Duisburg. Ernährung, Schulwege, Dolmetscherdienste: Die ukrainischen Geflüchteten, die in Duisburg umziehen mussten, stehen vor neuen Herausforderungen.
Am Dienstag ging der Transport für die Geflüchteten aus dem Zeltdorf in andere Unterkünfte weiter. Auch das Theater am Marientor in Duisburg wird nun wieder mit Geflüchteten belegt. 17 sind am Dienstag dort eingezogen, 16 weitere in das Übergangswohnheim an der Memelstraße.
Begleiter berichten, dass die Situation vor allem am Standort Memelstraße für Familien schwierig sei. Auf Videos sind verdreckte Küchenarbeitsplatten zu sehen, von den acht Waschmaschinen in einer Etage funktionieren demzufolge lediglich zwei.
Eine Mutter musste mit ihren zwischen 14 Jahren und sechs Monate alten fünf Kindern umziehen. Sie sei in Tränen aufgelöst - wegen der Bedingungen, aber auch der Überforderung. Sie hofft nun, die Kisten gar nicht erst auspacken zu müssen und in eine Wohnung ziehen zu können.
Neue Unterkünfte: Stadt will Probleme schnell lösen
Auf Anfrage erklärt die Stadtverwaltung, dass das Kochen und Reinigen an der Memelstraße in der Zuständigkeit der Bewohner liege. Es gebe aktuell keine Beschwerden. Die Waschküchen seien ausreichend ausgestattet und Reparaturaufträge für defekte Geräte raus. Die Verpflegung werde an der Memelstraße vorübergehend durch ein Catering für Menschen ohne Leistungsbezug sichergestellt. Die Verpflegung der Menschen, die in Hotels untergebracht werden, werde vor Ort von den Einrichtungen übernommen. Zudem seien die beteiligten Stellen wie etwa das Jobcenter in die Prozesse eingebunden. „Sollte noch eine Prüfung eines Antrages für Unterstützung offen sein, werden diese priorisiert behandelt“, verspricht die Stadt.
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In Sachen Schulpflicht stellt der überstürzte Umzug manche Familien vor Probleme. Bei Kindern, die im Zeltdorf wohnten und von da aus bereits zur Schule gingen, müsse die jeweilige Schule prüfen, ob der Weg noch zumutbar ist. Falls nicht, müsse ein Schulwechsel organisiert werden. Bei jenen Kindern, die Schulen zugewiesen, aber noch nicht aufgenommen wurden, prüfe die Fachberatung Integration den neuen Schulweg. Dadurch könne ein Mehrbedarf bei den Schokotickets entstehen. Sollte der Weg nicht zumutbar sein, „erfolgt eine Neuzuweisung und ggf. Neuaufnahme auf die Warteliste“, heißt es in der schriftlichen Antwort der Pressestelle.
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Die Sorge der Geflüchteten, von den Angeboten im Zeltdorf abgeschnitten zu werden, ist nach Ansicht der Stadtverwaltung unbegründet: Die regionalen Supportcenter, die Migrationsberatung für Erwachsene, die Jugendmigrationsdienste und die Flüchtlingsberatungsstellen seien ohnehin dezentral organisiert, ebenso die Angebote der Jugendhilfe.
„Zurzeit werden die Wohnortschwerpunkte der geflüchteten Familien erfasst, damit die Angebote und Hilfen (etwa auch Spielmobile) möglichst wohnortnah fortgeführt bzw. die bereits vorhandenen Angebote entsprechend ergänzt werden können“, heißt es weiter. Dolmetscher würden über das Amt für Soziales an das Kommunale Integrationszentrum gemeldet und von dort aus bedient.