Duisburg-Neudorf. Wie spielt und tobt es sich im Duisburger Trampolin-Park „Superfly“? Was unsere Test-Kinder loben und welche Kritikpunkte Besucher haben.

Springen, toben und „atemberaubende Herausforderungen zum Auspowern“ – die Trampolinhalle „Superfly“ in Duisburg verspricht Erlebnisse der Extraklasse. Wie gefällt Kindern der Park? Wir waren mit Jette und Moritz (fünf und sechs Jahre alt) sowie Matilda und Linda (beide neun Jahre) vor Ort und haben den Test gemacht.

Trampolin-Park „Superfly“ in Duisburg – 3000 Quadratmeter Spaß

3000 Quadratmeter voller Trampoline und Sprungkissen, eine Riesenrutsche, ein Ninja-Parcours und vieles mehr – das „Superfly“ macht Spaß. Kaum drinnen, wollen die Kinder am liebsten gleich loslegen und direkt auf die Spring- und Spielflächen stürmen. Aber zunächst ist am Sternbuschweg 360 in Duisburg-Neudorf Geduld gefragt.

Schön gestaltet und gut gepflegt – das „Superfly“ hat eine Menge zu bieten.
Schön gestaltet und gut gepflegt – das „Superfly“ hat eine Menge zu bieten. © Tina Halberschmidt

Wer den Park noch nie besucht und sich auch nicht online registriert hat, muss dies vor Ort nachholen. Abgefragt werden Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse, Postleitzahl, Telefonnummer und Geburtstag, auch wenn man nur einmal im „Superfly“ abheben möchte.

„Jeder, der bei Superfly Air Sports abheben möchte, muss bei seinem ersten Besuch eine bestätigte Haftungserklärung abgeben. Dies erfolgt online. Mit eurer Bestätigung akzeptiert ihr die Benutzungs- und Sicherheitsregeln unseres Parks“, heißt es dazu vom Betreiber. Als Mitglied soll man von einem schnellen Check-in, exklusiven Angeboten und einem speziellen Service-Support profitieren.

Häufiger Kritikpunkt: Socken anderer Parks dürfen nicht getragen werden

Online oder am Schalter müssen neben den Tickets auch hauseigene Socken erworben werden („fremde“ werden nicht akzeptiert), dazu ein Armband mit Chip, mit dem die Schließfächer bedient werden können und auf denen die persönlichen Daten gespeichert sind.

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Bei Google gibt es darüber mehrere Beschwerden. Viele Besucher können nicht verstehen, wieso man für die Fächer nicht einfach Pfand hinterlegen und auf das angeblich „schnellere Einchecken“ verzichten kann.

Die fünfjährige Jette klettert im „Ninja Parcours“.
Die fünfjährige Jette klettert im „Ninja Parcours“. © Tina Halberschmidt

Negativ werden vielfach auch die Kosten beurteilt, die ein Besuch im „Superfly“ mit sich bringt: Im sogenannten „Open Flight“ kosten 60 Minuten pro Person 15,90 Euro – und zwar unabhängig vom Alter der Besucher. Ermäßigungen für Kinder gibt es nicht. Nachwuchsspringer kommen nur sonntags zwischen 9 und 10 Uhr günstiger weg, wenn für 60 Minuten 9,90 Euro fällig werden.

15,90 Euro pro Person für eine Stunde: Das muss man sich erstmal leisten können

In den regulären Zeiten ist eine Familie mit zwei Kindern so mehr als 50 Euro los, ohne vor Ort etwas gegessen oder getrunken zu haben. Das muss man sich erstmal leisten können.

Zwar muss der Betreiber für die Sicherheit der Besucher besondere Vorkehrungen treffen: Man investiere „erhebliches Kapital“ in die maßgefertigte Ausstattung und in die ständige Wartung, heißt es dazu auf der Homepage.

In puncto Kosten gehört das „Superfly“ aber trotzdem zu den teuersten Abenteuer-Locations in Duisburg. Zum Vergleich: Im Indoor-Spielplatz „Monkey Town“, den wir ebenfalls mit Kindern getestet haben, kostet eine Zehnerkarte, die an allen Standorten in Deutschland gilt, 49 Euro für Kleinkinder und 65 Euro für ältere Kinder. Im „Pippolino“ zahlen Kinder neun Euro Eintritt, Erwachsene fünf. Und in der Boulderhalle „Monkey Spot“ können Tageskarten für vier- bis zwölfjährige Kinder für 7,50 Euro erworben werden.

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In diesem Zusammenhang werden von Kunden vor allem die Kosten für die hauseigene „Ausrüstung zum Abheben“ kritisiert. Denn Socken und Armband schlagen nochmals mit 1,90 und 2,90 Euro pro Person zu Buche. „Totale Geldmacherei“, schreibt ein Nutzer bei Google. Die Socken seien „optimal mit den Materialien wie den Sprungtüchern abgestimmt“, lautet darauf die Antwort der Betreiber.

Aufwendige Vorbereitungen, bevor es endlich losgehen kann

Doch zurück in die „Superfly“-Empfangshalle. Nach dem aufwendigen Check-in sind die Kinder nun erst recht hibbelig. Aber bevor es losgehen kann, müssen sie ein buntes „Festivalarmbändchen“ am Handgelenk befestigen, das anzeigt, wie lange gesprungen werden darf. Dann müssen noch Jettes lange Haare zum Zopf gebunden werden. Die freundlichen Mitarbeiter am Empfang reichen ein Haargummi. Shirts mit Kapuze müssen ausgezogen, Ohrschmuck abgelegt werden. Auf einem Monitor läuft ein Einführungsvideo mit Sicherheitsregeln und Hinweisen zum richtigen Verhalten auf den Sprungflächen.

