Duisburg. Es regt sich, teils massive, Kritik am Programm des Duisburger Stadtfests. Was die Menschen bemängeln und was der Stadtfest-Macher antwortet.

Das Duisburger Stadtfest steigt erstmals seit 2019 wieder auf der Königstraße. Von Donnerstag, 21. Juli, bis Sonntag, 24. Juli geben sich auf den beiden Bühnen viele alte Bekannte die musikalische Klinke in die Hand. Genau das scheint für viele Duisburgerinnen und Duisburger der Stein des Anstoßes zu sein. In den sozialen Netzwerken bemängeln etliche Menschen, dass das aktuelle Programm dem der vergangenen Ausgaben sehr ähnlich, nahezu identisch sei.

Umfrage: DVG-Linien benoten und an Verlosung teilnehmen

„Jedes Jahr dieselben Bands und Interpreten. Das ist so einfallslos und langweilig“, schreibt ein Nutzer, und Ratsherr Matthias Eidens (Die PARTEI) sagt mit einem Augenzwinkern: „Wenn das kulinarische Programm genauso abwechslungsreich ist wie das musikalische, gibt es wahrscheinlich fünf Sorten Bratwurst, aber alle von Tönnies.“

Stadtfest in Duisburg: Programmpunkte wiederholen sich

Nun ist es keinesfalls so, dass sich niemand über die bewährten Stadtfest-Veteranen freut. Viele Nutzer planen schon jetzt ihren Stadtfest-Abend und freuen sich über alte Bekannte wie Ray Wilson oder Doro. Und doch lassen die Kritiker zwischen den freudigen Kommentatoren nicht locker. Aber sind sich die Programme wirklich so ähnlich? Ein Vergleich der Stadtfeste 2019 und 2022.

Prominentestes Beispiel ist sicherlich Ray Wilson. Der spielt 2019 wie 2022 am Freitag, vor drei Jahren um 19.30 Uhr, in diesem Jahr um 20 Uhr. Ebenfalls in beiden Jahren spielt die Duisburger Band Fools Errant, am Schlagersamstag ist Jörg Bausch damals wie heute dabei. Am Sonntag locken mit Euro-Rock und dem Sommer-Biwak der Karnevalisten ebenfalls zwei Stadtfest-Urgesteine. Viele Ähnlichkeiten also, und doch bleibt festzuhalten: Es gibt durchaus Abwechslung, plakatives Beispiel ist Peter Burschs Euro-Rock. Denn schon von seinem zugrundeliegenden Konzept her ist das Projekt jedes Jahr mit anderen Bands besetzt.

Organisator über Kritik: „Das macht mich ein bisschen traurig“

Stadtfest-Planer Bülent Aksen ist über die Kritik verwundert. „Das macht mich ein bisschen traurig“, gesteht er, und erklärt noch einmal das Konzept des Fests. „Donnerstag ist der Rock-Tag, Freitag gibt es Pop und Soul.“ Der Samstag ist als „deutscher Tag“ für den Schlager reserviert, als Traditionstag bietet der Sonntag genau das: bewährte Programmpunkte wie Euro-Rock. Das ist nicht erst seit 2022 so, deswegen seien sich die Programme auch ähnlich.

„Nummer Eins der Welt“: Mit Doro hat das Duisburger Stadtfest die vielleicht erfolgreichste Hardrock-Dame der Welt auf der Bühne.
„Nummer Eins der Welt“: Mit Doro hat das Duisburger Stadtfest die vielleicht erfolgreichste Hardrock-Dame der Welt auf der Bühne. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Dass mit Doro ein Dauergast des Stadtfestes auch 2022 dabei ist, erklärt Aksen so: „Nach drei Jahren Abstinenz muss das Festival mit einem Brett eröffnen.“ Mit Doro Pesch habe man die Nummer eins der Welt in ihrem Metier – ebenjenes Brett, das das Fest braucht. Genauso begeistert ist Bülent Aksen auch von Ray Wilson, „mit dem haben wir eine besondere Verbindung. Der hat’s einfach drauf und ist gesetzt. Für immer.“

Besucherzahlen geben Stadtfest-Macher recht

Außerdem habe „die fetteste Besetzung, die es je auf dem Stadtfest gab“ eben doch Neuerungen in petto. „Ilja’s Richter und Bröselmaschine sind zum ersten Mal dabei“, freut sich Aksen – und sie passen in die Mentalität des Festivals. „Duisburg zeichnet sich durch Tradition aus und durch Ehrlichkeit, Bodenständigkeit.“ Diese Werte sollen sich auch in der Musik des Stadtfests wiederfinden.

Außerdem, betont der Stadtfest-Macher, habe man in den vergangenen Jahren durchweg positive Rückmeldungen zum Programm bekommen. Das belegen auch die Zahlen: Bei der letzten Ausgabe im Jahr 2019 strömten über vier Tage verteilt mehrere zehntausend Besucher vor die zwei Bühnen. „Wir müssen die Künstler ja auch bezahlen“, betont Bülent Aksen, „der Eintritt ist schließlich kostenlos“. An diesem Konzept will der Planer auch festhalten: „Wir wollen Duisburg Kultur liefern, die nichts kostet.“