Duisburg. Der Zoo Duisburg hat ein neues Areal eröffnet – für Tiere, die in Europa bislang nur in vier Tierparks gehalten werden. Was Besucher erwartet.
Der Zoo Duisburg hat seinen australischen Schwerpunkt erweitert. Nach über drei Jahren Bauzeit hat der Tierpark seine Outback-Voliere eröffnet. Sechs auffällige und bis zu acht Meter hohe Rundbögen aus Stahl, die sogar Autofahrer von der angrenzenden A 3 sehen können, spannen ein großes Netz, unter dem verschiedene Vogelarten aus Down Under und zwei Flinkwallabys leben.
„Die Outback-Voliere nimmt die Gäste unseres Zoos mit auf eine Reise in das australische Buschland und ermöglicht Tierbegegnungen auf Augenhöhe“, sagt Zoodirektorin Astrid Stewin zur Eröffnung. In der naturnahen Anlage sind die Besucher und Besucherinnen nur durch Felsblöcke und einen schmalen Bachlauf von den Tieren getrennt, Beobachtungen sind von einer rund 40 Quadratmeter großen Terrasse möglich.
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Die Gestaltung des Areals erinnert an eine verlassene Farm. Es gibt nachgebildete Telegrafenmasten, ein Windrad sowie ein Wasserfass auf Stelzen. Alle Elemente sollen vor allem den Vögeln im Gehege als Rastplätze dienen. „Es war uns wichtig, charakteristische Elemente des Outbacks einzusetzen und diese auch für die Tiere nutzbar zu machen“, erklärt Oliver Mojecki, zoologischer Leiter in Duisburg.
Als vierter Zoo in Duisburg: Tierpark am Kaiserberg hält Flinkwallabys
Das tierische Highlight auf dem rund 800 Quadratmeter großen Areal sind zweifelsfrei die zwei Flinkwallabys, die wild durch das Gehege springen. Seit knapp drei Wochen lebt die bis zu 85 Zentimeter große Känguruart am Kaiserberg. Schrittweise wurden die zuvor im Zoo München lebenden Tiere an ihre neue Umgebung gewöhnt.
Neben Hellabrunn und dem zoologischen Garten in Magdeburg ist der Zoo Duisburg deutschlandweit erst der dritte Tierpark, der Flinkwallabys hält. Europaweit soll er gar erst der vierte zoologische Garten sein. Bei erfolgreicher Eingewöhnung hoffen die Verantwortlichen in Duisburg auch auf ein Weibchen und die Möglichkeit für Nachwuchs. Ursprünglich leben Flinkwallabys im Norden und Osten Australiens, wo sie in kleineren Gruppen durch die Landschaft streifen.
Mehrere Vogelarten werden in der Voliere gehalten
Während die Kängurus durch das Unterholz springen, schwirren verschiedene australische Vogelarten durch die Lüfte. Gehalten werden etwa Stachelibisse, grün schimmernde Graukappen-Glanztauben und Mähnenenten mit ihrem auffälligen Federkleid. „Durch das Beobachten von verschiedenen Tierarten aus einem Lebensraum schaffen wir ein Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge“, erklärt Oliver Mojecki die Vorzüge einer Gemeinschaftshaltung.
>> VOM FÖRDERVEREIN UNTERSTÜTZT
- Die eröffnete Outback-Voliere wurde maßgeblich durch das Engagement des Vereins der Freunde des Duisburger Tierparks e.V. realisiert, der fast 10.400 aktive Mitglieder zählt und einen hohen sechsstelligen Betrag für die Entstehung der neuen Anlage bereitgestellt hat. Konkrete Zahlen nennt der Tierpark dabei nicht.
- Mit den Flinkwallabys hält der Zoo Duisburg bereits seine sechste Känguruart. So gibt es am Kaiserberg etwa Bennett-Kängurus, Bürstenschwanz-Rattenkängurus oder Bergkängurus. Zum australischen Schwerpunkt des Zoos gehören auch die Koalas.
- Bei der Gestaltung der Anlage haben die Tierpfleger unterstützt und etwa den Bachlauf gestaltet. Um Platz für die neue Voliere zu schaffen, wurde die ehemalige Fasanerie bereits 2017 abgerissen.