Jette und Moritz finden es prima im „Superfly“.
Jette und Moritz finden es prima im „Superfly“. © Tina Halberschmidt

Dann ist es endlich so weit: Die Kinder rasen durch die Halle – und werden freundlich, aber direkt ermahnt: „Nicht rennen!“, sagt einer der Mitarbeiter, die das Geschehen auf den Trampolinen im Auge haben. An einem Band um den Hals tragen sie je eine rote und eine gelbe Karte. „Die gelbe zeigen wir, wenn die Leute auf unsere Ermahnungen nicht reagieren“, erklärt der Mitarbeiter der sogenannten „Flight Crew“.

Die Gelben Karten kämen des Öfteren zum Einsatz, die Roten nur ganz selten. Mehr Zeit fürs Interview hat der Mitarbeiter nicht. „Nicht zu zweit auf einem Trampolin springen“, ruft er zwei Minderjährigen zu. Die neunjährige Matilda findet das genau richtig: „Es ist gut, dass so viele Mitarbeiter da sind, die aufpassen, dass nichts passiert.“

Im „Tricking Parcours“ geschickt über Hindernisse springen

Dann verteilen sich Jette, Moritz, Matilda und Linda in alle Richtungen. Zu viel gibt es im „Superfly“ zu entdecken: Auf der „Battle Bridge“ muss man seinen Gegner geschickt aus der Balance bringen und ihn vom Balken in eine Schaumstoffgrube befördern. Auf der „Tumbling Lane“, einer 15 Meter langen Trampolinbahn, kann man akrobatische Künste einstudieren. Und im „Tricking Parcours“ möglichst geschickt über Hindernisse springen.

Eine besondere Attraktion: Der „Spider Tower“ mit der steilen Rutsche.
Eine besondere Attraktion: Der „Spider Tower“ mit der steilen Rutsche. © Tina Halberschmidt

Nicht alle Attraktionen sind für jedes Alter gleichermaßen geeignet. So ist der „Spider Tower“ mit der steilen Rutsche erst für Kinder ab acht Jahren gedacht. Moritz und Jette sind zwar erst sechs und fünf, rutschen aber trotzdem von ganz oben, ohne dass sie von der „Flight Crew“ angesprochen werden. Sicherheit wird im „Superfly“ großgeschrieben, aber überall können die Mitarbeiter ihre Augen dann wohl doch nicht haben.

Tatsächlich findet Moritz die Rutsche dann auch „am besten von allem“, wie er atemlos sagt. „Ich hab mich erst festgehalten, weil ich dachte, es geht zu schnell.“ Aber als Jette gerutscht sei, ohne sich festzuhalten, habe er es auch gemacht. „Und dann war es super-toll. Aber eigentlich hätte ich ja direkt so mutig sein sollen, denn ich bin ja schon sechs“, sagt er.

Die neunjährige Linda ist da vernünftiger. Sie findet, der steile „Spider Tower“ sei nichts für Jüngere: „Meine kleine Schwester zum Beispiel kann die Rutsche noch nicht benutzen. Aber das Schaumbad ist gut für jüngere Kinder.“ Das findet auch die fünfjährige Jette: „Das Beste ist das Becken mit den bunten Kissen drin, wo man so reinspringen kann.“

Weitere Test-Kriterien in der Übersicht:

Sanitäre Einrichtungen: Im „Superfly“ ist es zum Zeitpunkt unseres Besuchs überall sauber, die Anlage ist insgesamt gepflegt und sehr gut in Schuss. Allerdings liegen um 10 Uhr, direkt nachdem der Park geöffnet hat, in der Frauentoilette Papierhandtücher auf dem Boden verteilt, auf den Klos finden sich Spuren der letzten Benutzerinnen. Bei einem zweiten Toilettenbesuch um 11 Uhr ist dann aber alles blitzeblank.

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Essen/Trinken: Es gibt einen gemütlichen Café-Bereich, von dem Mama und Papa ihre älteren Schützlinge bequem beobachten können. Jüngere Kinder müssen ohnehin beaufsichtigt werden. Im Café gibt es kleinere Snacks, Kaffee und andere Getränke. Völlig ausreichend.

Preise: Wie bereits beschrieben, ist der Besuch des „Superfly“ eine kostspielige Angelegenheit. Wer häufiger kommt, für den lohnt sich zum Beispiel die Trampolin-Park-Mitgliedschaft „Flight Club“, die es ab 24,90 Euro monatlich gibt und die eine tägliche Flugzeit garantiert. Zudem gibt es weitere Specials und Angebote.

Öffnungszeiten: Montags geschlossen, dienstags, mittwochs und donnerstags von 15 bis 20 Uhr, freitags 10 bis 22 Uhr, samstags 10 bis 21 Uhr und sonntags 10 bis 20 Uhr. Weitere Infos: www.superfly.de/duisburg

Fazit: „Ich gebe eine Eins plus mit Sternchen“, resümiert Matilda. „Man kann sich hier mega-gut auspowern und hat viel Spaß.“ Moritz ist derselben Meinung. „Das ,Superfly’ ist einfach die beste Trampolin-Halle“, meint der Sechsjährige. Ob er nach dem Besuch nicht furchtbar müde sei? „Ne, das macht uns gar nichts aus!“

>> Wer steckt hinter dem Trampolin-Park „Superfly“?

  • Der Trampolin-Park in Duisburg war der erste seiner Art des Unternehmens „Superfly Air Sports“, das inzwischen deutschlandweit Parks und Anlagen betreibt.
  • Die beiden Firmenzentralen befinden sich in Bochum und in Butzbach.