Duisburg. DVG und Rheinbahn dünnen den Takt auf der U 79 in Duisburg zu Stoßzeiten aus. Was der Fahrgastverband Pro Bahn nach der Entscheidung kritisiert.

Ab Montag, 7. November, fahren die Bahnen auf der U 79-Linie in Duisburg zu den Stoßzeiten bis auf Weiteres nicht mehr im Zehn-Minuten-Takt, sondern im 15-Minuten-Takt (wir berichteten). Als Grund nennt die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), die die Linie mit der Düsseldorfer Rheinbahn betreibt, einen vorübergehenden Mangel an Fahrzeugen. Was der Fahrgastverband Pro Bahn nach der Ankündigung kritisiert.

Wann die U79 in Duisburg nicht mehr im 10-Minuten-Takt fährt „Es rächt sich jetzt, dass neue Bahnen wie schon für die Linien 901 und 903 zu spät bestellt worden sind“, sagt Pro-Bahn-Sprecher Lothar Ebbers auf Nachfrage der Redaktion. „Dadurch sind keine Reserven vorhanden.“

DVG: Fahrzeuge fehlen auf der U 79-Linie in Duisburg

Die DVG hatte die aktuell fehlenden Fahrzeuge vor allem damit begründet, dass alle Bahnen auf die neue Zugsicherung für Tunnelfahrten umgerüstet werden und dafür einige Tage beziehungsweise Wochen in der Werkstatt verbringen müssen. Allerdings sorgen auch Instandhaltungen der alten und sehr störanfälligen Fahrzeuge immer wieder für Probleme.

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„Erschwerend kommt hinzu, dass die Rheinbahn der DVG nicht mehr wie früher aushelfen kann“, sagt Ebbers. Dies liege unter anderem daran, dass das Verkehrsunternehmen auf Düsseldorfer Stadtgebiet ihr Angebot auf der U 79-Linie nicht nur beibehalte, sondern teilweise sogar ausgebaut habe. „Die Bahnen fahren dort tagsüber zum Beispiel nun mit allen Kursen bis zur Uni durch.“

Pro Bahn: Eindeutige Verschlechterung des ÖPNV-Angebots

Die anstehende Umstellung in Duisburg auf den 15-Minuten-Takt von montags bis freitags zwischen 6 und 9.30 Uhr sowie zwischen 16 und 20 Uhr sei eine eindeutige Verschlechterung des ÖPNV-Angebots. Ebbers rechnet dadurch vor allem im Innenstadtbereich mit überfüllten Bahnen – „zwischen Platanenhof und Meiderich“.

Und was die neuen Stadtbahnen betrifft, gab es von Hersteller Siemens Mobility bereits im vergangenen Mai schlechte Nachrichten. 109 Hochflurfahrzeuge, davon 18 für Duisburg, hatten die DVG und Rheinbahn gemeinsam bestellt. Mitte Oktober 2020 wurde der Großauftrag als perfekt gemeldet. Doch mittlerweile ist klar, dass die beiden Vorserienfahrzeuge nicht wie ursprünglich vorgesehen im Herbst 2023, sondern voraussichtlich 16 Monate später geliefert werden.