Duisburg-Hochfeld. Der Verein „brotZeit“ versorgt Schulkinder mit kostenlosem Frühstück. Denn manches Kind kommt hungrig zur Schule – auch in Duisburg-Hochfeld.
Schulkinder, die sich vor Hunger nicht richtig konzentrieren können – an mancher Schule ist das bittere Realität. Deutschlandweit komme jedes fünfte Kind morgens hungrig in die Schule, rechnen die Aktiven von „brotZeit“. Seit 2009 versorgt der Verein, der von der Schauspielerin Uschi Glas gegründet wurde, Kinder vor Unterrichtsbeginn mit einem kostenlosen Frühstück. Auch in Duisburg. Hier ist „brotZeit“ an insgesamt 19 Grundschulen aktiv. Stadtweit betreuen 95 Helferinnen und Helfer insgesamt 1 100 Kinder, unter anderem an der GGS Klosterstraße (Altstadt) und an den Hochfelder Grundschulen Brücken- und Friedenstraße sowie am Hochfelder Markt.
An allen „brotZeit“-Schulen besteht „erhöhter Förderbedarf“, wie Projektleiterin Nadja Frauenhofer erklärt. „Die Kinder kommen oft aus finanziell schwachen Familien.“ Ein Pausenbrot hätten die meisten dabei, aber das morgendliche Frühstück fehle. „Vielleicht haben die Eltern noch andere Kinder, um die sie sich zuerst kümmern müssen. Oder sie sind im Schichtdienst oder einfach überfordert.“
Am Hochfelder Markt, in einem Stadtteil, „in dem wir uns in vielen Bereich unterhalb der Armutsgrenze bewegen“, wie Schulleiterin Jennifer Poschen erklärt, nehmen aktuell rund 60 Kinder regelmäßig am kostenlosen Frühstück teil.
Einmal in der Woche ist Nutella-Tag
Das „brotZeit“-Frühstücksbuffet ist reichhaltig und ausgewogen. Es gibt verschiedene Brotsorten, Aufschnitt, Frischkäse, Marmelade, Gurken und Äpfel. Wem nicht nach Brot zumute ist, für den stehen Cornflakes bereit. Dazu kalter und heißer Kakao und Saft. Einmal in der Woche ist Nutella-Tag. „Die Kinder sollen lernen, dass sie sowas auch mal essen dürfen, nur eben nicht immer“, erzählt Projektleiterin Nadja Frauenhofer.
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Das Herz des Projekts bilden die ehrenamtlichen Helferinnen, die jeden Morgen das Frühstücksbuffet vorbereiten und den Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am Hochfelder Markt werden aktuell zwei neue Seniorinnen oder Senioren (ab 55 Jahren) gesucht, die sich für die Kinder vor Ort einsetzen möchten. Denn: „Zwei langjährige Helfer scheiden aus“, erklärt Frauenhofer.
Die Bewerber sollten gern mit Kindern umgehen und ein offenes Ohr für deren kleine und große Sorgen haben. „Es müssen einfach Menschen sein, die ein schönes Herz haben“, fasst Schulleiterin Jennifer Poschen zusammen.
Viel Wertschätzung für die ehrenamtlichen Helfer
Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter – meistens Rentner und Rentnerinnen, die gerade aus dem Berufsleben ausgestiegen sind oder noch in Teilzeit arbeiten – viel Wertschätzung. Der tägliche Austausch mit den Kindern gibt Energie und Wertschätzung. „Das Frühstück ist gut für den Magen und für die Seele. Auch für die Helfer“, ist Nadja Frauenhofer überzeugt.
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Sigrid Maron und Linde Gebler, beide als Ehrenamtler für „brotZeit“ im Stadtteil Bruckhausen tätig, geben ihr Recht: „Wenn man sieht, wie die Kinder sich freuen, freut man sich direkt mit“, erzählen sie. Die Frühstückshelferinnen würden zu richtigen Bezugspersonen für die Kinder. „Manchmal kommen die hier rein und umarmen einen“, freut sich Linde Gebler. „Das ist schön.“
Auch die Schulen profitieren. „Das Projekt nimmt sehr viel Not weg“, ist auch Uta Gottschalk, Leiterin der Grundschule Bruckhausen überzeugt. „Ich würde nicht mehr darauf verzichten wollen.“ Jennifer Poschen, ihre Kollegin aus Hochfeld, sieht das ebenso: „Das Projekt ist Bombe. Wir sind seit Jahren dabei und könnten noch mehr solcher Angebote gebrauchen.“
>> Bewerbungen auch aus anderen Stadtteilen möglich
Wer sich an der Gemeinschaftsgrundschule Hochfelder Markt engagieren möchte, kann sich unter 0179 366 81 78 oder in einer Mail an frauenhofer@brotzeit.schule bewerben. Auch Bewerbungen aus anderen Stadtteilen sind gerne gesehen. Weitere Infos auf www.brotzeitfuerkinder.com