Duisburg. In der Duisburger Innenstadt gibt es jetzt Trinkwasser auf Knopfdruck. Wo die neuen Brunnen stehen und wovon der Bau weiterer abhängt.

Die Stadt Duisburg hat am Mittwoch die ersten öffentlichen Trinkwasserbrunnen in Betrieb genommen. An zwei Standorten auf der Königstraße bieten die Brunnen ab sofort eine kostenlose Erfrischung auf Knopfdruck – einer vor der Woolworth-Filiale, der andere ein paar Meter weiter Richtung Lifesaver.

Oberbürgermeister Sören Link (SPD) verspricht sich davon mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, betont aber vor allem den Aspekt Hitzeschutz: „Die heißen Sommer der vergangenen Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, ausreichend zu trinken.“

Trinkwasserspender in Duisburg: Hygiene besonders wichtig

Das Wasser kann nicht nur vor Ort getrunken, sondern auch in Flaschen abgefüllt werden. Die zwei Brunnen markieren den Anfang, dass weitere folgen, ist durchaus denkbar. „Wir testen das jetzt für eine Saison und schauen, wie die Brunnen angenommen werden“, sagt der OB. Man müsse ein Gefühl nicht nur für die Nachfrage entwickeln. „Da gibt es noch weitere Aspekte, zum Beispiel: Brauchen wir noch zusätzliche Beleuchtung? Oder eine Beschilderung?“

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Wie jeder Wasseranschluss hat auch der Brunnen einen Zähler. Wie viel Wasser dort entnommen wird, dokumentieren die Stadtwerke. Für die regelmäßige Wartung sind die Netze Duisburg zuständig. Wobei der Technische Vorstand der Stadtwerke Andreas Gutschek von einem überschaubaren Instandhaltungsaufwand ausgeht – der Brunnen verfügt nämlich über eine Selbstreinigungsfunktion, die sich in automatisch gesteuerten Spülintervallen einschaltet.

Hygiene sei den Stadtwerken besonders wichtig gewesen: Bedient werden die Brunnen durch einen Sensorknopf an der Rückseite; so bleibt die Düse des Wasserspenders berührungsfrei. Nach Betätigung fließt das Wasser 30 Sekunden lang. Auch die Standorte wurden unter anderem nach Hygiene-Kriterien ausgewählt. So sollten die Brunnen etwa nicht unter Bäumen stehen, damit kein Harz darauf landen und die Geräte verkleben kann.

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Immer mehr Hitzetage in Duisburg

Die Brunnen sollen künftig immer von März bis Ende Oktober in Betrieb sein, bevor sie zum Schutz vor Frost abgeschaltet werden. In der kalten Jahreszeit werden sie stillgelegt und für den Winter gesichert. Grundsätzlich seien die Geräte auf dem neuesten Stand der Technik und vor allem sehr robust, versichert Andreas Gutschek.

Die Brunnen tragen der auch in Duisburg steigenden Zahl der Hitzetage Rechnung. Als Hitzetage sind solche Tage definiert, an denen die Höchsttemperatur 30 Grad erreicht oder überschreitet. Gerade mal fünf davon gab es in Duisburg zwischen 1951 und 1980 pro Jahr, im Zeitraum 1991 bis 2020 waren es schon elf. Den bisherigen Rekord verpasste das Jahr 2022 nur knapp: 22 Hitzetage waren es in Duisburg; einer mehr war es nur 2006.

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An Hitzetagen haben Städte wie Köln in der Vergangenheit auch Wassernebel versprüht. Maschinen, die einen feinen, kühlen Sprühnebel über Passanten ausbreiten, steht Duisburg jedoch skeptisch gegenüber. Die Wirkung sei fraglich, und der hygienisch einwandfreie Betrieb könne oftmals nicht gewährleistet werden, teilte die Stadt im vergangenen Sommer mit und sprach von möglicher Legionellen-Gefahr. (cst/moc)

>>WELTWASSERTAG IN DUISBURG

Die Inbetriebnahme der Trinkwasserbrunnen erfolgte ganz symbolisch am Weltwassertag. Am 22. März wird alljährlich an die Bedeutung des Wassers erinnert. Die Stadtwerke informierten aus diesem Anlass an einem Stand auf der Königstraße über die Trinkwasserversorgung in Duisburg.

Die Stadtwerke Duisburg versorgen rund 250.000 Haushalte mit Wasser. Im Jahr 2021 wurden fast 32 Milliarden Liter Wasser in das Versorgungsnetz eingespeist.