Duisburg. Ohne erkennbaren Grund soll ein Duisburger seine Nachbarin im Treppenhaus mit einer Flasche geschlagen haben. Das ist nicht der einzige Vorwurf.

Eine ganze Reihe von Straftaten soll ein psychisch erkrankter Duisburger begangen haben. Die gravierendste Tat war die Attacke auf eine Nachbarin: Mehrfach soll der 24-Jährige der im Rollstuhl sitzenden Frau eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen und sie beinahe getötet haben. Nun droht ihm die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Die Tat soll sich am Morgen des 4. Juli 2021 im Treppenhaus eines Hauses in Untermeiderich ereignet haben, in dem der Angeklagte und die Nachbarin wohnten. Als die Frau mit ihrem Rollstuhl ihre Wohnung verließ, soll ihr der junge Mann mindestens dreimal eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Die Frau erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Platzwunden. Wegen des starken Blutverlustes bestand Lebensgefahr.

Auch bei Diebstählen soll der 24-Jährige aus Duisburg gewalttätig geworden sein

Auch gegenüber Ladendetektiven und anderen Mitarbeitern von Supermärkten in Meiderich und Walsum soll der Mann zwischen Februar 2019 und Juni 2021 gewalttätig geworden sein, wenn er bei Diebstählen erwischt wurde. So soll er einen Zeugen geschlagen haben, der ihn am Diebstahl von ein paar Brötchen zu hindern versuchte. Hausverbote sollen den 24-Jährigen bei dieser und ähnlichen Taten überhaupt nicht beeindruckt haben.

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Ohne jeden erkennbaren Anlass soll er am 25. Mai 2021 auf der Wanheimer Straße in Hochfeld eine Passantin attackiert haben. Als eine weitere Zeugin eingriff, soll er auch die geschlagen haben. Die Antragsschrift der Staatsanwaltschaft, die die Unterbringung des Mannes zum Schutz der Allgemeinheit fordert, listet insgesamt elf Vorfälle auf.

Schizophrenie und Drogenmissbrauch

An die meisten davon hat der Beschuldigte keine Erinnerung mehr. „Muss wohl an meiner Schizophrenie liegen“, meinte er. Oder am Drogenkonsum des 24-Jährigen, der laut ersten Erkenntnissen die psychische Erkrankung keinesfalls milderte.

Einige der Taten räumte der Beschuldigte zu Verhandlungsbeginn allerdings ein. Darunter auch die Schläge mit der Flasche. Das bis Mitte Juni auf vier weitere Verhandlungstage angesetzte Sicherungsverfahren könnte so vielleicht ein wenig schneller abgeschlossen werden.