Duisburg. Die Theatersanierung in Duisburg wird viele Millionen kosten – das bestätigt inzwischen auch die Stadt. Das sind jetzt die nächsten Schritte.

Update vom 10. Februar: Bau-Dezernent Martin Linne hat in der Ratssitzung am Donnerstag in Aussicht gestellt, dass im Juni erste Ergebnisse zur Theatersanierung präsentiert werden könnten. Über die Informationspolitik der Verwaltung in dieser Angelegenheit wurde im Rat leidenschaftlich diskutiert – dabei sorgte eine Äußerung von OB Sören Link für Empörung (zum Bericht).

So haben wir am 6. Februar berichtet:

Was passiert mit Duisburgs Theater? Die Frage nach Umfang und Kosten einer wohl nicht mehr aufschiebbaren Sanierung sorgt in der Politik für Diskussionen. Im Kulturausschuss stand jetzt Dezernent Matthias Börger Rede und Antwort. Bislang scheint nur eines festzustehen: Es wird teuer.

Anlass für den Tagesordnungspunkt war ein Bericht dieser Zeitung. Ein Insider hatte der Redaktion zugetragen, für ein Gutachten zur Theatersanierung seien im Vorjahr Kosten von 128 Millionen Euro ermittelt worden. In der Ausschusssitzung am Freitag war Matthias Börger zunächst bemüht, das als reine Spekulation abzutun: „Das hat mit den Zahlen, die ich kenne, nichts zu tun.“

Sanierung: „Wenn wir am Theater was machen, ist das eine große Sache.“

Kurz darauf bestätigte er allerdings, dass im Sommer eine solche Studie vorgestellt und darin „dreistellige Millionenbeträge“ prognostiziert worden seien. Wie zuletzt die Pressestelle der Stadt betont Börger, alle bislang vorliegenden Informationen und damit auch die errechneten Summen hätten absolut vorläufigen Charakter: „Das sind Schätzungen, keine konkreten Planungen.“

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Es gebe noch viel zu klären, nicht zuletzt die Frage, ob das ganze Gebäude saniert werden muss oder nur Teile davon. Der scheidende Kulturdezernent sagt aber bereits jetzt: „Eine Low-Budget-Lösung für drei bis fünf Millionen wird nicht möglich sein. Wenn wir am Theater was machen, ist das eine große Sache.“

Diskutiert wurde im Kulturausschuss auch die Informationspolitik der Stadt. Denn die Mitglieder des Gremiums hatten ausnahmslos aus der Zeitung von diesen Entwicklungen erfahren. Ratsfrau Christiane Wedding (Junges Duisburg) wies etwa darauf hin, dass seit der Fertigstellung des Gutachtens im Sommer mehrere Ausschusssitzungen stattgefunden haben, ohne dass die Verwaltung Initiative ergriff.

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„Wenn wir informieren, muss es fundiert sein“, erwiderte Börger. „Wir sind noch sehr früh dran und es ist nichts festgelegt. Es stünde uns gut zu Gesicht, wenn wir das unaufgeregt und sachlich angehen.“

Vorschlag: Duisburger Expertenausschuss für die Theatersanierung

Wie berichtet, wird das Bauvorhaben zurzeit in einer Machbarkeitsstudie konkretisiert. Federführend bei der Planung ist nicht Börgers Dezernat für Umwelt und Klimaschutz, Gesundheit, Verbraucherschutz und Kultur, sondern das Immobilienmanagement Duisburg (IMD). Der Kulturausschuss bat darum, in der nächsten Sitzung von IMD-Chef Thomas Krützberg ausführlich informiert zu werden, auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, falls von der Verwaltung gewünscht.

Ratsherr Christian Saris (Grüne) regte in der Sitzung an, eine Kommission für die Sanierung zu bilden. Darin sollten sowohl Expertinnen und Experten für bauliche und finanzielle Fragen vertreten sein als auch Vertreter der Institutionen, die das Theater regelmäßig nutzen.