Duisburg. Behörden haben in Duisburg neun Cafés, Bars und Spielhallen kontrolliert. Im Kampf gegen Clan-Kriminalität stellten sie 17 Spielautomaten sicher.

Bei einer Razzia in Duisburg haben Polizei, Ordnungsamt, Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung und Zoll am Freitagabend neun Betriebe kontrolliert. Auffällig: Bei der Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität stellten die Einsatzkräfte 17 illegale Glücksspielautomaten sicher.

Am späten Abend waren die Ordnungshüter nahezu gleichzeitig ausgerückt, parkten mit Einsatzwagen vor den Lokalen. Die Beamten führten Kontrollen in Cafés, Bars, Spielhallen und einem Kiosk unter anderem in Hochfeld, Friemersheim, Vierlinden, Röttgersbach, Hamborn und Homberg durch.

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Allein in einer Spielhalle an der Musfeldstraße kassierten Polizisten elf Geldspielautomaten ein, die offensichtlich manipuliert worden waren. Die Stadt veranlasste die Schließung des Betriebs.

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In einer Gaststätte an der Windmühlenstraße im Westen kontrollierten die Einsatzkräfte 17 Personen mit Bezug zu einer Rockergruppierung. Dabei fiel ein 29-Jähriger auf. Gegen ihn lag ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Wuppertal wegen schweren Raubes vor. Er wurde festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Bei einer weiteren Person fanden die Beamten ein verbotenes Springmesser und einen vierstelligen Bargeldbetrag.

Doch damit nicht genug: Auf Anordnung der Duisburger Staatsanwaltschaft öffnete die Polizei vor Ort auch einen angrenzenden, verschlossenen Raum. Dort stießen die Polizisten auf fünf verbotene Fungamer, das Ordnungsamt auf ein Wett-Terminal. Eine gewerberechtliche Anmeldung dafür konnten die Verantwortlichen in der Gaststätte nicht vorlegen. Die Folge: Die Stadt machte auch diesen Betrieb dicht und versiegelte den Zugang.

Razzia in Duisburg: Zöllner beschlagnahmen Shisha-Tabak

Ebenfalls fündig wurden die Fahnder in einem Café am Franz-Lenze-Platz: Dort ließen sie einen weiteren Fungamer abtransportieren. Vor Ort sowie in drei weiteren Lokalen versiegelten Ordnungsamtsmitarbeiter zudem acht Glücksspielautomaten. Sie waren nach Behördenangaben zwar legal aufgestellt, aber nicht an das Spielersperrsystem OASIS angeschlossen. Dies ist in Deutschland jedoch Pflicht. Die Betreiber erwarten nun hohe Bußgelder oder sogar der Widerruf der Konzession.

Das Hauptzollamt meldete darüber hinaus: Zöllner beschlagnahmten am Freitagabend 1,4 Kilogramm unversteuerten Shisha-Tabak sowie 20 unversteuerte E-Zigaretten.

Die Gesamtbilanz der Razzia: 107 Personen wurden durch die Behörden kontrolliert, zwölf Strafanzeigen und 18 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gestellt.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben jüngst immer wieder betont, wie wichtig diese Großkontrollen im Kampf gegen die organisierte Kriminalität sind. Die Erkenntnisse aus den Aktionen werden analysiert und in Berichten festgehalten. Allein im Jahr 2022 verfassten die Ermittler 150 solcher Berichte.