Duisburg. Ingo Wald oder Helmut Sandrock – wer soll neuer MSV-Präsident werden? Vereinslegende Bernard Dietz kennt die beiden Kandidaten und äußert sich.
Ausgerechnet am 75. Geburtstag der Vereinslegende Bernard „Ennatz“ Dietz, dem 22. März, werden beim MSV Duisburg die Weichen für die Zukunft gestellt. Bei der Jahreshauptversammlung wählen die Mitglieder einen neuen Vorstand. Amtsinhaber Ingo Wald tritt dabei mit seinem Team gegen den Herausforderer Helmut Sandrock und sein Schattenkabinett an. Der Blick auf die mit Spannung erwartete Entscheidung fällt der Ikone sichtlich schwer.
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Ob Dietz selber am Abend seines Ehrentages im Theater am Marientor dabei sein wird, weiß er noch nicht. In seiner Brust schlagen zwei Herzen: Die Treue zu „seinem“ Verein ist weiter ungebrochen, ebenso das Interesse und das Pflichtbewusstsein. Aber der bodenständige Ausnahmespieler möchte eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen. Und das tut „Ennatz“ Dietz nun einmal, wenn er im Zusammenhang mit dem MSV in Erscheinung tritt.
MSV Duisburg: Dietz hat eine gemeinsame Geschichte mit Wald und Sandrock
Nicht nur über seine Teilnahme ist der ehemalige Nationalmannschaftskapitän hin- und hergerissen: Denn bei der Frage nach einer Präferenz im Wahlkampf gerät er schwer ins Grübeln. Die MSV-Legende, die sonst nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält, kann sich zu einer klaren Antwort nicht durchringen. Positionieren möchte er sich nicht. „Beide können es gut machen“, sagt er diplomatisch. Immerhin: Das Team von Helmut Sandrock, unter anderem mit Ex-Fußballer Hans Sarpei, sei „spannend“.
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Dass Dietz die Wahl schwer fällt, liegt nahe. Zu beiden Präsidentschaftskandidaten hat er eine gute Beziehung. „Ingo Wald ist ein ehrlicher und guter Typ“, sagt die MSV-Legende über den Amtsinhaber. Seine Meinung beeinflusst dabei nicht, dass Dietz 2016 als Walds „Vize“ und Zuständiger für den sportlichen Bereich zurücktrat. Der Westfale wollte damals die Abmeldung der U23-Mannschaft nicht mittragen.
Eine gemeinsame Geschichte beim MSV verbindet aber auch Sandrock und Dietz. Denn: Sandrock war 2002 Vorstandsvorsitzender der „Zebras“, als Bernard Dietz als Amateurtrainer und Talentförderer zu seinem Herzensverein zurückkehrte. „Geholt hat mich aber Detlev Pirsig“, unterstreicht der Fan-Liebling.
In Sandrocks Amtszeit fiel jedoch die Ehrung des 53-fachen Nationalspielers zum Ehrenmitglied des Traditionsvereins, inklusive zweier Tribünenkarten auf Lebenszeit.