Duisburg. Nach der Pleite des Ralph-Siegel-Musicals „’N bisschen Frieden“ haben Darsteller den Produzenten DeMarco angezeigt. Das sagt er zu den Vorwürfen.
Nach der Pleite des Ralph-Siegel-Musicals „’N bisschen Frieden – Rock’n’Roll Summer“ haben mehr als 20 ehemalige Darstellerinnen und Darsteller gemeinsam eine Strafanzeige gegen den Produzenten Wolfgang DeMarco aus Duisburg gestellt. Der Hamburger Rechtsanwalt Gregor Rothmund bestätigte am Montag der Deutschen Presse-Agentur, dass er vorigen Donnerstag eine entsprechende Anzeige bei der Duisburger Staatsanwaltschaft eingereicht habe.
„Soweit ich weiß, haben die Darsteller noch kein Geld bekommen. Es gibt bestimmte Verdachtsmomente, die wir zusammengetragen haben. 23 Darsteller und Mitarbeiter stehen hinter der Anzeige“, sagte Rothmund.
Pleite-Musical „’N bisschen Frieden“ im TaM: Betrugsverdacht
Das Stück war am 20. Oktober im Theater am Marientor (TaM) uraufgeführt worden. Wegen des schlechten Ticketverkaufs waren nur wenige Tage nach der Premiere zunächst alle für Oktober und November geplanten Vorstellungen von „’N bisschen Frieden“ abgesagt worden. Auch aus der für Mitte Dezember geplanten Wiederaufnahme des Musicals – dann mit Star-Schauspieler Heinz Hoenig – wurde nichts.
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Die Vorwürfe richten sich gegen den aus Wien stammenden Theater-Regisseur und Produzenten Wolfgang DeMarco (57), der als Geschäftsführer der für das Siegel-Musical eigens gegründeten Produktionsfirma NBF Musical GmbH fungierte. Im Raum steht der Verdacht des Betrugs und der Unterschlagung.
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Das sagt Produzent Wolfgang DeMarco
Der Produzent bezeichnetet die Vorwürfe gegen ihn als „Blödsinn“. Er bestätigte, dass die Künstler wegen des laufenden Insolvenzverfahrens bislang noch keine Gage bekommen hätten. „Sie werden ab Januar Insolvenzgeld erhalten“, sagte DeMarco.
Das bedeute: Für die drei Monate vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zahle die Agentur für Arbeit den vertraglich vereinbarten Nettolohn. Diese Regelung gelte laut DeMarco jedoch nicht für vier Darsteller, die nach seinen Angaben auf Gastverträgen bestanden hätten.
Ihm Betrug und Unterschlagung vorzuwerfen, sei „grotesk“ und „falsch“, betonte der Mann, der auch noch TaM-Direktor ist – aber Mitte November seinen Rückzug von dieser Position angekündigt hatte.
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Insgesamt 32 Vorstellungen des Ralph-Siegel-Musicals waren bis Jahresende ursprünglich geplant, nur eine Handvoll kam nach der Premiere mit viel Prominenz zur Aufführung. Noch im November stellte DeMarcos Produktionsfirma einen Insolvenzantrag. (mas/dpa)