Duisburg. Sparkasse Duisburg und Volksbank Rhein-Ruhr reagieren auch auf die Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank – und streichen das Verwahrentgelt.

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) am 21. Juli erstmals nach elf Jahren entschied, den Leitzins und den Einlagenzins anzuheben, reagieren auch Duisburger Banken. Die Sparkasse und die Volksbank Rhein-Ruhr ändern kurzfristig die Zinsen für ihre Kundinnen und Kunden.

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So teilt die Sparkasse Duisburg mit, das sogenannte Verwahrentgelt streichen zu wollen. Bestandskunden mit Summen über 200.000 Euro auf Giro-, S-Giro und Tagesgeld-Konten mussten seit dem 1. März 2001 0,5 Prozent Zinsen zahlen; für Neukunden gilt seither eine Freigrenze von 100.000 Euro. „Durch den Wegfall eines negativen Zinssatzes entfällt die Grundlage für ein Verwahrentgelt“, erklärt die Sparkasse nun. Sie werde „diese Reduzierung an die Kundinnen und Kunden unmittelbar weitergeben“. „Wir erfüllen damit unsere Zusage bei Einführung des Verwahrentgeltes, eine Reduzierung oder Streichung zeitgleich mit einer entsprechenden Anpassung durch die EZB an unsere Kundinnen und Kunden weiterzugeben“, sagt Sparkassenchef Dr. Joachim Bonn.

Verwahrentgelt und Negativzins: Sparda-Bank West verzichtet bereits seit 1. Juli auf Erhebung

Die Volksbank Rhein-Ruhr führte die Negativzinsen in Höhe von 0,5 Prozent für Konten mit Beständen über 100.000 Euro im April 2021 für Bestands- und Neukunden ein. Das genossenschaftliche Institut will künftig ebenfalls wieder auf die Erhebung von Verwahrentgelten verzichten. „Als Genossenschaftsbank ist es unser Bestreben, fair und transparent mit unseren Mitgliedern und Kunden zusammenzuarbeiten. Daher werden wir ab dem 1. August kein Verwahrentgelt mehr berechnen“, kündigte Vorstandssprecher Thomas Diederichs am Montag an. Diederichs nennt die Entscheidung der EZB „längst überfällig“. Die EU-Währungsbehörde komme nun „endlich ihrer geldpolitischen Verantwortung nach“. Die EZB werde „mit diesen und sicher noch weiteren Zinsschritten versuchen, ihrem Ziel einer Inflation im Euroraum nahe 2,0 Prozent näher zu kommen.“

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Die Sparda-Bank West verzichtet bereits seit dem 1. Juli wieder auf die Erhebung des Verwahrentgelts für das Girokonto sowie auf die Negativzinsen beim Tagesgeld. Die Deutsche Bank hat angekündigt, das Verwahrentgelt im August abzuschaffen, die Commerzbank streicht Entgelte für ihre Kundinnen und Kunden rückwirkend zum 1. Juli. Die Zinserhöhungen der EZB treten zum 27. Juli in Kraft. Ab dann müssen Banken keine Negativzinsen mehr auf Einlagen zahlen.