Duisburg. Wegen Drogenhandels standen drei Männer aus dem Duisburger Westen vor dem Amtsgericht. Doch der Strafprozess offenbarte keinen typischen Fall.
Mit einem nicht ganz gewöhnlichen Fall von Drogenhandel hatte es jetzt das Amtsgericht am König-Heinrich-Platz zu tun. Drei Duisburger standen vor dem Schöffengericht, weil zwischen ihnen größere Mengen eines Schmerzmittels den Besitzer gewechselt hatten. Doch wie der mehrtägige Prozess ans Licht brachte, ging es bei der ganzen Sache nicht um finanzielle Interessen.
Laut Anklage hatte sich ein 56 Jahre alte Kraftwerker aus Friemersheim das Mittel regelmäßig ärztlich verschreiben lassen. Zwischen 2018 und 2021 soll er es dann in immer größer werdenden Mengen an einen 46-jährigen Kfz-Mechaniker aus Rheinhausen abgegeben haben. In einigen Fällen soll ein ebenfalls 56 Jahre alter Speditionskaufmann aus Rheinhausen dabei als Bote fungiert haben. Die Anklageschrift listete eine ganze Reihe von Fällen auf. Danach hatte es mit 240 Tropfen begonnen, zuletzt sollen es 25 Fläschchen gewesen sein.
Angeklagte aus Duisburg waren nicht die typischen Süchtigen und Dealer
Die Angeklagten wollten sich zunächst nicht zur Sache äußern. Mehrfach wurde die Verhandlung unterbrochen, führten die beteiligten Juristen Rechtsgespräche. Am Ende räumten die drei Männer den größten Teil der Vorwürfe ein. Hintergrund der Taten war keine gewöhnliche Drogensucht und auch keine Geldgier. Der Empfänger war durch falschen Gebrauch von dem synthetisch erzeugten Opiat abhängig geworden. Der Hauptangeklagte hatte dem Bekannten helfen wollen. Das eine oder andere Mal hatte ein weiterer Kumpel die Drogen vorbei gebracht.
Das Gericht ging vor diesem Hintergrund von minderschweren Fällen des Erwerbs, Handels und Besitzes von Rauschmitteln aus. Deshalb gab es für den Beschaffer und den Empfänger des Schmerzmittels nur Geldstrafen. Der 56-Jährige aus Friemersheim muss 9000 Euro (180 Tagessätze zu je 50 Euro) zahlen, der 46-Jährige kam mit einer Geldstrafe von 3500 Euro (50 Tagessätze zu je 70 Euro) davon.
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Die höchste Strafe gab es für den Kurier. Bei dem Mann, der ein ausgesprochenes Faible für Waffen zu haben scheint, wurden bei einer Haussuchung nämlich auch noch ein Revolver und rund 1000 Patronen verschiedenen Kalibers gefunden.
Dafür wurde er zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.