Duisburg. Ein Tankwart (53) ist in seiner Duisburger Wohnung tödlich verletzt worden. Viele Fragen sind offen. Ermittler setzen Belohnung für Hinweise aus.

Eine Mordkommission der Polizei Duisburg ermittelt nach dem gewaltsamen Tod eines 53-Jährigen aus Marxloh. Die Ermittler sehen dabei noch viele offene Fragen.

Was die Polizei am Freitagmorgen mitteilte: Bereits am 19. April, dem Dienstag nach Ostern, fanden Einsatzkräfte Mirsad Delic mit schweren Kopfverletzungen in seiner Wohnung an der Ottostraße. Zuvor hatten Arbeitskollegen den Tankwart als vermisst gemeldet.

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Zu diesem Zeitpunkt war der 53-Jährige bereits nicht mehr ansprechbar. Ein Notarzt versorgte ihn noch vor Ort. Anschließend wurde der Marxloher in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er zwei Tage später – ohne noch einmal das Bewusstsein erlangt zu haben.

Die Obduktion ergab im Anschluss, dass mehrere Schläge auf den Kopf des 53-Jährigen die Todesursache waren. Die Ermittler gehen davon aus, dass ihm die Verletzungen in dem Zeitraum zwischen Ostermontag, 23 Uhr, und Dienstag, 7 Uhr, zugefügt wurden. „Die Wohnung war mutmaßlich auch der Tatort“, sagt Polizeisprecher Stefan Hausch.

In dem Haus in Marxloh sind den Klingelschildern nach zu urteilen die Hälfte der Wohnungen unbewohnt. Der Name von Mirsad Delic steht auch zehn Tage nach der Tat noch auf seinem Klingelschild.

Gewaltsamer Tod in Duisburg: Polizei veröffentlicht Foto

Die Kripo ermittelt nun zu den Hintergründen. Diese Arbeit gestaltet sich jedoch als schwierig. Denn: Mirsad Delic lebte nach Erkenntnissen aus den bisherigen Befragungen alleine und äußerst zurückgezogen. Seine Frau und sein Sohn wohnen in seiner Heimat Bosnien-Herzegowina. Ihnen schickte er regelmäßig Geld.

Mirsad Delic lebte zurückgezogen in Duisburg.
Mirsad Delic lebte zurückgezogen in Duisburg. © Unbekannt | Polizei Duisburg

Wegen der unklaren Lebensumstände des 53-Jährigen haben sich Polizei und Staatsanwaltschaft für den ungewöhnlichen Schritt entschieden, den Namen des Getöteten zu veröffentlichen. „Wir erhoffen uns dadurch mehr Hinweise“, begründete Polizeisprecherin Julia Schindler das offensive Vorgehen.

Dabei geht es vor allem darum, wer verdächtige Personen oder Fahrzeuge zur Tatzeit an der Wohnanschrift von Mirsad Delic an der Ecke Ottostraße/Mathildenstraße beobachtet hat. Auch Informationen über das Leben des 53-Jährigen können laut Polizei bei der Tätersuche helfen. „Mit wem hatte der Mann regelmäßig Kontakt? Wen hat er zuletzt getroffen?“, nennt Stefan Hausch einige offene Fragen. Hinweise aus der Bevölkerung nehmen die Ermittler unter der 0203 280 0 entgegen.

Auf Plakate und Flyern bitten die Ermittler um Hinweise.
Auf Plakate und Flyern bitten die Ermittler um Hinweise. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Bei der Suche nach Zeugen haben die Ermittler am Freitag damit begonnen, Fahndungsplakate in Marxloh und Hamborn zu verteilen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat für Hinweise, die zur Ergreifung von Tatverdächtigen führen, eine Belohnung von 4000 Euro ausgelobt.

>>Das erste Tötungsdelikt im Jahr 2022

  • Der Fall Mirsad Delic ist das erste Tötungsdelikt in Duisburg im Jahr 2022.
  • Die Kriminalitätsbericht der Polizei Duisburg hat für das Jahr 2021 16 Straftaten gegen das Leben registriert. Allerdings: Die Taten beschränken sich nicht nur auf das Duisburger Stadtgebiet. Die Kripo ist auch für den Kreis Wesel zuständig.