Duisburg. Regina und Carolin Bartholme laden wieder zur Ausstellung „Objekte & Mode aus Mode“ ins Atelier nach Duisburg-Neudorf ein: aus Alt mach Neu.

Wer die Entwicklung der Duisburger Künstlerin Regina Bartholme schon länger verfolgt, kann sich nur darüber wundern, wie sie stets neue Ideen entwickelt. Wenn sie am Donnerstag, 19. Mai, ihr Atelier für die gemeinsame Ausstellung „Objekte & Mode aus Mode“ mit ihrer Schwester Carolin öffnet, wird wieder Neues zu entdecken sein.

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Viele Künstler haben unter den zwei Corona-Jahren gelitten, für Regina Bartholme wurde die intensive Arbeit im Stillen zu einem Kreativitätsschub. Auch bezogen auf sich selbst, denn bislang hat sie sich als Künstlerin eher dagegen gesträubt, zu ihrer Kunst Stellung zu beziehen oder sie zu erklären. Jetzt hat sie ein „Artist’s Statement“ formuliert. „Das war richtig Arbeit für mich“, sagt Regina Bartholme.

Duisburger Künstlerin gestaltet Neues aus Alltagsdingen

Sie beschreibt es mit dem Wort „Materialversuchung“, ist für sie doch das Material stets der Ausgangspunkt. Und in „Versuchung“ steckt für sie, ein Material zu entdecken, auf seine Möglichkeiten zu überprüfen und zu entscheiden, ob etwas daraus werden kann – oder nicht. „Ich gestalte Neues aus banalen Alltagsdingen und den unverdaulichen Resten einer Gesellschaft des Überflusses“, schreibt die 60-Jährige auf ihrer neuen Homepage.

Die Schürzen von Carolin Bartholme sind gefragt, aber sie macht auch andere „Mode aus Mode“, darunter T-Shirts und Kleider.
Die Schürzen von Carolin Bartholme sind gefragt, aber sie macht auch andere „Mode aus Mode“, darunter T-Shirts und Kleider. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Seit 2001 arbeitet die gelernte Grafikerin als Bildhauerin, eine der vielen Frauenfiguren, die sie aus Baumstämmen geschält und mit Farbe und originellen Kopfbedeckungen bekleidet hat, hat sie jetzt überarbeitet. Die Farbe ist abgeschliffen, der Kopf frei, jetzt kleiden sie ausgeschnittene schwarze Ornamente und rote Blumen. Weniger malen, mehr Gefundenes neu zusammensetzen, das ist Teil von Bartholmes Neuaufstellung.

Schon im letzten Jahr hatte sie aus industriell gefertigten Plastiktischdecken Bilder mit Titeln wie „Spinnenbeute“ oder „Aronstab“ zusammengesetzt, jetzt hat sie ein Gobelin mit einem Motiv aus dem Barock von einem Flohmarkt in Frankreich bearbeitet, hat die Figuren mit zum Teil aus Naturbüchern ausgeschnittenen Fischen, Vögeln und Figuren beklebt und eine kleine Fläche mit Plastikteilen „begrünt“. Entstanden ist ein „Kuriositätenkabinett“, eine Entdeckungsreise fürs Auge in fremd-vertraute Welten.

Originelle Mode bietet auch Gesprächsstoff

Regina Bartholme macht aus alten Kaffeekannen Skulpturen, aus Plastiktüten Blüten oder aus leeren Asthmaspraydosen Fische – Blüten und Tieren will sie sich zukünftig stärker zuwenden. Ihre Schwester Carolin, die in Österreich lebt, macht aus alten Kleidern neue. Besonders gefragt sind ihre Schürzen aus Dirndl-Teilen, Badetüchern, Tischdecken oder Bezugsstoffen, fröhlich-originelle Stücke, die auch für Gesprächsstoff sorgen.

Die Ausstellung ist im Atelier im Hof an der Memelstraße 65 geöffnet am Donnerstag und Freitag, 19. und 20. Mai, von 15 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 21. und 22. Mai, von 12 bis 19 Uhr. Info: www.regina-bartholme.de