Duisburg. Ein 38-jähriger bulgarischer Staatsbürger sitzt in Deutschland in Untersuchungshaft. Der Mann soll in Duisburg Mirsad D. erschlagen haben.

Überraschende Wende im Fall des in Duisburg-Marxloh getöteten Tankwarts Mirsad D.: Wie die Duisburger Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage mitteilte, ist bereits vor einiger Zeit ein Tatverdächtiger festgenommen worden, ein 38-jähriger Bulgare.

Der Zugriff der Behörden erfolgte im Heimatland des Mannes. Gegen ihn hatte die Staatsanwaltschaft einen Europäischen Haftbefehl erwirkt, der in Bulgarien vollstreckt wurde. Inzwischen sitzt der 38-Jährige in Deutschland in Untersuchungshaft. Ob er hier zuvor einen festen Wohnsitz hatte, blieb zunächst offen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Bulgaren einen Mord aus Habgier vor. „Die polizeilichen Ermittlungen stehen unmittelbar vor dem Abschluss, dann werde ich zeitnah über die Anklageerhebung entscheiden“, sagt der zuständige Staatsanwalt Martin Mende. Der 38-Jährige habe zu den Tatvorwürfen bislang keine näheren Angaben gemacht.

Opfer starb durch mehrere Schläge gegen den Kopf

D. war am Dienstag nach Ostern dieses Jahres schwer verletzt in seiner Wohnung in einem Haus an der Ecke Otto- und Mathildenstraße gefunden worden, nachdem Arbeitskollegen ihn vermisst und die Polizei alarmiert hatten. Zwei Tage später starb der 53-Jährige in einem Krankenhaus, ohne noch einmal das Bewusstsein erlangt zu haben. D. wurde erschlagen. Laut Obduktion trafen mehrere Hiebe mit einem noch nicht näher eingegrenzten Gegenstand den Kopf des Opfers.

In dem Haus an der Ecke Otto- und Mathildenstraße in Duisburg-Marxloh wurde Mirsad D. getötet.
In dem Haus an der Ecke Otto- und Mathildenstraße in Duisburg-Marxloh wurde Mirsad D. getötet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Ermittlungen hatten sich schwierig gestaltet. D. lebte zurückgezogen. Seine Frau und sein Sohn waren in Bosnien geblieben. Auch im Ausland ermittelte die Polizei nach eigenen Angaben.

Spuren und Indizien belasten den 38-jährigen Bulgaren

Zu den Hintergründen der Tat gibt sich die Staatsanwaltschaft weiter bedeckt, um einen möglichen späteren Prozess nicht zu gefährden. Weder zur Frage nach einem konkreten Motiv noch nach dem Verhältnis von Opfer und mutmaßlichem Täter macht Mende nähere Angaben. Am Tatort sichergestellte Spuren und Indizien belasteten den 38-Jährigen, sagt der Staatsanwalt. Opfer und mutmaßlicher Täter dürften sich auch vor dem Mord schon einmal begegnet sein.

Im Zuge der Ermittlungen war auch eine Frau ins Visier der Behörden geraten. Sie ist allerdings weiter auf freiem Fuß, das Verfahren gegen sie dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach eingestellt werden.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täter führen, hatte die Staatsanwaltschaft nach dem Mord eine Belohnung ihn Höhe von 4000 Euro ausgelobt. Ausgezahlt wurde davon bislang nichts. Die Ermittlungsbehörden kamen von allein auf die Fährte des mutmaßlichen Täters.