Duisburg/Moers. Um 42.000 Euro soll ein Duisburger (40) eine Kraftstofffirma betrogen haben. Doch der Angeklagte ist davon überzeugt, dass er hereingelegt wurde.

Mit drei Tankstellen in Duisburg und Moers glaubte ein 40 Jahre alter Homberger gute Geschäfte machen zu können. Doch inzwischen ist der Mann davon überzeugt, dass der Besitzer der Tankstellen, ein Mineralölunternehmen aus dem Raum Aachen, das insgesamt 120 Tankstellen über sogenannte Partnerverträge betreibt, ihn hereingelegt habe. Tatsächlich steht nun aber er wegen Untreue vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz.

Im Januar und Februar 2020 soll der 40-Jährige die Einnahmen aus dem Tankgeschäft nicht mehr ordnungsgemäß an die Mineralölfirma abgeführt haben. Mehr als 42.000 Euro soll der Angeklagte stattdessen in die eigene Tasche gesteckt haben.

Mineralölunternehmen habe ihn in den Ruin getrieben, so der Duisburger

Der 40-Jährige berichtete dagegen von Geschäften mit dem Verpächter, die ihn schon 2017 beinahe in den finanziellen Ruin getrieben hätten. Eine von zwei damals von ihm betriebenen Tankstellen sei völlig unrentabel gewesen. „Alles, was der Geschäftsleitung einfiel, war ein Kredit.“ Die unrentable Tankstelle habe er schließlich abgeben können, dafür noch zwei andere übernommen.

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„Die von der Firma haben mir glänzende Umsatzzahlen vorgelegt“, so der Angeklagte. „Doch es dauerte nicht lange, bis ich merkte, dass da etwas nicht stimmen konnte“, ärgert sich der 40-Jährige. Er geriet immer tiefer in die roten Zahlen. Zuletzt waren es 80.000 Euro. Während die ersten Pachtverträge aus dem Jahre 2015 ihm noch einen Verdienst von einem Cent pro Liter zugestanden, wurde die Marge bei späteren Abschlüssen deutlich verkleinert. „Zwei der drei Tankstellen waren überhaupt nicht mit Gewinn zu betreiben“, so sein Verteidiger.

Homberger (40) ist sich keiner Untreue bewusst

Was die Untreue angeht, ist der Angeklagte sich keiner Schuld bewusst. Es habe sich bei der Abführung der Umsätze um ein weitgehend computerautomatisiertes Verfahren gehandelt. „Bis zum 4. Februar 2020, als ich zwei der drei Tankstellen abgab. Für die letzte haben Vertreter der Mineralölfirma danach die Einnahmen täglich persönlich in bar abgeholt.“ Bis zum 14. Februar, als der 40-Jährige Insolvenz anmeldete. Nun lebt er von Hartz IV.

Der Vorsitzende des Schöffengerichts hätte sich gewünscht, dass er vom Inhalt dieser Einlassung bereits im Vorfeld der Hauptverhandlung in Kenntnis gesetzt worden wäre. Dann hätte er schon eine ganze Anzahl zusätzlicher Zeugen laden können. Das wird nun erst bei einem Neustart des Verfahrens in einigen Monaten erfolgen.