Duisburg. Trotz Lockerungen gilt weiter die Maskenpflicht in Bus und Bahn. Vielen ist dies egal, behauptet Paul Santos aus Duisburg. Was die DVG dazu sagt.

„Trotz Lockerungen im April 2022: Weiter Maskenpflicht in Bus und Bahn!“ Der Appell der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) in dicken Lettern auf ihrer Homepage ist eindringlich. Doch wirkt er auch? Paul Santos kann diese Frage nur mit einem eindeutigen „Nein“ beantworten. Er hat sich bei der DVG offiziell beschwert.

Allein die Straßenbahn der Linie 903 vom Duisburger Hauptbahnhof in Richtung Mannesmanntor sei mit „so vielen Passagieren überfüllt, die keine medizinischen Nasen-Mundschutzmasken tragen, dass man sich Gedanken macht, ob es der DVG mittlerweile egal ist oder diese bewusst diese Problematik ignoriert“, so der Duisburger. „Dies ist absolut inakzeptabel und unverantwortlich.“ Er habe in einem Ersatzbus der 903 sogar einmal alle Passagiere ohne den erforderlichen Schutz angetroffen. Der Busfahrer habe nicht gehandelt.

Duisburger mit harter Kritik an DVG: Lieber mit dem Taxi als mit Bus oder Bahn

Wer selbst die „einzelnen Täter“ an die Corona-Pandemie und die Maskenpflicht erinnere, werde zu allem Überfluss fast angepöbelt. „Da würde ich es eher bevorzugen, mit dem Taxi an mein Ziel zu kommen als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der DVG“, so Santos. „Wie soll sich die Situation erst mit dem 9-Euro-Ticket von Juni bis August entwickeln? Da werden die Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen bis zum Anschlag überfüllt sein.“

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Er habe leider noch keine Stellungnahme von der DVG zu seiner Beschwerde erhalten. „Ich denke, dass dies einige Zeit in Anspruch nimmt, daher werde ich der DVG die Möglichkeit geben, sich darüber Gedanken zu machen, um mir eine zeitnahe Antwort zukommen zu lassen“, so Santos. Andernfalls wolle er eine große Unterschriftenaktion starten, damit sich die „nächsthöhere Instanz“ mit der Problematik befassen könne.

DVG: Zahl der Maskenverstöße „weiterhin sehr gering“

Die DVG teilt auf Nachfrage der Redaktion mit, dass Maskenverstöße zwar nur noch stichprobenartig sowie durch Schwerpunktkontrollen mit dem Ordnungsamt und der Polizei statistisch erfasst werden. Die Zahl insgesamt sei bei einer Quote von „etwa unter zwei Prozent“ aber „weiterhin sehr gering“, so DVG-Sprecherin Kathrin Naß. „Der Großteil der Fahrgäste trägt weiterhin die Maske. Vermehrte Verstöße werden aktuell nicht festgestellt.“

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Wer von den DVG-Prüfern ohne den erforderlichen Mund-Nasen-Schutz erwischt wird oder diesen auch nach Aufforderung nicht korrekt tragen will, müsse den Bus oder die Bahn verlassen. Bei Maskenkontrollen mit dem Ordnungsamt sei ein Bußgeld von 150 Euro fällig.

Schwerpunktkontrollen mit dem Ordnungsamt

Nach Angaben der Stadt sind in diesem Jahr bei gemeinsamen Schwerpunktkontrollen mit der DVG bislang 220 Verstöße festgestellt worden, 2021 insgesamt 461 Verstöße.

Nach einer DVG-Statistik vom 8. Januar bis 28. Juni 2021, die allerdings nicht nur die Schwerpunktaktionen umfasst, wurden bei insgesamt rund 580.000 überprüften Fahrgästen 3415 Verstöße in Bussen und Bahnen sowie 5826 an Haltestellen verzeichnet. 242 Verweise gab es demnach in dem Zeitraum und 568 Bußgelder in Höhe von jeweils 150 Euro.

Laut DVG-Sprecherin Kathrin Naß sind die Ticketprüfer weiter angehalten, täglich Maskenkontrollen durchzuführen. Dies werde sich auch in Zeiten des 9-Euro-Tickets nicht ändern. Das Fahrpersonal aber könne weiterhin nicht die Maskenpflicht kontrollieren, weil es den Fahrplan einhalten müsse.

>> DVG ZUR MASKENPFLICHT IM ÖPNV: DIE AKTUELLEN REGELN

  • Nach Angaben der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) muss aktuell weiter mindestens ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz in Bussen, Bahnen und im Kundencenter getragen werden, an ober- und unterirdischen Haltestellen aber nicht mehr.
  • Weitere Infos gibt es auf www.dvg-duisburg/corona