Duisburg. Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien wollen viele Menschen den Opfern helfen. Wo Duisburger spenden können und was gebraucht wird.
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist auch in Duisburg die Spendenbereitschaft groß. Mehrere Vereine und Gemeinden haben Aktionen gestartet, die ersten Hilfsgüter sind auf dem Weg in die Krisenregionen. Ein wichtiger Hinweis zu Sachspenden vorab: In Medienberichten aus der Türkei wird darauf aufmerksam gemacht, dass dort keine gebrauchte Kleidung angenommen werden kann, da dies die Koordination erschwere.
Wo Duisburgerinnen und Duisburger spenden können – eine aktuelle Übersicht (Stand: Mittwoch, 8. Februar):
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Merkez-Moscheegemeinde Duisburg
„Wir sind alle sehr betroffen“, heißt es vonseiten der Ditib-Merkez-Moscheegemeinde in Marxloh. Wie die Gemeinde am Donnerstagvormittag mitteilt, ist die Spendenbereitschaft der Duisburger so groß, dass das Lager in der Baumstraße 37 mittlerweile voll ist. Vorerst würden keine Sachspenden mehr angenommen, Geldspenden seien aber nach wie vor willkommen. Alle Infos dazu finden Interessierte auf der Website der Gemeinde unter www.ditib-du.de/donate. Alternativ kann auch auch vor Ort bei der Merkez Moschee gespendet werden.
Moscheegemeinde Hüttenheim
Die Neue Moschee Hüttenheim, die auch zu Ditib gehört, nimmt ebenfalls Geldspenden entgegen. „Die Anteilnahme ist sehr groß“, bestätigt Serkan Kazoluk von der Gemeinde. Viele Mitglieder hätten Verbindungen in die Duisburger Partnerstadt Gaziantep. Aber auch diejenigen, deren Familien nicht unmittelbar betroffen sind, seien in Gedanken bei den Betroffenen. Wer sich an der Hilfskampagne beteiligen möchte, findet alle wichtigen Daten auf der Facebook-Seite der Gemeinde unter www.facebook.com/huettenheimyenicamii/.
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Alevitische Gemeinde Duisburg e.V.
Auch die Alevitische Gemeinde Duisburg sammelt Geldspenden für die Erdbebenopfer. Auf www.alevi-du.com finden Interessierte alle Angaben zum Spendenkonto der Gemeinde. Fragen sollen an die E-Mail-Adresse info@alevi-du.com oder per Whatsapp-Nachricht an 0163 1970 674 geschickt werden.
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Duisburger Unternehmer plant Benefiz-Fußballturnier
Bereits seit Anfang der Woche organisiert der Duisburger Unternehmer Selcuk Kilic Hilfe für die Menschen in der Partnerstadt Gaziantep. Die Hilfsbereitschaft der Duisburgerinnen und Duisburger sei sehr groß, bestätigt auch er. Dennoch appelliert er: „Die Leute sollten sich vorab bei der Stadt informieren, was wirklich gebraucht wird.“
Die Hilfskräfte vor Ort stünden bereits vor dem Problem, die Vielzahl ankommender Güter zu sortieren. „Man muss sich vorstellen: Es gibt vor Ort kaum Möglichkeiten, Dinge einzulagern“, erklärt Kilic. „Teilweise wissen die Kräfte nicht, was in den Lkws drin ist, die ankommen.“
Nicht nur Privatleute, auch Duisburger Firmen beteiligten sich laut Kilic. So habe die Firma TMS Engineering unlängst 2000 Heizlüfter gespendet; das Unternehmen Aurora stellte 200.000 Handtücher.
Am kommenden Wochenende richtet Kilic mit seiner eigenen Firma zum siebten Mal den Derewa Winter Cup aus, ein Turnier für den Fußballnachwuchs (U9 bis U11). Die Erlöse werden immer gespendet, dieses Jahr sollen sie den Menschen in den Katastrophengebieten zugutekommen. Unter anderem haben Duisburgs Polizeipräsident Alexander Dierselhuis und Oberbürgermeister Sören Link ihr Kommen angekündigt, kündigt Kilic an.
