Duisburg-Altstadt. Das „Old Daddy Duisburg“ ist Geschichte: Die neuen Besitzer wollen den Namen der Kult-Disco nicht weiterführen. Die beiden haben eigene Pläne.
Seit 1978 gibt es das „Old Daddy Duisburg“ – und eigentlich hatte Peter Jurjahn gehofft, dass dies noch lange so bleiben würde. Im Dezember hatte der Oberhausener Gastronom, der die Keller-Disco an der Steinschen Gasse vor knapp 15 Jahren übernahm und von ganz unten wieder aufbaute, angekündigt, dass „Daddy“ abgeben zu wollen (wir berichteten). Durch den Verkauf, so Jurjahn damals, werde sich nicht viel ändern. Seine Nachfolger würden „das Konzept definitiv so weiterfahren“.
„Old Daddy Duisburg“: Kult-Disco macht unter anderem Namen wieder auf
Aber inzwischen steht fest: „Die neuen Besitzer wollen den Namen ‚Daddy‘, für den ich jahrelang gekämpft und gestritten habe, nicht weiterführen.“ Jurjahn findet das traurig. Die Disco in Duisburg war für ihn immer eine Herzensangelegenheit. Außerdem sei es damals „gar nicht so einfach“ gewesen, die Namensrechte von den Vorbesitzern zu bekommen. „Ich habe lange daran gearbeitet und bin dafür sogar vor Gericht gezogen“, so der Oberhausener. Mit dem Namen „Daddy“ verschwinde nun ein „Teil von Duisburg“, bedauert Jurjahn.
Doch die neuen Eigentümer der Immobilie in der Altstadt, die beiden erst 25 Jahre alten Duisburger Niklas Lotze und Nils Schmidt, haben ganz eigene Pläne. „Der Name ‚Old Daddy‘ hatte jahrelang seine Berechtigung, aber irgendwann ist Zeit für den Wandel“, sagen sie. Wie ihre Location, die am Freitag offiziell übergeben wurde, heißen wird, wollen sie noch nicht verraten.
In den sozialen Netzwerken hagelt es für die geplante Namensänderung Kritik. Die Aussage vieler: Es sei ein schwerer Fehler, den etablieren Namen aufzugeben. Der Kultladen sei so endgültig Geschichte.
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Das neue Duo betont aber: „Ein bisschen ,Daddy‘-Feeling soll und wird in dem Gewölbe ja immer bleiben. Aber wir drehen den Laden auf links und bringen ihn, was zum Beispiel Ton und Lichtinstallationen angeht, in die Neuzeit“, erklären die zwei Freunde, die sich vor vielen Jahren beim Eishockey kennengelernt haben.
„Mehrere Jahre Veranstaltungen im ,Daddy’ gemacht“
Zusammen besitzen sie die Event-Agentur „nnevents“ und planen als „Abi-Experten“ Partys und Abi-Bälle.
„Wir haben mehrere Jahre lang Veranstaltungen im ,Daddy‘ gemacht und uns dann entschlossen, den Laden zu übernehmen, als Peter sagte, er wolle sich von der Location trennen“, so Niklas Lotze und Nils Schmidt.
Partys für jede Zielgruppe
Am 1. April wollen sie an der Steinschen Gasse Eröffnung feiern. Ihr Konzept sieht Partys für jede Zielgruppe vor. So soll es ein Event für Studierende ebenso geben wie die „Plastique-Revival-Party“ für die etwas ältere Generation, die in den 1990er Jahren in der angesagten Disco „Club Plastique“ abtanzte.
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Peter Jurjahn will sich indes auf seine Familie und seine Oberhausener Disco „Kulttempel“ konzentrieren. „Dass der Name ,Daddy‘ verschwindet, tut mir sehr leid für die Duisburger“, sagt der 58-Jährige. „Meinen Nachfolgern wünsche ich trotzdem viel Glück für den Neuanfang. Meinen Gästen kann ich versichern, dass die ,Old Daddy Revival’-Partys auch weiterhin stattfinden werden.“
>> Seit wann gibt es das „Old Daddy“ in Duisburg?
- Von 1885 bis 1961 wurde die Location an der Steinschen Gasse als Weinkeller genutzt wurde.
- 1968 erfolgte der Umbau zur Disco. Die hieß erst „Schwabing“. Zwei Jahre später folgte die Umbenennung in „Picadilly“. Auch die blieb nur kurz geöffnet.
- Zwischen 1974 und 1978 diente der Keller einer Firma als Möbellager. 1977/78 begann die Ära des „Old Daddy“, dass zu einer Erfolgsgeschichte wurde.