Duisburg. 217 junge Polizisten haben ihre Ausbildung bei der Polizei Duisburg beendet. Das sagen zwei frischgebackene Polizeikommissare über neue Aufgaben.
Ein silberner Stern auf dunkelblauem Grund: Wer dieses Abzeichen auf der Uniform trägt, darf sich in Deutschland Polizeikommissar nennen. Das gilt nun auch für Sunde Yildirim und Luis Koesling. Die beiden Polizisten aus Duisburg haben ihre dreijährige Ausbildung abgeschlossen. Gehen nun neue Aufgaben an.
Vor zwei Jahren haben Yildirim und Koesling die erste Praxisphase ihrer Ausbildung im Duisburger Polizeipräsidium absolviert, waren erstmals auf den Straßen im Stadtgebiet unterwegs. Seitdem hat sich einiges getan: Die jungen Polizisten haben weitere Praktika und Trainingsblöcke durchlaufen, verschiedene Prüfungen abgelegt und zuletzt das duale Studium an der Fachhochschule mit ihrer Bachelorarbeit erfolgreich beendet.
Zwei junge Polizisten aus Duisburg berichten von ihren Prüfungen
Welcher Teil der Ausbildung war für sie die größte Herausforderung? „Die Praxisprüfung ist immer so ein bisschen eine Wundertüte. Man weiß nie, was man da bekommt“, meint Luis Koesling. Dabei mussten die jungen Polizisten unter den Augen des Prüfers einen echten Einsatz übernehmen. „Das war immer etwas, was mich ein bisschen gestresst hat“, so Koesling.
Bei seiner Prüfung musste er einen Unfall mit Fahrerflucht aufnehmen. „Wir hatten einen Hinweis auf den Verursacher und konnten dazu auch Ermittlungen anstellen“, berichtet er. „Ein sehr dankbarer Sachverhalt.“
„Die praktischen Prüfungen zeigen, dass man bei der Polizei nie genau weiß, was einen erwartet“, findet auch Sunde Yildirim. Ihre Prüfungsaufgabe: Sie musste eine verdächtige Person in einem Park kontrollieren. „Es bestand der Verdacht, dass diese Person andere mit einem Schraubendreher attackiert und bedroht“, erzählt sie. Zum Glück habe sich diese Befürchtung in der Prüfungssituation nicht bestätigt, so dass Yildirim lediglich Platzverweise aussprechen musste.
Einsätze im Streifenwagen und intensive Lernblöcke
Neben den Einsätzen im Streifenwagen und auf der Wache stand für Sunde Yildirim und Luis Koesling in den vergangenen drei Jahren intensives Lernen auf dem Programm. An der Fachhochschule haben sie im Rahmen ihrer Ausbildung ein Bachelorstudium absolviert. Dort standen Fächer wie Kriminalistik, Verkehrssicherheitsarbeit und Strafrecht auf dem Stundenplan.
„Das Studium ist nicht ganz einfach, aber wenn man sich da reinhängt und Spaß am Job hat, schafft man das“, glaubt Luis Koesling. Wesentlich praxisorientierter waren die Teile der Ausbildung, die Yildirim und Koesling an der Landespolizeischule in Selm im Münsterland verbracht haben.
Dort hat der Polizeinachwuchs unter anderem den Umgang mit der Dienstwaffe gelernt. Die Zeit in Selm war außerdem eine gute Gelegenheit, andere Auszubildende kennenzulernen. „Da sind auf jeden Fall sehr gute Freundschaften entstanden“, erzählt Sunde Yildirim.
Wie geht es nun weiter?
Wie geht es für die frischgebackenen Kommissare nun weiter? Sunde Yildirim wird künftig in Hamm arbeiten und zunächst im Wach- und Wechseldienst auf Streife gehen – so wie die meisten der jungen Absolventen.
Luis Koesling hat sich hingegen für einen ungewöhnlichen Weg entschieden: Er wird in Duisburg bleiben, dort aber zur Kriminalpolizei wechseln. „Das hatte ich mir gewünscht und es hat jetzt zum Glück funktioniert.“
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
In früheren Praktika konnte er bei der Kripo bereits Erfahrungen sammeln und will diese nun weiter ausbauen. Ob auf Streife in Hamm oder bei Ermittlungen in Duisburg – den silbernen Stern werden Sunde Yildirim und Luis Koesling fortan mit Stolz auf der Schulter tragen. So wie 215 weitere Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter, denen Polizeipräsident Alexander Dierselhuis in dieser Woche im Steinhof den ersten silbernen Stern verliehen hat.