Duisburg. Ein ÖPNV-Kenner beklagt viele Busausfälle in Duisburg, ärgert sich über die DVG und einen Subunternehmer. So reagieren die Kritisierten.

Thomas Immekus betreibt seit mehr als 30 Jahren die Internetseite strassenbahn-duisburg.de. Er ist gut vernetzt und legt immer wieder den Finger in die Wunde, wenn es um den ÖPNV in Duisburg geht. Aktuell kritisiert er den Umgang der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) mit einem beauftragten Subunternehmer.

Dieser stelle Personal, die DVG ihre Fahrzeuge zur Verfügung. Das Problem: „Dieser Subunternehmer sorgt jetzt schon seit rund vier Monaten ständig für komplette Ausfälle im Busnetz der DVG“, so Immekus. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft, fordert der ÖPNV-Experte, müsse eigentlich einspringen, mache aber nichts – außer Vertragsstrafen zu kassieren. „Die Fahrgäste lässt man so im Regen stehen.“

Busausfälle in Duisburg: Ärger über DVG und Subunternehmer

Er nennt ein Beispiel: So falle bis auf ganz wenige Ausnahmen seit Monaten einfach die letzte Fahrt der Buslinie 909 komplett aus. Die sei eigentlich ein Kurs, auf dem Personal des Subunternehmers eingesetzt werde. „Meistens ist dann nur ganz salopp in den Verkehrsmeldungen von einer Betriebsstörung die Rede, weswegen es zu Verspätungen kommt“, kritisiert Immekus.

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Darüber hinaus sollen auch ständig Fahrten auf den Linien 910, 916, 917 und 923 ausfallen sowie auf der Linie 926, auf der am Dienstag „totales Chaos“ herrsche, so Immekus. „Nur die allerwenigsten Fahrten werden von der DVG übernommen, weil sie selbst kein beziehungsweise nicht ausreichend Personal hat“, sagt er. „Dann steht der Fahrgast halt schon mal je nach Tageszeit ein bis zwei Stunden und wartet auf den nächsten Kurs, der kommt oder vielleicht auch nicht.“

Kurzfristige Ausfälle können laut Immekus immer passieren, aber solche Probleme über mehrere Monate seien unhaltbar.

„Zu Vertragsinhalten mit Dienstleistern können wir leider keine Angaben machen“

Der kritisierte Subunternehmer will sich auf Nachfrage nicht äußern und verweist auf die DVG. Die Redaktion bittet das Verkehrsunternehmen ebenfalls, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Die Antwort fällt knapp aus: „Auch bei der DVG gibt es, wie in der kalten Jahreszeit wohl überall, krankheitsbedingte Personalausfälle“, sagt ein Sprecher. „Es kann daher vereinzelt zu Ausfällen auf einigen Linien kommen.“ Und: „Zu Vertragsinhalten mit Dienstleistern können wir leider keine Angaben machen.“

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Bereits beim DVG-Linien-Check der Redaktion, einer großen Umfrage im Sommer 2022 zum ÖPNV in Duisburg mit über 5500 Teilnehmern hatte es Kritik an Subunternehmen gegeben. Dabei ging es um die Freundlichkeit der Fahrer. Einige äußerten aber den klaren Wunsch an die DVG, diese solle weniger Fremdunternehmen beauftragen.