Duisburg. Kai-Uwe Otto, zukünftiger Duisburger Prinz Karneval, startete im Turm der Prinzengarde Köln in die Session – inklusive eines Kostümwechsels.

Köln war am Elften im Elften wieder der karnevalistische Nabel der Welt. Der zukünftige Duisburger Prinz Kai-Uwe Otto startete dort allerdings schon in der Nacht zuvor in die fünfte Jahreszeit. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, mit Hofstaat, Familien, Freunden und Unterstützern in gemütlicher Runde in den Karneval hinein zu feiern. Motto: „Jeckes DU op Kölsch“.

Einen passenderen Ort für dieses feucht-fröhliche Zeremoniell hätte man sich kaum vorstellen können: Die Duisburger Karnevalisten feierten im Turm der Prinzengarde Köln. Die 1906 gegründete Karnevalsgesellschaft mit 700 Mitgliedern hat den vor 800 Jahren errichteten und 1817 weitgehend abgebrochenen Stadtmauerturm zwischen 1958 und 1999 wieder aufgebaut und einen noblen kleinen Festsaal hinzugefügt.

Rund 800 Jahre alt: der Turm der Prinzengarde Köln. Nur der Wind spielte nicht mit, sonst hätte man das Banner, das auf die Anwesenheit des Duisburger Prinzen Karneval hinwies, sogar lesen können.
Rund 800 Jahre alt: der Turm der Prinzengarde Köln. Nur der Wind spielte nicht mit, sonst hätte man das Banner, das auf die Anwesenheit des Duisburger Prinzen Karneval hinwies, sogar lesen können. © Foto: Bodo Malsch

Bei einer Führung durch das Gebäude bestaunten die Gäste die im Turm untergebrachten gediegenen Konferenz- und Vorstandsräume der Kölner Prinzengarde. Im Saal gab es derweil einen mehrstündigen Crash-Kurs in kölscher Lebensart und Lebensweisheit. Bei Auftritten von Redner Martin Schopps, dem Flitsch- und Krätzchenkünstler JP Weber und Sänger Philipp Godart war der Erfolg garantiert.

Auch der Genuss für den Gaumen kam Dank des köstlichen kölschen Menüs, das der Duisburger Rosenmontagszugleiter und Koch Jürgen Köster in der Keller-Küche des historischen Gemäuers zauberte, nicht zu kurz. Pünktlich um 0 Uhr verwandelten sich die bis dahin ziemlich zivilen Duisburger dann mit Mützen und Orden wieder in das, was sie am liebsten sind: ein Haufen liebenswerter Narren. Na dann: „Duisburg, Helau!“ und „Kölle, Alaaf!“