Duisburg. Der Lückenschluss der neuen Rheinbrücke für die A 40 in Duisburg ist zum Greifen nahe. Wie es auf der Mega-Baustelle jetzt weiter geht.

Zumindest die Bauarbeiter können den Rhein in Duisburg jetzt über die neue Südbrücke der A 40 queren. Das letzte Puzzlestück, 30 Meter lang, wurde eingepasst. Den Rest regeln Statiker, Pressen und die Schwerkraft, die auf das 420 Tonnen schwere Teil wirkt.

Denn noch ist ein 30 Zentimeter breiter Spalt offen, für die finale Annäherung werden die gelben, tonnenschweren Freivorbaugeräte noch eine Weile hin und her fahren, um Gewicht zu verteilen. Die Seile werden eingehängt und die Brücke mit Hydraulikpressen aneinandergedrückt.

Brückenhochzeit ist erst, wenn sich die beiden Seiten küssen. Für die beteiligten Baufirmen und Projektleiter Deges ist der Lückenschluss ein Meilenstein, der voraussichtlich in der zweiten Märzwoche gefeiert wird.

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Projektleiter Knut Ewald von der Deges hat einen ersten Sprung von hüben nach drüben gewagt. „Das war schon erhebend“, berichtet er. Was jetzt folgt, ist Kleinarbeit im großen Stil: Die restlichen Segmente des Geh- und Fahrradwegs werden eingehoben und angeschweißt, Geländer, Lärmschutzwände und Schutzeinrichtungen angebracht. Dann kommen der Straßenbelag, die Fahrbahnmarkierungen. „Wenn es frisch nach Asphalt riecht, sind wir fast fertig“, sagt Ewald.

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Knut Ewald, Projektleiter der Firma Deges, fand den ersten Schritt von der rechtsrheinischen zur linksrheinischen Baustelle der A 40-Rheinbrücke „erhebend“.
Knut Ewald, Projektleiter der Firma Deges, fand den ersten Schritt von der rechtsrheinischen zur linksrheinischen Baustelle der A 40-Rheinbrücke „erhebend“. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Auf einen genauen Eröffnungstermin will sich die Deges weiter nicht festlegen lassen, weil Unwägbarkeiten wie das Wetter auf die Pünktlichkeit drücken können. Ab Herbst soll der Verkehr über das Südbauwerk laufen - kalendarisch wäre demnach auch ein Tag im Dezember noch eine Punktlandung.

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger soll es in der zweiten Jahreshälfte, vor der Freigabe für den Verkehr, die Möglichkeit geben, die neue Brücke zu Fuß abzuschreiten, verspricht Pressesprecherin Simone Döll.

Bau der Zuwege und Lärmschutzwände

Vor und hinter der Brücke haben jetzt Bagger das Regiment übernommen. Auf Homberger Seite laufen die letzten Arbeiten für zwei kleinere Brücken, über die die neue achtspurige Autobahn laufen wird. Parallel wird bereits Erde verschoben, um als Damm für den Straßenbau zu dienen und eine Auffahrt von Homberg aus zu ermöglichen.

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Auf Neuenkamper Seite sind entlang der Autobahn Stützmauern fertig. Sie werden die bis zu zehn Meter hohen Lärmschutzwände tragen und für die Anwohner eine erhebliche Lärmminderung bringen, sagt Ewald. Am Fuß der Stützwand, zwischen den Gärten der Anwohner und der Autobahn, werde es einen Inspektionsweg geben, der auch von der Bürgerschaft genutzt werden kann.

Eigentlich sollten die Arbeiten im Januar beginnen, aber für die nötigen Erdarbeiten war es erst zu kalt und dann zu nass, sagt der Projektleiter. Jetzt könnte es schneller vorangehen. Ob hier Ostern schon Ruhe herrscht? „Das kann sein.“

30 Zentimeter trennen die beiden Seiten der neuen Rheinbrücke jetzt noch. Am Wochenende wurde das letzte 420 Tonnen schwere Puzzlestück eingesetzt. Hier schauen Mitarbeiter von Neuenkamper Seite Richtung Homberg.
30 Zentimeter trennen die beiden Seiten der neuen Rheinbrücke jetzt noch. Am Wochenende wurde das letzte 420 Tonnen schwere Puzzlestück eingesetzt. Hier schauen Mitarbeiter von Neuenkamper Seite Richtung Homberg. © Deges

>>RÜCKBAU DER ALTEN RHEINBRÜCKE

  • Für den Rückbau der alten Rheinbrücke laufen derzeit die letzten Abstimmungen, bevor die Arbeiten ausgeschrieben werden können, sagt Projektleiter Knut Ewald.
  • Es gebe immer wieder neue Ansätze, mit denen der Abbruch optimiert werden könne. Bis zu neun Monate dauern voraussichtlich die Arbeiten mit schwerem Gerät, mit Stemmhammer und Säge.
  • Die Belastung der Anwohner durch Lärm, Staub und den Abtransport durch Lkw solle so gering wie möglich gehalten werden.

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