Duisburg. Der Hauptausschuss Duisburger Karneval hat rekordverdächtig schnell den neuen Prinz Karneval gewählt. Im Steinhof wurde er am Freitag gefeiert.
Das ist rekordverdächtig: Nur 30 Tage vergingen diesmal vom Aschermittwoch bis zur Wahl eines neuen Prinzen Karneval. Vorstand und Beirat des Hauptausschuss Duisburger Karneval tagten am Freitagabend im Huckinger Steinhof, um den neuen Prinzen und das Motto der Session vorzustellen, das diesmal einen politischen Unterton hat.
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Bevor es zum gemütlichen Teil überging, wurde das Resultat der Prinzenwahl vorgestellt: Kai-Uwe Otto heißt der Pfundskerl, der im kommenden Januar als Kai-Uwe I. den Duisburger Narrenthron besteigen soll. Und das Motto der Session: „Duisburg ist echt närrisch und ganz für Frieden, Freiheit und Toleranz.“
Der 44-jährige Kai-Uwe Otto ist aktiver Offizier und Zahlmeister der Prinzengarde. Im Alltag ist der Duisserner Geschäftsführer der Duisburger Pape-Gruppe. Der als Förderer des Sports bekannte Ralf Pape, Chef der Dienstleistungs-Unternehmen, hat sich zur Freude der Karnevalisten in den vergangenen Jahren auch zu einem der größten Sponsoren für das Winter-Brauchtum entwickelt.
Duisburgs Prinz: Gerade jetzt brauchen wir Narren
„Es gibt viele Menschen, die sich fragen, ob man denn gerade jetzt Karneval feiern muss“, so Kai-Uwe Otto nach seiner Wahl. Er erinnerte an die Rolle der Hofnarren in früheren Jahrhunderten, die den Herrschenden den Spiegel vorhielten. „Und deshalb brauchen wir Narren gerade jetzt mehr denn je. Und ich bin stolz, dass ich sie anführen kann.“ Unter den Hunderten Gratulanten im Steinhof hätte sich wohl niemand gefunden, der ihm widersprochen hätte.
An seiner Seite hat die künftige Tollität zwei gestandene Hofmarschälle. Versicherungskaufmann Ralf Rose (58) ist Mitglied der Karnevalsgesellschaft Alle Mann an Bord. Und Michael Jansen muss man eigentlich niemandem mehr vorstellen. Seit elf Jahren steht der 48-Jährige als Präsident an der Spitze des Hauptausschuss Duisburger Karneval.
„Die Amtsgeschäfte werde ich natürlich weiter führen“, so Jansen. Aber bei der einen oder anderen Gelegenheit müsse ihn jemand aus dem Vorstands-Team vertreten. Und Michel wäre nicht Michel, würde er nicht grinsend noch einen Gag nachschieben: „Nach elf Jahren Amtszeit habe ich mir mal eine Auszeit vom Karneval verdient.“
Der Hofmarschall des Kinderprinzenpaars ist erst neun
Damit Prinz und Hofmarschälle immer nett und brav bleiben, ihr Zeug nicht überall liegen lassen und der Hofstaat auch Schönheit zu bieten hat, gehören zur Crew vier Pagen aus ebenso vielen Karnevalsgesellschaften: Romina Loosen (Stadtgarde Duisburg), Alena Kühn (Alle Mann an Bord), Vanessa Taraschewski (Rote Funken) und Denise Pollmann (Sonniger Süden Blau-Rot).
Gemeinsam mit den „großen“ Narren stellten sich auch die Spitzen-Repräsentanten des närrischen Nachwuchses vor. Der zehnjährige Tim Baltes von der KG Südstern Serm und die elfjährige Liah König von Rot-Weiß Hamborn-Marxloh werden als Tim II. und Liah I. das Kinderprinzenpaar der Stadt Duisburg sein. Komplettiert wird der junge Hofstaat von Page Lilly Hinz (Rot-Weiß Hamborn-Marxloh) und dem erst neun Jahre alten vereinslosen Phil Schnee als Hofmarschall.
Wechsel in der Kinderprinzenbetreuung
Nach über 20 Jahren- Abschied von Kinderprinzen-BetreuernDie Rundum-Betreuung der Kinderprinzen, die zuvor 20 Jahre lang in den Händen von Karin und Jürgen Ohl lag, übernehmen ab sofort Petra und Thomas Maaßen. „Dass diese Aufgabe von einem Ehepaar wahrgenommen wird, hat sich ja schließlich bewährt“, so Präsident Michael Jansen. Die Termine der Kinderprinzen werden künftig von Luis Larisch verwaltet, der als Prinzenbeauftragter des HDK auch Herr über die Zeit des Stadtprinzen ist.
Nach dem offiziellen Teil wurde im Steinhof bis in die Nacht gefeiert, gequatscht und das eine oder andere Kaltgetränk konsumiert. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Bourney und die Tri Tops“ aus Hamburg, die von Party-Musik über Cover-Titel bis zum Deutschrock alles drauf hat.
>> DER NEUE PRINZ FÖRDERT JECKE KIDS
- Unter dem Namen „Jecke Kids Duisburg“ warb Kai-Uwe Otto am Freitag für eine besondere Benefizaktion. „Ich möchte behinderten oder auf andere Weise benachteiligten Kindern die Teilnahme am Rosenmontagszug ermöglichen“, so die Tollität in Lauerstellung.
- In diesem Zusammenhang soll für die jecken Kids auch ein eigener Rosenmontagswagen gebaut werden. Finanziert werden soll das durch Spendenaktionen. Die erste startete Otto gleich nach seiner Wahl: Gegen eine Spende von mindestens zehn Euro pro Stück wurden kleine süße Stoffleoparden verteilt und fanden reißenden Absatz.