Duisburg-Altstadt. Was wird aus dem „Old Daddy“? Die neuen Chefs haben kräftig ausgemistet und geben jetzt den neuen Namen der Duisburger Kult-Disco bekannt.

Das „Old Daddy“ ist Geschichte, es lebe das „viersieben“: Niklas Lotze und Nils Schmidt, die beiden neuen Besitzer der legendären Keller-Location in der Duisburger Innenstadt, blicken nach vorne, nicht zurück.

Dass sie mit dem Club an der Steinschen Gasse nicht irgendeine Disco gekauft haben, sondern einen Laden, in dem ganze Generationen die Nächte durchgetanzt haben, wissen die beiden. Die 25-Jährigen kommen aus Duisburg, das „Daddy“ war ihnen immer ein Begriff. Und doch: „Es ist Zeit für einen Wandel, für etwas Neues“, sagen sie.

Aus „Old Daddy“ wird „viersieben“: Ein Club von Duisburgern für Duisburger

Und „etwas Neues“ soll das „viersieben“ auf jeden Fall werden. Ein Club von Duisburgern für Duisburger; eine moderne Party-Location, die – in Anlehnung an Duisburgs Postleitzahl – schon im Namen eine Hommage an die Stadt trägt.

Das „Old Daddy“ war einmal: Die Leuchtreklamen am Haus an der Steinschen Gasse in der Duisburger Innenstadt sind bereits entfernt.
Das „Old Daddy“ war einmal: Die Leuchtreklamen am Haus an der Steinschen Gasse in der Duisburger Innenstadt sind bereits entfernt. © Peter Jurjahn

Mit Respekt, aber ohne Angst vor Veränderung, haben Niklas Lotze und Nils Schmidt den alten „Keller“ in den vergangenen Wochen ausgemistet. „Wir haben allein zwei Tonnen Schrott entfernt.“ So mussten unter anderem die Totenköpfe weichen, die ehedem an den Wänden hingen. Auch die alte, silberfarbene Tanzfläche, die aus mehreren auf den Boden geschraubten Stahlplatten bestand, ist nicht mehr. „Sie war nicht mehr zeitgemäß und zudem noch eine Stolperfalle“, erklärt Lotze. Dann zeigt er an die Decke: „Die Licht- und Toninstallationen haben wir ebenfalls ausgetauscht.“

Musikanlage soll künftig „Festival-Atmosphäre“ vermitteln

Die neue Technik stamme ausschließlich von namhaften Herstellern, die Musikanlage vermittele künftig „Festival-Atmosphäre“. „Man kann mit einem VW auf die Straße gehen oder mit einem Mercedes. Wir fahren hier mindestens einen Ferrari“, sagt Nils Schmidt. Denn, da sind er und sein Geschäftspartner sich einig, worauf es heutzutage ankommt, das ist das besondere Erlebnis.

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„Das Ausgehverhalten der jungen Leute hat sich geändert“, erklären die beiden Duisburger, die sich in „den besten Clubs der Welt, ob auf Ibiza oder in Köln“ Ideen und Inspirationen geholt haben. „Was zählt, das ist das Event. Der Spirit. Dass sich die Gäste rundum wohl fühlen.“

Bezahlt werden kann auch per Apple Watch

Im „viersieben“ müssen deswegen nicht nur Akustik und Lichteffekte perfekt sein. Lotze und Schmidt haben auch „Wege und Zeiten“ sowie die Kassensysteme optimiert. „Wenn ich nach Hause möchte, habe ich keine Lust, erstmal zwei Stunden anzustehen, um meine Verzehrkarte loszuwerden“, beschreibt Niklas Lotze.

Ein Bild aus alten Tagen: So kannten die Duisburger ihr „Old Daddy“. Für das „viersieben“ haben die neuen Betreiber kräftig ausgemistet.
Ein Bild aus alten Tagen: So kannten die Duisburger ihr „Old Daddy“. Für das „viersieben“ haben die neuen Betreiber kräftig ausgemistet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Getränke können deshalb künftig direkt bezahlt werden, in bar, mit Karte oder der Apple Watch. Die Longdrinks „erhalten ein Upgrade“ und werden in Zukunft in schicken 0,3-Liter-Gläsern serviert. Und auch die Softgetränke werden nicht gezapft, sondern in der Flasche herausgegeben.

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„Am Ende ist das alles Psychologie“, sagen die 25-Jährigen. „Wir haben den Laden analysiert und komplett auseinandergenommen.“ Das Ganze sei ein „Millionenprojekt“. „Aber wir haben deswegen keine schlaflosen Nächte.“

Die neuen Betreiber glauben fest an ihren Erfolg

Das Duo, das schon Festivals mit 2000 Besuchern realisiert und früher auch im „Daddy“ regelmäßige Partys veranstaltet hat, glaubt fest an seinen Erfolg. „Wir haben einen guten Draht zu mehreren Booking-Agenturen und werden die Leute auch überregional ziehen.“

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Wichtig ist den beiden, dass sich die „viersieben“-Besucher im Vorfeld informieren, welche Party an welchem Abend stattfindet. „Für jede Zielgruppe ist etwas dabei.“ Auch das gehört zum Konzept. So sollen donnerstags die Studierenden in der Keller-Disco feiern, bei der „Ü30-Party“ das ältere Publikum auf seine Kosten kommen. Zudem sind DJ-Konzerte und andere Events geplant. „Dafür bauen wir den Laden auch zwischendurch immer wieder um.“

Erste Party startet Anfang April

Los geht es am Samstag, 1. April, bei der großen Opening-Party. Willkommen sind alle über 18, ob neue Gäste oder solche von früher. „Wir machen da einmal querbeet, haben einen ganz modernen Approach“, beschreiben Niklas Lotze und Nils Schmidt. Die Freunde lächeln entspannt. Für den Erfolg geben sie sich Zeit. „Aber wir glauben fest daran, dass wir in Duisburg schnell etwas Gutes schaffen können.“

>> Wo finde ich das „viersieben“ online?

Instagram ist der wichtigste Marketing-Kanal für die Betreiber des „viersieben“. Die neue Disco ist zu erreichen unter: www.instagram.com/clubviersieben. Die Homepage lautet www.clubviersieben.de

>> „Old Daddy“ lebt in Oberhausen weiter

Die zweite Area der Diskothek „Kulttempel“ in Oberhausen heißt ab sofort „Old Daddy Club Lounge“. „Wir haben uns für diesen Namen entschieden, um die lang gewachsene Tradition, nicht zuletzt auch aufgrund der Vorfälle in Duisburg, künftig so weiterzuführen“, erklärt Betreiber Peter Jurjahn, dem auch das „Old Daddy“ in Duisburg gehörte.