Duisburg. Der Täter soll mit Bargeld in vierstelliger Höhe geflohen sein. Die Tatwaffe bei dem Mord in Marxloh soll ein massiver Bierkrug gewesen sein.
Es sollen mindestens vier Schläge mit einem massiven Bierkrug gewesen sein, die den Schädel von Mirsad D. zertrümmert haben. In der Nacht vom 18. auf den 19. April des vergangenen Jahres in der Zeit zwischen 22.30 Uhr abends und 7.30 Uhr morgens wird der Tankwart so schwer verletzt, dass er danach nicht mehr zu Bewusstsein kommt. Zwei Tage nach der Attacke stirbt D. im Krankenhaus. Der Mann (38), der dafür verantwortlich sein soll, muss sich ab dem 1. Februar vor der Sechsten Großen Strafkammer des Landgerichts Duisburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem gebürtigen Bulgaren einen Mord vor.
Der Angeklagte sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Er soll bei der Tat aus Habgier gehandelt haben: Der 38-Jährige habe nach der Attacke Bargeld in vierstelliger Höhe aus der Wohnung des Getöteten an der Ecke Otto- und Mathildenstraße mitgenommen, heißt es in der Anklage.
Lange war unklar, wer die Tat begangen haben sollte. Polizei und Staatsanwaltschaft ließen in Marxloh auch Plakate aufhängen, um an Hinweise von Zeugen zu kommen, und lobten eine Belohnung aus, die letztlich nicht ausgezahlt werden musste. Der Angeklagte, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, war Ende Juli des vergangenen Jahres auf Grundlage eines Internationalen Haftbefehls in seiner Heimat festgenommen worden. Wie die Behörden auf seine Spur kamen und ob der Mann vorbestraft ist, wurde bislang nicht bekannt. Der 38-Jährige hat gegenüber den Ermittlungsbehörden zu den Tatvorwürfen keine näheren Angaben gemacht. Die genauen Umstände der Attacke bleiben nebulös.
Tatverdächtiger war mit Internationalen Haftbefehl gesucht worden
Den Tatverdächtigen belasteten am Tatort sicher gestellte Spuren und Indizien, hieß es im Zuge der laufenden Ermittlungen. Dass sich die beiden Männer vor der Tat kannten, ist zumindest wahrscheinlich. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings bislang nicht. Arbeitskollegen hatten D. nach der Tat vermisst und die Polizei alarmiert. 53 Jahre alt wurde er.
Der Getötete, der aus Bosnien stammte, lebte zurückgezogen in Marxloh. Seine Frau und sein Sohn waren in seiner Heimat geblieben. Bis Mitte März hat das Landgericht insgesamt sieben Verhandlungstermine angesetzt. Ein Urteil könnte Mitte März fallen. Die Hinterbliebenen des Getöteten dürften auch den Prozess wohl nur aus der Ferne verfolgen. Nebenkläger haben sich für das Verfahren nicht gemeldet.