Duisburg. Nach langen Verhandlungen über die Trasse des Radschnellwegs RS1 deutet sich eine Einigung zwischen Stadt Duisburg und Bahn an. So geht es weiter.
In den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) über den genauen Verlauf der Trasse für den Radschnellweg RS1 bohren die Verkehrsplaner der Stadt dicke Bretter. Immerhin: In den jüngsten Gesprächen haben sich beide Seiten auf eine mögliche Trasse verständigt, über die der Radweg auf direktem Weg von der Mülheimer Stadtgrenze bis zum Hochfelder Rheinpark geführt werden könnte. Dazu und zum Verkauf von Bahnflächen zwischen dem Friedhof Sternbuschweg und dem Gleiskörper müssen verschiedene Bahntöchter nun noch ihren Segen geben. „Das kann etwa sechs Monate dauern“, berichtet Patrick Hönninger, Radverkehrsplaner der Stadt Duisburg.
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Der sinnfällige Weiterbau des Radschnellwegs ab der Hochschule Ruhr West in Mülheim entlang der Bahntrasse durch das Nachtigallental war zuletzt bei der Bahn auf erheblichen Widerstand gestoßen. Weitere Flächen zur Verbreiterung des bereits vorhandenen Weges wollte sie nicht freigeben, weil ansonsten der gebotene Abstand zum Gleis unterschritten wäre.
Bahn bot Gleisbogen für alternative Trasse an – Stadt lehnte Umweg ab
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Als Alternative hatte die Bahn die Nutzung des Gleisbogens angeboten, der in Höhe des Forellenteichs in Richtung Südwesten und südlich der Lotharstraße über die Koloniestraße führt. Das wollte die Stadt nicht: Das hätte nicht nur einen Umweg bedeutet, sondern auch eine Führung parallel zur vielbefahrenen Koloniestraße bis zur Straußsiedlung – und weitere planerische Hürden.
„Wir haben nun vorgeschlagen, den vorhandenen Weg entlang der Bahntrasse im Nachtigallental nach Norden zu verbreitern und keine Bahnflächen in Anspruch zu nehmen“, berichtet Patrick Hönninger. Bei der Überquerung der A 3 soll der geplante Ausbau der Autobahn gleich mit berücksichtigt werden, zwischen Bahndamm und Kleingarten-Anlage hindurch soll es dann weitergehen bis zur Koloniestraße. Auf diesem Weg unterquert der RS1 eine 110-KV-Stromtrasse – auch dafür steht grünes Licht der zuständigen DB-Tochter noch aus.
Über die Koloniestraße und durch die Straußsiedlung
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Vom Tisch ist die Idee, den RS1 über die (zu schmale) Brücke über die Koloniestraße zu führen – und damit auch die knifflige Frage, wie die Gleise westlich der Koloniestraße über- oder unterquert werden könnten. Zwar muss dann die Straße in Höhe der Straußsiedlung überquert werden, danach kann es allerdings vorbei am Friedhof weitergehen bis zum Sternbuschweg.
Dort wird der RS1 wohl die Bahnbrücken vor der Düsseldorfer Straße und auch die A 59 unterqueren und dann Richtung Norden auf das Güterbahnhof-Gelände abknicken. „Ansonsten müsste man einen Tunnel bauen, um die Gleise zu unterqueren“, erläutert Hönninger. Die Gebag bezieht den RS1 in ihre Planung für die „Duisburger Dünen“ mit ein.
Im Norden des Areals trifft die Trasse anschließend auf die Kremerstraße, dort geht es dann weiter Richtung Marientor und nach Querung des Innenhafens durch Neuenkamp gen Rheinbrücke, deren Neubau auf der nördlichen Seite einen ausreichend breiten Radweg bekommt. Der Anschluss an Moers erfolgt über den Weiterbau des RS1 nördlich des Gewerbegebietes Asterlagen in Richtung Westen.
Wartezeit auf Entscheidung der Bahn nutzen
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Die Wartezeit auf die Entscheidungen bei der Bahn soll nicht ungenutzt bleiben, betont Patrick Hönninger. Mit dem Land und dem Landesbetrieb Straßen.NRW, er ist formal Bauherr des Radschnellwegs, muss eine neue Planungsvereinbarung geschlossen werden, damit NRW Urban die Projektsteuerung übernehmen kann. Die Planungsarbeiten müssen ausgeschrieben werden mit Ausnahme des Abschnitts über die Duisburger Dünen – dort plant die Gebag. Noch fünf Jahre bis zum Start der Gartenausstellung IGA in Hochfeld. Spätestens dann soll der Radweg fertig sein.
>> KOMMUNALER RADWEG VON A 59 BIS ZUM RHEINPARK IN DUISBURG-HOCHFELD
- Als kommunaler Radweg soll der Radweg ab Düsseldorfer Straße weitergeführt werden entlang der Bahntrasse bis zum Rheinpark in Duisburg-Hochfeld. Dort müssen die Radler die Wanheimer Straße überqueren.
- Dazu gibt es noch keine abgestimmte Lösung mit der Bahn. Die städtischen Verkehrsplaner haben deshalb einen Plan B vorbereitet: Er sieht vor, die Radler entlang der Wanheimer Straße bis zum Marienhospital zu führen – gegenüber soll der Haupteingang der Gartenausstellung IGA 2027 eingerichtet werden.