Duisburg. Das Ruhrorter Hafenfest lockte Zigtausende und begeisterte mit üppigem Programm. Warum es sich auch am Montag noch lohnt, zur Kirmes zu gehen.
„Überzufrieden“ ist wohl noch untertrieben. Das 27. Ruhrorter Hafenfest lockte Zigtausende nach Duisburg – zur Kirmes, zum Feuerwerk, an die Ess-Buden, zum Hinterhof-Trödel und zu den Live-Konzerten – und Stand Sonntagnachmittag ist dabei alles glattgegangen, berichtet Organisator Walter Pavenstedt.
Ideales Kirmes-Wetter herrschte am Wochenende auf dem Festplatz auf der Mühlenweide. Auf das bunte Treiben rund um den Flaggenmast hatten die Besucherinnen und Besucher lange verzichten müssen. Jetzt genossen sie gut gelaunt den Bummel über den Jahrmarkt, blieben staunend vor den atemberaubend schnellen Fahrgeschäften stehen, gönnten sich die typischen Kirmes-Leckereien und sahen mit Freude den Kids beim Dosenwerfen oder bei der Karussellfahrt zu.
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Ruhrorter Hafenfest: Bei der Kirmes wird nicht gegeizt
Von Zurückhaltung angesichts der hohen Kosten, mit denen die Verbraucher aktuell und auch zukünftig rechnen müssen, war auf dem Hafenfest-Rummel noch nichts zu spüren. Es herrschte eher Freude darüber, endlich wieder entspannt die Feste unter freiem Himmel genießen zu können und sich selbst auch etwas zu gönnen. Dafür musste man allerdings schon etwas tiefer in die Tasche greifen als zuletzt.
So kostet ein Chip bei den diversen Fahrgeschäften zwischen 3,50 bis 4 Euro. Da kommt bei einem Kirmes-Besuch mit der Familie schon schnell ein ansehnlicher Betrag zusammen. Sebastian Ackermann und Sohn August (5) schauten zu, wie der Rest der Familie – Mutter Kristina, Greta (10) und Tilda (7) – mit dem Musik-Express gerade ihre rasanten Runden drehten. Das Fahrgeschäft erinnert an die altbekannte Berg- und Talbahn, die Fahrt ist nur bedeutend schneller und wilder.
Dem kleinen August war das Ganze noch ziemlich suspekt, an der Hand seines Vaters fühlte er sich da schon wohler. Seine großen Schwestern waren hingegen begeistert. „Das war total cool“, lautete Gretas Urteil. So sah es auch Tilda: „Das war echt toll.“
Manche Preise lassen Familienväter schlucken
Ihre Eltern hatten rund 50 Euro für den gemeinsamen Kirmesbesuch eingeplant. Das war aber eher eine optimistische Kalkulation, man stand ja erst am Anfang des Bummels. Immerhin gab es schon Zuckerwatte, und beim Bungee-Trampolin war man ja auch schon. Den Ticket-Preis dort fand der Walsumer Familienvater allerdings schon heftig: „Da kostete die Karte pro Kind 5 Euro.“ Aber der Kirmesbesuch sollte davon nicht beeinträchtigt werden, gab Vater Sebastian schmunzelnd Entwarnung: „Ein kleines Polster nach oben ist schon einkalkuliert.“
Bilder vom 27. Ruhrorter Hafenfest
Zu einem Kirmesbummel gehört für viele auch eine deftige Stärkung. Da gab es auch auf der Mühlenweide eine große Auswahl. Ein Köpi (0,25 Liter) war in den Biergärten rund um die Kirmesbuden für stolze 3 Euro zu haben. Für den obligatorischen Rummelplatz-Backfisch mussten 6,50 Euro auf den Tisch gelegt werden. Rolf Klein bummelte mit seiner Partnerin und Freunden über die Ruhrorter Partymeile. Auch für ihn gehören ein Bierchen und eine kleine Zwischenmahlzeit einfach dazu. Aber: „Acht Euro für Curry-Wurst und Pommes sind schon happig.“
42 Meter hoch: Der „Fighter“
Eine der Attraktionen auf der diesjährigen Hafenfest-Kirmes war der sich bis zu einer Höhe von 42 Metern schraubende „Fighter“. Von Weitem hörte man schon die schrillen Schreie der waghalsigen Nutzer dieses rasanten Fahrgeschäfts. Zwei Gondeln drehten sich dabei mit hoher Geschwindigkeit in einem ständigen Auf und Ab bis in schwindelerregende Höhen. Für 6 Euro war man bei dem Spektakel dabei. Einer der mutigen Mitfahrer war Markus Bley, der zu Besuch bei Wanheimer Freunden war. Er verließ den „Fighter“ zwar ziemlich durchgeschüttelt, aber relativ entspannt. Der Leipziger beschrieb mit einer Prise Humor, wie sich die adrenalinfreisetzende „Himmelfahrt“ anfühlt: „Das ist weniger als Bungee-Springen, aber mehr als die Fahrt mit einem Ketten-Karussell.“
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Auf solche Geräte geht Walter Pavenstedt nicht mehr, „dafür bin ich mit 73 Jahren zu alt“, sagt er lachend. Er freut sich aber, dass daheim die Küche kalt bleibt, er sich überall durchprobieren kann und unterwegs auf die Schausteller trifft. Da das Hafenfest voraussichtlich mindestens die Besucherzahlen des letzten Festes 2019 erreichen wird, waren auch sie happy. Oder um es mit Pavenstedt zu sagen: „Überzufrieden“. (mit aka)
>>FAMILIENTAG AM MONTAG
- Am Montag ist Familientag auf der Kirmes. Die Fahrgeschäfte locken mit günstigeren Preisen.
- Es gibt neben den Klassikern wie Autoscooter, Breakdance und Musikexpress auch Fahrgeschäfte wie Propeller, X-Factor und Twister.
- Öffnungszeit auf der Mühlenweide: von 14 bis 22 Uhr.