Duisburg. Schlappe 919.000 Euro kostet die Reparatur von Treppen und Podesten im beliebten Duisburger Rheinpark. Warum die Sitzmöbel nur 14 Jahre hielten.

Entspannen mit Blick auf den Rhein in Duisburg: Die Holzpodeste im Rheinpark sind bei schönem Wetter beliebte Sitzmöbel. Allerdings sind sie aktuell gesperrt – das Holz ist nämlich morsch. Auch die Stufen, die zu den Wiesen hinauf führen, müssen überarbeitet werden.

Darüber wurden die Politiker in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte unterrichtet. Die Kosten sind kein Pappenstiel und belaufen sich auf rund 919.000 Euro. Um schnell handeln zu können, soll das Geld nun aus anderen Projekten abgezogen werden.

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2009 wurde der erste Bauabschnitt des Parks zwischen Rheinkilometer 774 und 775 eröffnet. 60 Hektar misst das Areal. Dort, wo früher Industrie angesiedelt war, entstand ein Freizeit-Ort – und 2027 soll hier die Internationale Gartenausstellung (IGA) stattfinden.

Insgesamt wurden bei der Umgestaltung sechs Holzpodeste mit einer Gesamtfläche von 528 Quadratmetern installiert, die sich etwa im Bereich des Sandstrandes und der Skateranlage befinden.

28 Treppenanlagen im Duisburger Rheinpark sind aktuell gesperrt

Aus „versicherungstechnischen Gründen“, so teilt es die Stadt mit, bleiben die Podeste bis zur Sanierung gesperrt.
Aus „versicherungstechnischen Gründen“, so teilt es die Stadt mit, bleiben die Podeste bis zur Sanierung gesperrt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Das Holz ist überwiegend morsch. Es ist nicht mehr so langlebig, da nicht mehr die früheren chemischen Behandlungen verwendet werden und zudem auch die Verwendung von neu geschlagenen Tropenhölzer vermieden wird“, erläutert Stadtsprecherin Gabi Priem. Die Holzpodeste müssen demnach komplett abgerissen und neu gebaut werden. „Im Vorfeld soll eine kurze Abstimmung mit der Restauration erfolgen, ob die Anordnung der Rampe und der Rückenlehnen sich als praktikabel erwiesen haben“, so Gabi Priem.

Zudem haben sich an den Treppenanlagen, die zu den sogenannten Wiesenschollen hinaufführen, Stufen verschoben, so dass diese möglicherweise eine Unfallgefahr darstellen. Hinzu kommen „seitliche Unterspülungen, Abnutzungen der Sicherheitsstreifen an den Stufenvorderkanten sowie vereinzelte Vandalismusschäden“. Eine Sperrung sei entsprechend unumgänglich. Nach aktuellem Kenntnisstand müssten 28 Treppen überarbeitet werden. „Diese Treppenanlagen sind bereits jetzt zum großen Teil abgesperrt“, sagt Gabi Priem.

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Gelder werden vorübergehend aus anderen Bereichen abgezogen

Die Holzpodeste und die Treppen bleiben aus Versicherungsgründen bis zur Erneuerung für Besucher tabu. Geplant sei, die Holzpodeste entlang des Rheins im Laufe des Jahres zu erneuern. Die Exemplare an der Asphaltstrecke und östlich der Skaterbahn sollen dann 2024 folgen. Die Treppen sollen ebenfalls noch in diesem Jahr erneuert werden. Für Letztere kostet die Instandsetzung rund 511.000 Euro, die Erneuerung der Holzpodeste summiert sich auf rund 408.000 Euro.

„Im Rahmen der Deckungsmöglichkeiten des Kommunalhaushalts wurden Mittel, die im Augenblick an anderer Stelle oder in anderen Projekten nicht benötigt werden, herangezogen. Diese Mittel werden dann zu einem späteren Zeitpunkt dort wieder bereitgestellt. Auf diese Weise kann auf aktuellen Bedarf flexibel reagiert werden“, heißt es vonseiten der Stadt.

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Die Politiker waren einverstanden, sofern die anderen Bereiche nicht darunter leiden. Am 27. März muss noch der Rat entscheiden.