Duisburg. Abschlagszahlungen für Heizkosten haben sich in Duisburg binnen eines Jahres um über 23 Prozent erhöht. Eine Studie hat noch mehr herausgefunden.

Die Mietnebenkosten sind enorm gestiegen. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft hat dafür unter anderem Mietwohnungsinserate analysiert. Demnach sind die Abschlagszahlungen für warme Nebenkosten um durchschnittlich 48 Prozent gestiegen. Bei Wohnungen, die mit Gas beheizt werden, stieg der Abschlag um 56 Prozent an.

Mit warmen Nebenkosten sind die vom individuellen Verbrauch abhängigen Betriebskosten gemeint. Deren Abschlagszahlungen laufen den Energiepreisen am Markt in der Regel hinterher, erklärt der Wohnnebenkostenreport. Die Auswertung zeige jedoch, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten stetig angehoben wurden.

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Abschlag für Heizkosten stieg in Duisburg um 23,1 Prozent

In Duisburg haben sich die Abschlagszahlungen für Heizkosten vom dritten Quartal 2021 zum dritten Quartal 2022 um 23,1 Prozent erhöht. Bei den Abschlagszahlungen für die kalten Nebenkosten hat es demnach eine Erhöhung um 5,5 Prozent gegeben. Für die Heizkosten wurde im Herbst 2022 ein Abschlag von 1,33 Euro je Quadratmeter aufgerufen, für die kalten Nebenkosten lag er bei 1,97 Euro. Der Anteil der Nebenkosten an der Gesamtmiete liegt bei 32 Prozent.

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Duisburg liegt damit genau im Durchschnitt, der Anteil der Nebenkosten an der Gesamtmiete ist laut Pekka Sagner vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln auch deutschlandweit im Schnitt auf 32 Prozent gestiegen. In absoluten Zahlen erhöhen sich die Nebenkosten für eine 75-Quadratmeter-Wohnung damit um 506 Euro pro Jahr. Wird mit Gas geheizt, liegen die Mehrkosten bei 568 Euro.

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Wohnungen für Familien und Singles weniger erschwinglich

Steigende warme Nebenkosten, weiterhin gestiegene Nettokaltmieten und zusätzlich steigende kalte Nebenkosten führen zu einer Erhöhung der Gesamtmiete von durchschnittlich 10,9 Prozent im Zeitraum September 2021 bis September 2022. In Regionen mit einem geringen Nettokaltmietenniveau machen die Wohnnebenkosten inzwischen rund ein Drittel der Gesamtmiete aus, analysiert das Kölner Institut.

Der Wohnnebenkostenreport untersuchte auch, wie sich die gestiegenen Gesamtmieten auf die Erschwinglichkeit der angebotenen Wohnungen auswirkt. Für Familien und Singles ist ein deutlich geringerer Anteil der angebotenen Wohnungen noch erschwinglich als ein Jahr zuvor. Der Rückgang fiel allerdings für Familien stärker aus als für Singles. In beiden Gruppen sind Haushalte mit geringerem Einkommen besonders stark betroffen. So konnten sich die einkommensschwächsten 20 Prozent der Familien im vergangenen Jahr in der Hälfte der Landkreise noch 37 Prozent der angebotenen Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern leisten. Dieses Jahr waren es nur noch 28 Prozent – ein Rückgang um neun Prozentpunkte.

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„Es ist abzusehen, dass die Energiepreise längerfristig hoch bleiben. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen sollten sich vor allem auf die einkommensschwächsten Haushalte konzentrieren“, sagt Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte des IW. „Es bedarf einer Anpassung der Regeln zur Modernisierungsumlage an die gestiegenen Zins- und Baukosten“, so Voigtländer.