Duisburg. Duisburgs größte Kita ist ab Februar mit 155 Kindern vollständig in Betrieb. Wie es dort aussieht und warum Träger Stepke noch größer denkt.
Wenn am 1. Februar Haus 2 eröffnet, dann ist die Kita Am Rheinpark in Hochfeld die größte Kinderbetreuung von Duisburg. Insgesamt 155 Kinder von 0 bis sechs Jahren werden am Ende einer Sackgasse gegenüber dem Marien-Hospital in neun Gruppen betreut.
Für den Träger Stepke ist die Einrichtung am Rheinpark das bislang größte Projekt bei über 50 Kitas deutschlandweit. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber nicht erreicht. „Wir sind in Duisburg im Gespräch für eine elfgruppige Einrichtung“, sagt Regionalleiterin Jutta Thomas. Wo das sein wird, will sie noch nicht verraten. Weiter ist man mit den Planungen für eine fünfzügige Kita in Meiderich. Aber nun erst mal: Hochfeld.
Vor den Fenstern liegen noch die Pflasterer auf den Knien und klopfen Wege zurecht. Im Haus kämpfen Putzteams gegen den letzten Baustaub an. Die meisten Räume sehen bereits so aus, als könnte hier jeden Moment eine Meute Kinder hineinstürmen und losspielen: Die Wände sind farbenfroh, die Möbel aus hellem Holz, Buntstifte und Schlafmatratzen bereits einsortiert, die Bauecke ist gefüllt und in der Puppenecke sieht es nach einem gemütlichen Damenkränzchen aus.
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Groß-Kita will Kontakte zwischen den Gruppen fördern
Viele Kinder waren wegen des dringenden Bedarfs an Kita-Plätzen bereits in zwei Notgruppen untergebracht, unter anderem in der Turnhalle von Haus 1, das seit knapp einem Jahr im Betrieb ist. Ab Mittwoch haben alle Gruppen Platz. Auch das Mitarbeiterteam ist fast komplett. Am Ende werden 40 Kräfte für pädagogische Angebote, frisch gekochtes Essen und eine saubere Umgebung sorgen.
Die Fensterbilder und Deko-Basteleien haben die Kinder von Haus 1 beigesteuert. Zwei Gruppen werden davon auch direkt profitieren: Sie ziehen um, damit die Mischung aus neuen Kita-Kindern und alten Hasen, erfahrenen Pädagogen und frischen Kräften in beiden Häusern ausgewogen ist.
Und so kommt es, dass der Geburtstagskalender der Pinguin-Gruppe mit Isabella und Elisa, Adis und Lennart schon an der Wand hängt, während die Handwerker noch Fingerklemmschutz an die Türen montieren und der Beleuchtung Beine machen.
„Wir werden mischen und tauschen, bis uns schwindelig wird“, sagt Madeleine Strerath, Leiterin dieser Groß-Kita. Einzeln, in Kleingruppen oder komplett – „die Bedürfnisse der Kinder stehen an erster Stelle“, so Strerath. Wenn bei den Seesternen Kinderdisco ist, kann von der Bieber-Gruppe auch jemand zum Tanzen kommen. Auch Wasserspiele seien für viele Kinder verlockend. Und wenn eine Traumreise angeboten wird, könnten etwa autistische Kinder aus allen Gruppen dazu geholt werden. Der Anteil an Kindern mit Förderbedarf sei hoch, bei vielen laufe noch die Diagnostik, berichtet Strerath.
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Baukosten für die Einrichtung stiegen um rund 20 Prozent
Dem Gebäude merkt man die Erfahrungswerte aus anderen Einrichtungen an: Waschräume werden zu Begegnungsorten zwischen den Gruppen, Ruheräume können außerhalb der Pausen als mehretagige Bauecke bespielt werden. Und in allen Fluren sorgen Schrammborde an der Wand dafür, dass die Kinder mit Dreirad und Bobbycar Rennen fahren können, ohne Macken zu hinterlassen.
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Der Grundstücksbesitzer und Investor, die Gesellschaft für kommerzielle Investitionen (GKI), liegt in den letzten Zügen für das umfangreiche Projekt. Die ursprünglich geplanten Termine waren wegen des landesweiten Rohstoffmangels nicht zu halten. Teurer wurde es auch noch.
Geplant war eine Investition von 4,5 Millionen Euro für die Kernsanierung des ehemaligen Supermarktes (Haus 1) und den gegenüberliegenden Neubau. Abschließend kann Projektleiter Michael Goralski noch keine Summen nennen, aber „alle Projekte, die wir 2019 gestartet haben, wurden zwischen 18 und 25 Prozent teurer“.
>> DER TRÄGER STEPKE KITA
- Die Stepke Kids KiTas gGmbH ist ein Berliner Unternehmen, das nach etlichen Einrichtungen im Osten Deutschlands auch in NRW sowie in Norddeutschland wächst.
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