Duisburg/Düsseldorf. Axel Kober hört als Chefdirigent (GMD) der Deutschen Oper am Rhein auf. Die Suche nach einem Nachfolger droht jetzt schwierig zu werden.

Der Deutschen Oper am Rhein steht eine personelle Veränderung an wichtiger Stelle bevor. Wie das Haus Anfang März mitteilte, wird Generalmusikdirektor (GMD) Axel Kober seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin droht mühsam zu werden – das hängt vor allem mit der Amtszeit von Intendant Christoph Meyer zusammen.

Es soll kein Abschied sein: Axel Kober will bis Ende der Saison 2026/27 sowohl im Opernhaus Düsseldorf als auch im Theater Duisburg als Dirigent regelmäßig am Pult stehen. Den Posten als GMD lege er nieder, „um sich künftig frei von den administrativen Verpflichtungen des Amtes voll auf seine künstlerische Tätigkeit und internationalen Aufgaben konzentrieren zu können“, heißt es in der Mitteilung der Oper.

GMD an der Rheinoper: Amtszeit endet nach 14 Jahren

Die Amtszeit des heute 53-Jährigen in Düsseldorf und Duisburg begann 2009, gleichzeitig mit der Amtszeit Christoph Meyers – Intendant und Chefdirigent nahmen also als Tandem ihre Arbeit auf. Und genau deshalb ist der Zeitpunkt von Kobers Ausstieg für die Oper durchaus ungünstig.

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Meyers Vertrag läuft noch bis 2027. Zu diesem Zeitpunkt wird er 67 Jahre alt und 18 Jahre im Amt gewesen sein – nicht unwahrscheinlich, dass dann auch auf dieser Position ein Wechsel ansteht. Der Vertrag des oder der neuen GMD allerdings wird noch an Meyers Posten gebunden sein, also zunächst wohl nur von 2024 bis 2027 laufen.

Der Nachfolger von Christoph Meyer könnte dann den Posten wieder neu besetzen wollen. Entsprechend wenig Planungssicherheit gibt es für den nächsten Orchesterleiter, und auch die Möglichkeiten künstlerischer Einflussnahme scheinen vorerst begrenzt.

Axel Kober: Nächste Premiere an der Deutschen Oper am Rhein im April

Bei der Rheinoper sei man sich der Problematik bewusst, arbeite aber bereits an einer Lösung. „Die um drei Jahre versetzt endenden Verträge machen die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin nicht leicht“, bestätigt Sprecherin Monika Doll auf Nachfrage. Weiter teilt sie mit: „Auf dem Weg zu einer guten Lösung werden schon seit Längerem Gespräche geführt.“ Eine Entscheidung stünde allerdings noch aus.

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Für Axel Kober findet die Opernleitung indes viele warme Worte. „Er ist nicht nur ein herausragender Künstler, sondern auch ein wunderbarer Kollege, dessen Arbeit im besten Sinne des Wortes maßgeblich ist und der das musikalisch-künstlerische Profil der Deutschen Oper am Rhein in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt hat“, wird Intendant Meyer zitiert. „Wir haben gemeinsam die Arbeit in Düsseldorf und Duisburg aufgenommen – umso schöner ist es, dass wir, wenn auch in veränderter Form, bis zum Ende meiner Intendanz im Sommer 2027 weiter zusammenarbeiten werden.“

Kober selbst dirigiert an den wichtigsten Opernhäusern Europas. Erst im Januar gab er an der Mailänder Scala sein Debüt mit „Salome“. Seine nächste Premiere an der Deutschen Oper am Rhein ist „Die tote Stadt“ am 16. April in Düsseldorf. Seit 2019 ist er auch Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker; sein Vertrag dort läuft noch bis 2025.