Städtische Sammelstelle in Homberg
Stadtverwaltung und Feuerwehr haben am Mittwoch eine zentrale Sammelstelle an der Feuerwache 5 in Homberg eingerichtet (Rheindeichstraße 22, 47198 Duisburg). Dort werden ausschließlich folgende Hilfsgüter angenommen:
Wolldecken, Schlafsäcke, Iso-Matten, Zwei- bis Drei-Personen-Zelte (transportsicher verpackt), Babywindeln, Damenbinden, Zahnbürsten und Zahncreme, Duschgel.
Die Spenden können seit Mittwoch, 8. Februar (bis 19 Uhr), abgegeben werden. Am Donnerstag, 9. Februar und am Freitag, 10. Februar, ist die Sammelstelle jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Bei dringenden Rückfragen steht die Feuerwehr unter der Rufnummer 0203 308 3957 oder per E-Mail (feuerwehrbetriebe@feuerwehr.duisburg.de) zur Verfügung.
Die Stadtverwaltung hat außerdem bereits am Montag das Spendenkonto „Duisburg hilft“ eingerichtet (IBAN DE 72 35050000 0200920098, Sparkasse Duisburg, Stichwort Erdbebenhilfe).
Verein für Jugendhilfe und Soziales Duisburg
Der Verein für Jugendhilfe und Soziales Duisburg nimmt ab sofort jeden Tag zwischen 10 und 16.30 Uhr Spenden in der Begegnungsstätte in Ruhrort an der Bergiusstraße 42 entgegen. Am Freitag, 10. Februar, sollen sie von einem Hilfstransporter in die betroffenen Gebiete gebracht werden. Benötigt werden vor allem Hosen, Jacken, Decken, Schlafsäcke, Pullover und Schuhe – aber keine gebrauchte Kleidung.
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Atatürk Bildungs- und Kulturzentrum Duisburg
Auch das Atatürk Bildungs- und Kulturzentrum (ADD Duisburg) hat eine Aktion gestartet. Die Spenden werden von der Krefelder Yayla GmbH verschickt und können an der Magdeburger Straße 17 in Krefeld abgegeben werden. Wer kein Auto hat, könne seine Spenden alternativ bis spätestens Donnerstag, 8. Februar, zwischen 13 und 17 Uhr zum Bildungs- und Kulturzentrum an der Atroper Straße 56 in Hochmmerich (47226 Duisburg) bringen.
Zu den dringend benötigten Dingen zählen Elektroheizer, Schlafsäcke für Kinder, Fleecedecken, Taschenwärmer, synthetische Unterwäsche für Babys und Kinder, Kinder-Winterstiefel, Windeln und Winterbekleidung für Erwachsene.
Petershof Duisburg
Das Georgswerk in Duisburg-Marxloh sammelt ebenfalls Geld- und Sachspenden für die Erdbebenopfer. Am Petershof in der Mittelstraße 2 können unter anderem Klamotten (ungebraucht), Windeln und Babynahrung abgegeben werden. Die Sachspenden werden dann weitergeleitet an die vom türkischen Konsulat organisierten Hilfstransporte. Offizielle Annahme ist täglich zwischen 8 und 17.30 Uhr. Alle Geldspenden gehen an das Spendenkonto von „Deutschland hilft“. Weitere Informationen unter www.georgswerk.de.
>> Große Hilfsbereitschaft in Duisburg
Der Duisburger SPD-Lokalpolitiker Muhammet Keteci zeigt sich bewegt von der großen Hilfsbereitschaft der Duisburgerinnen und Duisburger. Auf Facebook teilt er Bilder von bis zur Decke gestapelten Hilfsgütern einer privaten Sammelstelle im Stadtnorden. „Ich habe heute gesehen, dass Kinder, Jugendliche, Junge, Ältere, Deutsche, Türken und viele andere Nationalitäten zusammenstehen und helfen“, schreibt er. „Danke, danke, danke!“ Die Spendenbereitschaft sei vielerorts so hoch, dass die viele Kleidung schon gar nicht mehr transportiert werden könne. „Es würde auch sehr lange dauern, bis man damit vor Ort ist“, berichtet Keteci. Schneller und leichter zu koordinieren seien im Allgemeinen Geldspenden.