Duisburg. Der chinesische Staatskonzern Cosco ist nicht mehr am Duisburg Gateway Terminal beteiligt. Der Hafen hat die Anteile übernommen – im Juni schon.
Der chinesische Staatskonzern Cosco ist nicht mehr am Duisburg Gateway Terminal (DGT) beteiligt. Die Duisburger Hafen AG (Duisport), die zu zwei Dritteln dem Land NRW und zu einem Drittel der Stadt Duisburg gehört, hat die Cosco-Anteile im Juni übernommen.
Hafensprecher Andreas Bartel bestätigt, es bestehe „keine gesellschaftsrechtliche Beteiligung der Cosco Shipping an der Investitions- und Betreibergesellschaft des im Bau befindlichen Duisburg Gateway Terminals mehr“.
DGT: Duisburger Hafen AG hat Anteile von Cosco Shipping Logistics übernommen
Aus der Gesellschafterliste im Handelsregister geht hervor, dass die Hafen AG am 24. Juni weitere 30 Prozent der Anteile an der „Duisburger Gateway Terminal GmbH“ übernommen hat und seither 60 Prozent hält. Die Reederei Cosco Shipping Logistics, die zuvor mit 30 Prozent beteiligt gewesen war, zählt nicht mehr zu den Gesellschaftern. Mit je 20 Prozent sind weiterhin die Schweizer Hupac Gruppe und die niederländische HTS Group beteiligt. Über das Ende der Kooperation hatte zuerst die FAZ berichtet.
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Die neueste Partnerschaft mit chinesischen Investoren am Ende der Neuen Seidenstraße hatten Land und Stadt also beendet, bevor öffentlich über die Cosco-Beteiligung am Hafen in Hamburg gestritten wurde. Zu den Gründen machte Hafensprecher Bartel keine Angaben. Es sei „Stillschweigen vereinbart“ worden. Am 27. Juni hatten Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und die heutige Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) den schwarz-grünen Koalitionsvertrag unterzeichnet.
„Selbstverständlich“, betont Duisport-Sprecher Bartel auf Nachfrage, sei „auch kein Unternehmen und keine sonstige Institution aus China am Duisburger Hafen oder dessen Infrastrukturen beteiligt“. Diese befänden sich „ausschließlich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Duisburg“.
Hafen: Cosco weiter ein „wichtiger Kunde“
Der Hafen arbeite jedoch „seit vielen Jahren gut und vertrauensvoll mit chinesischen Unternehmen und Partnern zusammen“. Diese „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ werde Duisport „fortsetzen und weiterentwickeln“. Auch Cosco sei weiterhin „ein wichtiger Kunde“ für die Duisburger Containerterminals. Duisport kooperiere jedoch mit zahlreichen internationalen Partnern, „ohne sich dabei in einzelne Abhängigkeiten zu begeben“, so Bartel.
Anfang März hatten Duisport-Chef Markus Bangen, Ministerpräsident Wüst und OB Sören Link (SPD) auf der ehemaligen Kohleninsel den offiziellen Startschuss für den Bau des laut Duisport größten Containerterminals im europäischen Hinterland gegeben. Es soll klimaneutral werden und Ende 2023 in Betrieb gehen.
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Wenige Tage nach dem Spatenstich, drei Wochen nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, hatte der Hafen bekanntgegeben, dass er „mit sofortiger Wirkung“ all seine „geschäftlichen Aktivitäten in Belarus“ beendet. Dort war Duisport über ein Megaprojekt der Neuen Seidenstraße Chinas – den Industriepark Great Stone – mit der Regierung und der Staatsbahn im Land des Diktators Lukaschenko verbunden (wir berichteten).