Duisburg. Fünf Restaurants aus Duisburg schaffen es in den Gault & Millau 2022. Eine kulinarische Adresse ragt heraus. Zwei Lokale sind klein, aber fein.

Der Feinschmeckerführer „Gault & Millau” hat am Montag seine Bewertungen der deutschen Spitzenrestaurants bekanntgegeben. Empfohlen werden die rund 1000 besten Restaurants in verschiedenen Kategorien mit ein bis fünf Kochhauben. Gleich fünf Lokale aus Duisburg haben es dabei in den renommierten Restaurantführer geschafft, eine Adresse ragt dabei heraus.

Die Gastrokritikerin dieser Redaktion hatte nach einem Testbesuch prophezeit, dass Duisburg mit dem Restaurant „Mod by Sven Nöthel“ ein neues kulinarisches Kapitel aufschlagen wird. Sie sollte recht behalten: Mit zwei Kochhauben für einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“ steht das Mod im aktuellen Gault & Millau. Erst vor wenigen Monaten wurde das Restaurant in einem ehemaligen Kuhstall in Baerl für seine Küchenleistung auch von der Feinschmecker-Bibel „Guide Michelin“ mit einem Stern ausgezeichnet.

Gault & Millau 2022: Was die Kritiker am Mod loben

Das Menü heißt „Beete & Bauer“, kommt in vier, sechs oder acht Gängen an den Tisch, mit „Acker & Saat“ gibt es eine vegetarische Version in sechs Gängen. „Egal, wie die Entscheidung fällt: Es gibt viel Spaß auf dem Teller“, urteilt der Feinschmeckerführer in seiner neuesten Version. Eine Idee, was auf das selbst gestaltete Geschirr kommt, gibt die Karte. Knapp aufgezählt werden die Hauptzutaten der Gänge: So gibt es derzeit im Hauptgang eine Kreation aus Schwarzfederhuhn, Kohlrabi, Möhre und Radieschen.

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„Nöthel gelingt der Spagat zwischen Innovation und Zeitgeist einerseits und wohligem Soulfood andererseits. Keiner der Teller ist zu verkopft oder will im Übermaß irritieren“, heißt es in der Begründung der Gourmetkritiker. Mit seinem Ansatz habe das Mod die Chance, Freunde guten Essens nach Duisburg zu locken – „sogar wenn es für manchen Düsseldorfer vielleicht ein wenig demütigend sein mag, zum Essen nach Duisburg zu rollen“, heißt es im neuen Gastroführer. Alle sechs bis acht Wochen ändert der Gastronom die Speisekarte. Das Vier-Gänge-Menü gibt es ab 85 Euro, acht Gänge kosten 129 Euro.

Gang fünf von acht im Restaurant „Mod by Sven Nöthel“ in Duisburg-Baerl, vom Guide Michelin mit einem Stern und vom Gault & Millau mit zwei Kochhauben ausgezeichnet: Wagyu Zunge, Zwiebel, Pilze, Alge, Senf.
Gang fünf von acht im Restaurant „Mod by Sven Nöthel“ in Duisburg-Baerl, vom Guide Michelin mit einem Stern und vom Gault & Millau mit zwei Kochhauben ausgezeichnet: Wagyu Zunge, Zwiebel, Pilze, Alge, Senf. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Vier Restaurants in Duisburg mit einer Kochhaube

Eine Haube steht für eine sehr empfehlenswerte kulinarische Adresse – und gleich vier Restaurants in Duisburg gehören dieser Kategorie an:

  • Einfach Brendel, Fuldastraße 20
  • Küppersmühle, Philosophenweg 49-51
  • Mimi e Rosa, Dellstraße 36
  • Villa Patrizia, Mülheimer Straße 213

Eine Empfehlung im neuen Feinschmeckerführer hat die Villa Patrizia erhalten. In Duissern an der Mülheimer Straße spielt Inhaber Nico Bodean die Finessen der gehobenen italienischen Küche aus, ob Pasta, Fisch oder Fleisch. Die Gerichte auf der Karte zeigen das „Können des Küchenchefs“, urteilen die Kritiker.

So finden dort Gäste etwa toskanische Fischsuppe mit Anis, Rehrückenfilet mit Rhabarber und würzigem Bärlauchpüree oder Mignon vom Fassona-Milchkalbsfilet auf Pecorinocreme mit rotem Feigensenf. Patrizia Bodean, Namensgeberin des Restaurants, habe zudem zu allem die passenden Weine parat. Ein Fünf-Gänge-Tagesmenü mit ausgewählten Speisen vom Chefkoch gibt es für 84,50 Euro.

Die Villa Patrizia in Duisburg wurde mit einer Kochhaube im Gault & Millau ausgezeichnet.
Die Villa Patrizia in Duisburg wurde mit einer Kochhaube im Gault & Millau ausgezeichnet. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Institution in Duisburg“: Einfach Brendel mit einer Kochhaube

Wie im Vorjahr empfehlen die Lotsen durch die Qualitätsgastronomie, die bei ihren Restaurantbewertungen künftig auf eine zusätzliche Punktevergabe verzichten, das Lokal Einfach Brendel an der Fuldastraße. Gelobt als „Institution in Duisburgs Gastronomie“ können Gäste bei Dirk Brendel zwischen einem Drei- (49 Euro) oder Vier-Gänge-Menü (64 Euro) wählen. So gibt es im Hauptgang derzeit etwa eine Kreation aus den Zutaten Rinderrücken, Stangenbohnen, Teriyaki, Raukesalat und Parmesan.

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Ebenfalls eine Empfehlung bekommt das Restaurant Küppersmühle. Das Fine Dining am Innenhafen punktet in alten Mauern mit Industrie-Chic-Ambiente und bodentiefen Fenstern, die einen Blick aufs Wasser ermöglichen. „Die Küche pflegt ihr Angebot an Klassikern wie Bouillabaisse und Wiener Schnitzel und gibt sich ansonsten modern-international“, schreiben die Kritiker.

Ein Mittagsgericht im Restaurant Küppersmühle.
Ein Mittagsgericht im Restaurant Küppersmühle. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Eine Kochhaube bekommt auch das Mimi e Rosa, das laut Kritikern „als Treffpunkt für Menschen mit Liebe zu gutem Essen“ gilt. Für die Gäste gibt es auf der wechselnden kleinen Karte klassische italienische Trattoria-Küche: So etwa Vitello tonnato, also Kalbsbraten in Thunfischsauce mariniert, oder Tagliolini con Salsiccia, feine Bandnudeln mit hausgemachter Fenchelbratwurst.

>> GAULT & MILLAU: BEWERTUNGSKRITERIEN

Die Hauben-Bewertung im Gault & Millau bezieht sich nur auf die Küche, nicht aber auf Ausstattung und Service eines Restaurants. Bewertet werden von den unabhängigen Kritikern:

  • Qualität und Frische der verwendeten Produkte
  • Kreativität und Professionalität bei der Zubereitung
  • Harmonie der Gerichte
  • Exakte Garzeiten
  • Präsentation der Gerichte