Angaben auf den Verkaufsstart vorbereitet. So seien nach den Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket die Bearbeitungsprozesse im Kundencenter optimiert worden, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Außerdem stehe je nach Nachfrage und Bedarf zusätzliches Personal flexibel zur Verfügung.

Deutschlandticket für viele mit bislang teureren Monats-Abos attraktiv

„Die Einführung des Deutschlandtickets seitens des Bundes ist eine komplette Veränderung im Tarifgefüge und es ist somit schwierig, abzuschätzen, inwieweit die Fahrgäste dieses Tarifangebot nutzen werden“, sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. Klar ist, dass das 49-Euro-Ticket für viele attraktiv ist – etwa für jene, die bisher teurere Monats-Abos haben. Es gibt bereits Verkehrsverbünde, die Liquiditätsprobleme aufgrund von Mindereinnahmen befürchten.

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Einnahmenverluste hat es für die DVG laut Naß bereits durch das auch in Duisburg sehr gut angenommene 9-Euro-Ticket gegeben. „Sie lassen sich nicht beziffern“, erklärt die Sprecherin. „Das liegt vor allem daran, dass wir nicht nachvollziehen können, welcher Fahrgast zum Beispiel für eine einfache Fahrt nach Düsseldorf und zurück sonst ein Tagesticket und stattdessen ein 9-Euro-Ticket gekauft hat.“

DVG baut darauf, dass Mindereinnahmen zu 100 Prozent ausgeglichen werden

Bemerkenswert: Obwohl die DVG angeblich keine Angaben zu den Verlusten machen kann, seien diese aber durch den Bund beziehungsweise die Länder kompensiert worden. Sie beteiligen sich nun mit jeweils 1,5 Millionen Euro jährlich an der Finanzierung des Deutschlandtickets: Es gibt vielerorts die Befürchtung, dass dies nicht ausreichen wird. „Aktuell gehen wir davon aus, dass die Mindereinnahmen auch hier zu 100 Prozent ausgeglichen werden“, sagt hingegen DVG-Sprecherin Naß und betont: „Das ist so in unserer Planung berücksichtigt.“

Das Deutschlandticket kostet 49 Euro im Monat, wird ab 3. April verkauft und kann ab 1. Mai bundesweit im Nahverkehr genutzt werden.
Das Deutschlandticket kostet 49 Euro im Monat, wird ab 3. April verkauft und kann ab 1. Mai bundesweit im Nahverkehr genutzt werden. © dpa | David Young

Wer bisher ein teureres Ticket 1000, 2000 inklusive der 9-Uhr-Varianten, ein Bären-Ticket oder Young-Ticket Plus im Abonnement hatte, wird laut DVG bis auf die Inhaber des Sozialtickets („meinTicket“) automatisch auf das Deutschlandticket umgestellt und bekommt eine neue Chipkarte zugesendet. „Wir haben Kunden bereits angeschrieben und über die Umstellung informiert“, so Naß. „Wer keine Post bekommen hat, kann sich gerne aktiv bei uns melden. Wir haben leider einige Postrückläufer erhalten, da Adressdaten nicht mehr aktuell zu sein scheinen.“

Dies ist auch für all jene Kunden wichtig zu wissen, die ihr bisheriges Ticket-Abo behalten wollen. Laut DVG kann dem Wechsel bis Sonntag, 2. April, widersprochen werden – entweder schriftlich, auch per E-Mail an kundenservice@dvg-duisburg.de, telefonisch unter 0203 604 4555 oder persönlich im Kundencenter. Weitere Informationen und ein Bestellformular für das Deutschlandticket gibt es online auf www.dvg-duisburg.de/deutschlandticket.

>> DVG: VERGÜNSTIGUNGEN DURCH DAS DEUTSCHLANDTICKET

  • Die Ausgestaltung des Deutschlandtickets und die Tarifhoheit liegen nach Angaben der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
  • Laut DVG erhalten Kunden wie bei allen Abo-Produkten des VRR bei Metropolradruhr über den Rad-Card-Tarif 30 Freiminuten für jede Fahrt.
  • Darüber hinaus gebe es Ermäßigungen des Fahrpreises beim On-Demand-Angebot myBUS.