Duisburg. Prinz Kai-Uwe I. wird Rosenmontag auf einem Wagen durch Duisburg fahren, den Künstler Jaques Tilly gestaltet hat. Nun wurde der Wagen gesegnet.
Karneval ist vieles. Da vergessen viele, dass es ein christliches Fest ist, das fest in den Kirchenkalender eingefügt ist. Kai-Uwe I. muss das niemand erklären. Er hielt es für angezeigt, seinen Rosenmontagswagen segnen zu lassen und so zugleich alle Zugteilnehmer und Zuschauer unter den Schutz des Allmächtigen zu stellen. Im Mittelpunkt stand bei der Zeremonie der Prinzenwagen, den Kai-Uwe von dem Düsseldorfer Wagenbau-Künstler Jaques Tilly hat gestalten lassen.
Auf dem riesigen Gefährt, auf dem bis zu 40 Personen Platz finden, und in dem acht Tonnen Wurfmaterial verstaut werden müssen, breitet der doppelköpfige Adler des Duisburger Stadtwappens seine Schwingen aus. Daneben sind markante Gebäude wie das Rathaus oder das Stadttheater zu sehen. Ein wahrlich prunkvolles Gefährt für einen großen Narren.
Prinzengarde: Diakon Thomas Löv segnete Rosenmontagswagen
Die Aufgabe, den göttlichen Segen für den Rosenmontag zu erflehen, fiel dem Feldgeistlichen der Prinzengarde zu. Für Thomas Löv, der vor 13 Jahren zum Diakon geweiht wurde und aktiver Offizier der Prinzengarde ist, war es nicht die erste sakrale Handlung in Verbindung mit dem Karneval. Und so ließ es sich der jecke Geistliche nicht nehmen, auch diesmal ein wenig in die Rolle eines Hoppeditz zu schlüpfen.
„So manches hat sich hier getan: Corona, Krieg und Gender-Wahn“, reimte Löv. „Zu wenig Gas, sprich Energie, ein Kanzler ohne viel Esprit. Ein Gros an Negativ-Rekorden, die Welt, sie scheint verrückt geworden.“ Zuversicht hat Löv da fast nur noch bei der Betrachtung des Karnevals: weil nur noch die Narretei funktioniere.
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Bitte um göttlichen Beistand für alle Narren
Mit Weihwasser segnete Löv den Prinzenwagen und erbat Gottes Beistand für alle, die Karneval feiern. Und er hatte noch zwei sehr kluge Bitten parat: „Herr, erhalte der Prinzencrew auch über den Aschermittwoch hinaus den Frohsinn, den sie anderen Menschen gegeben hat. Und schenke uns den Frieden, den die Welt uns nicht geben kann.“
Die geladenen Gäste in der Wagenhalle der Firma Divan-Reisen in Hochfeld, darunter Abordnungen vieler Karnevalsgesellschaften, beteten gemeinsam das Vaterunser. Für viele war es sicher eine neue Erfahrung, das Kirchenlied „Großer Gott wir loben dich“ mit einem Bierglas in der Hand zu singen. Was den Wunsch nach höherem Beistand allerdings garantiert nicht entwertete.
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Das kleine Show-Programm, mit dem Kai-Uwe seine Gäste unterhielt, lieferten er und sein Hofstaat selbst. Auch die Kinderprinzencrew gratulierte mit Gesang und Tanz zum großen Wagen des großen Kollegen. „Ich hab jetzt Durst“, verkündete Kai-Uwe. Und gab damit das Signal für zwanglose Gespräche und den Konsum von Kaltgetränken.
„Jecke Kids“ fahren im Rosenmontagszug mit
Gelegenheit für Kai-Uwe Otto, noch einmal Werbung für sein Projekt „Jecke Kids“ zu machen, mit dem er behinderten und anders benachteiligten Kindern einen Platz im Rosenmontagszug ermöglicht. „Es hat nicht mehr geklappt, einen eigenen Wagen bauen zu lassen“, weiß Kai-Uwe zu berichten. „Wir haben diesmal ein Fahrzeug aus Voerde angemietet, auf dem am Rosenmontag 24 Kinder mit Süßigkeiten um sich werfen dürfen.“ Die jungen Narren kommen aus dem Kinderdorf Rotdornstraße und vom Regenbogen.
„Bis zur nächsten Session wird ein eigener Wagen gebaut“, verspricht Kai-Uwe. „Im Sommer war die Spendenbereitschaft groß. Mit Beginn der Session hat das etwas nachgelassen.“ Kai-Uwe hofft, dass die Spenden nach Aschermittwoch wieder reichlicher fließen. Die Schirmherrschaft über die Aktion „Jecke Kids“ soll in der kommenden Session der nächste Prinz Karneval übernehmen. Für das Organisatorische bleibt allerdings Kai-Uwe Otto zuständig.