Duisburg-Duissern. Der Bassist Etienne Mbappe eröffnete die Intermezzo-Saison in der ausverkauften Lutherkirche. Das Publikum feierte einen Abend der Extra-Klasse.

Wer knackigen Fusion-Jazz mit erdigen Grooves schätzt, der war beim Saison-Auftakt-Konzert der Intermezzo-Reihe in der Lutherkirche an der richtigen Adresse. Der aus Kamerun stammende und in Frankreich lebende Bassist Etienne Mbappe präsentierte sich im Trio mit dem Pianisten und gelegentlichem Geiger Christophe Cravero und dem Schlagzeuger Nicolas Viccaro mit scharfen und auch rockigen Funk-Sounds einem begeisterten Publikum.

Internationale Stars in Duisburg: Bassist Etienne Mbappe eröffnet Intermezzo-Saison

Der internationale Spitzenmusiker, der unlängst noch mit dem Gitarren-Superstar John McLaughlin tourte und dessen Spiel bisweilen an Jaco Pastorius oder Marcus Miller erinnert, gehörte bereits in jungen Jahren der französischen Elite-Nachwuchs-Schmiede Orchestre National de Jazz an und ist zudem als exzellenter Studio-Musiker gefragt.

Etienne Mbappe (Bass), Nicolas Viccaro (Schlagzeug) und Christophe Cravero (Piano) beim Konzert in der Lutherkirche in Duisburg.
Etienne Mbappe (Bass), Nicolas Viccaro (Schlagzeug) und Christophe Cravero (Piano) beim Konzert in der Lutherkirche in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Sparsame Trio-Besetzung sorgte für musikalische Abwechslung

Auch Weather-Report-Keyboarder Joe Zawinul schätzte den bisweilen mit Handschuhen auftretenden Virtuosen, der genauso wie sein kamerunischer Landsmann Richard Bona ebenfalls ein passabler Sänger und Weltmusiker ist, dessen Gastspiel die Intermezzo-Reihe bereichern durfte. Dabei sorgte die sparsame Trio-Besetzung stets für musikalische Abwechslung.

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Doch wie wäre es etwa mit einem Saxofon als viertem Instrument? Eine Solo-Gitarre scheint angesichts des solistisch dominierenden E-Basses überflüssig. Allerdings könnte das dynamische Trio kompositorisch noch zulegen, das hier selbstverständlich auch Songs seiner aktuellen CD-Aufnahme „Time Will Tell“ präsentierte, die an gute alte Fusion-Zeiten erinnerte. Auch wenn dieser Sound ein wenig aus der Mode gekommen ist.

Große Kreativität und grandioser Spielwitz

Eröffnet wurde der wieder einmal gut besuchte Abend vor ausverkauftem Haus mit dem typischen Groove der kleinen, aber ungeheuer dynamischen Band, die sofort für rhythmische Spannung sorgte. Dabei zeigten sich alle drei Musiker als wendige Partner, deren Kommunikation zwischen stürmischem E-Piano, superpräzisem Schlagzeug und dem alles überragenden Bassisten in jedem Moment perfekt war und mit großer Kreativität und grandiosem Spielwitz bestach.

Als „Ikone der Fusion-Music“ hatte Veranstalter Karl Bongartz vor dem Konzert den sympathischen Etienne Mbappe gewürdigt, der sich als Sänger mit einem Hauch von Exotik und als Chef einer fantastischen Band bedankte. Das Publikum feierte ein Trio der Extra-Klasse.

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Das nächste Intermezzo-Konzert findet mit der Band von Olivia Trummer am Freitag, 24. März, 20 Uhr, in der Lutherkirche statt. Karten an den üblichen Vorverkaufsstellen.