Duisburg. Duisburgs zukünftiger Karnevalsprinz hat eine besondere Aktion für Kinder ins Leben gerufen. Jaques Tilly will helfen. Die Hintergründe.

Die Ferien sind vorbei. Viele Duisburger Karnevalsgesellschaften laden in diesen Wochen zu Sommerfesten. Bei zahlreichen Terminen darf sich Kai-Uwe Otto, der Anfang Januar 2023 den Narrenthron des Prinzen Karneval besteigen wird, seinen zukünftigen Untertanen vorstellen. Doch egal wo der 44 Jahre alte Kaufmann seit seiner Wahl im April dieses Jahres auch war, ist oder sein wird, für eine Sache vergisst er garantiert nie Werbung zu machen: für das Projekt „Jecke Kids“.

„Ich möchte Kindern, die wegen eines Handicaps sonst vermutlich nie eine Gelegenheit dazu haben werden, die Teilnahme am Rosenmontag ermöglichen“, fasst der Prinz in Lauerstellung seine Idee zusammen. Handicap, das meint körperliche oder geistige Beeinträchtigungen ebenso wie soziale Einschränkungen. „Die Kinder sollen das Hochgefühl erleben dürfen, das man als Zugteilnehmer am Duisburger Rosenmontag hat.“

Die Kinder sollen die Atmosphäre des Duisburger Rosenmontagszugs erleben. Hier ein Bild aus dem Jahr 2022.
Die Kinder sollen die Atmosphäre des Duisburger Rosenmontagszugs erleben. Hier ein Bild aus dem Jahr 2022. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Und natürlich sollen sie dabei kostümiert sein und kräftig mit Süßigkeiten um sich werfen dürfen.

Karneval in Duisburg: Lebenshilfe soll Projekt fachlich begleiten

Die Lebenshilfe Duisburg, die schon eine Kooperation mit dem Hauptausschuss Duisburger Karneval hat, soll das Projekt fachlich begleiten. „Die Fachleute sollen die Kinder aussuchen, denen eine solche Erfahrung auf ihrem Lebensweg helfen kann“, erklärt Kai-Uwe Otto. „Ich kann ja gar nicht beurteilen, bei wem ich mit einer Absage eventuell eine schreckliche Krise auslöse oder wer bei einer Teilnahme vielleicht unbeabsichtigt noch obendrein ein Trauma davonträgt.“

Im Mittelpunkt soll – mindestens – ein besonderer Karnevalswagen stehen. Jaques Tilly, der bekannte Wagenbauer aus Düsseldorf, hat dazu seine Hilfe angeboten. „An den Details arbeiten wir im Moment noch“, so Kai-Uwe Otto. Schließlich soll das Gefährt nicht nur möglichst viele Kinder und Betreuer aufnehmen, es muss beispielsweise auch für Rollstuhlfahrer sicher nutzbar sein. „Und die müssen ja nicht nur irgendwie hochkommen, sondern im Notfall auch schnell wieder herunter.“

Stoff-Leoparden und Pins als Dankeschön für Spenden

Das alles kostet eine hübsche Stange Geld. Kai-Uwe Otto ist für die „Jecken Kids“ auf Spenden angewiesen. Als Dank verteilt er Prinzen-Pins und süße Stofftiere. Die Pins gibt es für fünf Euro, den „Leo“, einen etwa zwölf Zentimeter großen, knuddeligen Leoparden kann jeder bekommen, der mindestens zehn Euro spendet. „Das alles wurde vom Duisburger Pape Konzern großzügig gesponsert. So können die Spenden für Pins und Leos komplett in die Kasse der Kids fließen“, freut sich Kai-Uwe. 650 Stoff-Leoparden haben bereits neue Besitzer gefunden. Bis zum Sessionsauftakt am 11. November sollen es 1111 werden.

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Wer sonst wenig mit Karneval zu tun hat und den zukünftigen Prinzen voraussichtlich nicht persönlich treffen wird, aber das Projekt trotzdem unterstützen will, kann sich an die Firma Pape Services an der Max-Peters-Straße 13 wenden. Montags bis freitags 8 bis 17 Uhr findet er dort Ansprechpartner.

>> „Jecke Kids“ sollen festen Platz im Karneval bekommen

  • Ab dem 11.11. will Kai-Uwe Otto mit weiteren Aktionen Spenden für die „Jecken Kids“ sammeln. Im Mittelpunkt wird dabei eine bunte Socke stehen, oder vielmehr ganz viele bunte Socken. Mehr will er noch nicht verraten.
  • Eines aber ist dem Duisburger wichtig: „Das alles soll keine Sache für eine Session sein. Die Aktion soll auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Meine jeweiligen Nachfolger sollen dann die Schirmherrschaft übernehmen. Für das Organisatorische bleibe ich zuständig.“